K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)

Vorträge - LODEWIJCKX, MARC: Eine Römervilla im Wange (Brabant, Belgien) mit Depot von bronzenem Pferdegeschirr - Ein vorläufiger Bericht

Unsere Ausgrabungen haben ergeben, dass hier, in den Jahrhunderten vor der römischen Eroberung, eine Anzahl von einheimischen Bauernhöfen gestanden hat. Bei den Ausgrabun­gen 1993 hat man einen zwei Meter breiten Graben gefunden der anscheinend die einheimi­sche Wohnzone umgab. Die Ausgrabungen haben eine Anzahl von Gruben ans Licht ge­bracht, die in dem Lehmboden ausgegraben waren, vermutlich um Lehm zu beschaffen für das bepflastern und reparieren der Wände. Diese Gruben wurden gebraucht um haushältli­che Abfälle abzuladen. Hierdurch blieben vor allem die Ton waren und die Tierknochen meistens gut bewahrt, wodurch das gesamt bild der Bodenspuren einigermassen vervollstän­digt werden konnte. Aus der Untersuchung der Tierknochen des Fundortes durch Dr. Wim Van Neer (Königliches Museum für Mittelafrika, Tervuren) hat sich herausgestellt, dass ausser Rinder und Schweine vor allem Schafe gehalten wurden. Pferde kamen auch mannig­fach vor (VAN NEER-LODEWIJCKX 1992. und persönliche Mitteilung). Die Keramik bestand aus grösseren und kleineren Töpfe und Schüsseln, manchmal mit fein polierten Wänden, geschmückt mit geometrischen Mustern oder ungeschmückt, manch­mal mit einer künstlich rauh gemachten Oberfläche, manchmal mit einem Muster von Strei­fen und Fingereindrücken (Fig. 3). Aus der Periode kurz vor oder vielleicht schon nach der römischen Eroberung, datiert eine Grube in Wange-Neerhespenveld, die ausser etwas ein­heimischer Keramik und einigen Bruchstücken zweier gläsener Armbänder, auch Scherben römischer Dresselamphoren enthielt. Diese Amphoren finden wir vor allem im Süden Gal­liens. Die Ausgrabungen in Wange-Damekot haben nachgewiesen, dass die ersten Wohnungen, womit bereits frührömische Tonware assoziiert werden, kann und die also datieren von nach der römischen Eroberung, völlig im Stil der einheimischen Bautradition errichtet waren, nämlich rechteckige Häuser aus Holz und Lehm, mit einer zentralen Reihe von Pfosten un­ter dem First. Diese Feststellungen deuten darauf hin, dass die ursprünglichen, keltischen Einwohnern nicht völlig ermordet worden sind, wie J. Caesar manchmal verstehen lässt, aber dass sie im Gegenteil einen wichtigen Teil bildeten der späteren gallo-römischen Be­völkerung. Es ist zwar nicht deutlich, ob die ursprünglichen Einwohner an der Stelle gelas­sen wurden oder ob andere dort einen Wohnort zugewiesen bekamen im Rahmen der Bo­denparzellierung, die nach der Eroberung von den Römern durchgeführt wurde. Die letzte Möglichkeit erscheint im Augenblick die wahrscheinlichste. Die römische Periode Ab dann scheint die Niederlassung in Wange-Damekot unaufhörlich bewohnt gewesen zu sein und wir konnten keine Unterbrechung in der Bewohnung feststellen, von dem kelti­schen Bauernhof bis zu der grossen Villa die hier vermultich im Laufe des zweiten Jahrhun­derts n. Chr. errichtet wurde. Im Gegenteil, alle zwischenliegende Perioden sind gut vertre­ten und folgen aufeinander an derselben Stelle, so dass wir annehmen dürfen, dass die Nachkommen des keltischen Bauerns mit der Zeit wohlhabende und stark romanisierte Grossbauern geworden sind. Inzwischen wurden in den eroberten Gebieten Wege gebaut damit die Besatzungstruppen schnell dort, wo Aufruhr drohte, zur Stelle sein konnten. So entstand wahrscheinlich im zweiten Jahrzehnt v. Chr. auch die spätere Stadt Tongeren als ein militärisches Lager an ei­nem Knotenpunkt von Wegen. Mit dem Bau eines gigantischen Verteidigungssystems ent­lang des Rheines, sollten die Versorgung und die logistische Unterstützung der Truppen gründlich ausgebaut werden. Die fruchtbare Lösszone in dem Haspengau wurde deshalb sy-

Next

/
Oldalképek
Tartalom