K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)
Festvorträge - PALÁGYI, SYLVIA: Schwerkpunkte der neuen Ausgrabungen im Gutshof von Baláca
SYLVIA PALÁGYI SCHWERPUNKTE DER NEUEN AUSGRABUNGEN IM GUTSHOF VON BALÁCA Die vor genau 90 Jahren auf dem Grundbesitz des Veszprémer Kapitels freigelegten Funde (Mauerreste, Fragmente von Wandmalereien) haben zum ersten Mal das Interesse des Veszprémer Museums auf die römische Villa gelenkt, die unter dem Ackerfeld der Meierei in dem nahegelegenen, Baláca-Puszta genannten Ort zum Vorschein kam. 1 Laut der Schätzungen aufgrund der Erderhebungen bestand die Siedlung aus 30-40 Hauptgebäuden (d.h. größeren Gebäuden) und 100 Nebengebäuden. 2 Diese Zahl war wahrscheinlich übertrieben. Ein Teil der als Gebäude identifizierten Erderhebungen lagen - aller Wahrscheinlichkeit nach — ausserhalb des Gutshof Zentrums. Besitz und die Besitzteile dürften nach den Daten aus dem Jahr 1935 3 mit Mauern umgeben Gewesen sein, innerhalb derer es vielleicht auch noch weitere Objekte gab, darunter z.B. Ziegel- und Töpferöfen. Die ersten Forschungen in den Jahren zwischen 1906-1926 beschränkten sich auf das Territorium der Villa. Von den innerhalb der Umfassungsmauer der Villa vermuteten Gebäuden wurden insgesammt zwölf Gebäude freigelegt. 4 Die Zielsetzung der damaligen Forschungen war die Bestimmung des Grundrisses und Sammlung von wertvollen und zur Ausstellung geeigneten Funden (z.B. Mosaiken, Wandgemälde). Von den innerhalb der Umfassungsmauer gezeichneten Gebäuden identifizierte man drei als Wohnhäuser (Nr. I, IX, XI), eins als Bad (Nr. II) und je eins als eventuelle Basilika (Nr. VII) und als einen öffentlichen, zum Abhalten von Versammlungen geeigneten Saal (Nr. X), die anderen als Tor, Korridor, Küche, Stall (Nr. V, XII, VIII, HI). Die Eröffnung der Balácaer römischen Villa und des archäologischen Parks im Jahre 1984 war dank dem im Jahre 1976 begonnen und - ursprünglich bis 2000 geplanten - großangelegten Ausgrabungs-, Aufarbeitungs- und Rekonstruktionsprogramm möglich. Auch in den vergangenen 10 Jahren haben sich unsere Kenntnisse über die Villa von Baláca erweitert, aber infolge bekannter Schwierigkeiten können wir unser Projekt bis 2000 ganz bestimmt nicht verwirklichen. Unsere neueren Forschungen erstreckten sich vor allem auf die Ergänzung des Grundrisses, auf die Bestimmung der Bauperioden, auf die Überprüfung der Datierung der einzelnen Fundgruppen und auf neuere Erscheinungen. Ein Teil unserer Kenntnisse kann auch schon vor der vollen Aufarbeitung des wesentlichsten Fundmaterials bewertet werden. Die systematischen Forschungen wurden oft auch durch Zufälle, z.B. durch Niederschlagverhältnisse erleichtert. Als Beispiel können wir den trockenen Sommer des Jahres 1986 erwähnen (Abb. 2), als man auf dem Luzernefeld Mauern entdeckte, die nicht nur unsere Vorstellungen über den Grundriss verändert haben, sondern auch das Auffinden neuerer Mauern ermöglichten. Auf unseren schon publizierten Grundrissen 5 kann man die auffallendsten Abweichungen in dem südlichen Teil des mit der Umfassungsmauer umgebenen Gutshofs sehen. (Abb. 1-2) Die Anzahl der Mauern erhöhte sich auch im Vergleich zu den in den Jahren zwischen 1906-1926 beobachteten. Man konnte sowohl ausserhalb als auch innerhalb der Umfassungsmauer lange Abschnitte feststellen. Die Mauern, die größere Grundstücke umgeben haben, gingen vom Gutshof aus, was auch die Daten aus dem Jahre 1935 bestätigten. Von der Mauer die in westlicher Richtung, in Richtung der sog. Nagyküt-Quelle läuft