Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Szilasi Attila Botond: Sárvár-Móka dűlő
Sárvár-Móka-Flur (Sárvár-Móka-dűlő) Attila Botond Szilasi Die Notgrabung an dieser Fundstelle wurde von den Mitarbeiterinnen der Archäologischen Abteilung des Savaria Museums im Jahre 2002 durchgeführt. Die Funde befanden sich in einem gut abgrenzbaren Bereich, im westlichen Gebiet der Móka-Flur (Sárvár-Móka dűlő), die sich nordöstlich von der Stadt Sárvár, auf der westlichen und östlichen Uferseite des ehemaligen, natürlichen Gyöngyös-Flussbettes und auf einer kleineren Terrasse befindet. Die obersten Schichten in diesem Überflutungsgebiet waren eine Mischung von braunem und nicht besonders fruchtbarem Waldboden und von Flusssediment. Dieser Boden brachte wahrscheinlich auch schon in früheren Epochen nur schlechte Ernte ein. Nach der maschinellen Abnahme der obersten Schichten wurden mehrere Objekte, die vor allem zu einer keltischen Siedlung gehörten - u.a. sieben in den Boden eingetiefte Häuser - im westlichen Bereich des ehemaligen Gyöngyös-Flussbettes sichtbar. Im östlichen Bereich konnten Spuren einer römerzeitlichen Siedlung der Urbevölkerung festgestellt werden. Die genaue Ausbreitung der Siedlungen, nach Norden und nach Süden, ist noch ungeklärt. Aufgrund der Ergebnisse der Ausgrabungen und der in der Umgebung durchgeführten Begehungen können wir mit Sicherheit sagen, dass sich die Siedlungen Richtung Hügelrücken weiter erstreckten. Die rechteckigen Gebäude mit abgerundeten Ecken, Stufen, Treppen und mit geradem Boden sind ausnahmslos Ost-West orientiert. In einem Fall konnte sogar der Eingangsbereich dokumentiert werden, der an einer Seitenmauer eine zweistufige Treppe zum Vorschein brachte, die hinunterführte. Nach den erhaltenen archäologischen Resten der Baustruktur war es ein Gebäude mit einem einfachen Zeltdach, das von zwei Firstbalken getragen wurde. Die Untersuchungsergebnisse des Hüttenlehmes lassen zwei Grundtypen von Wänden erkennen: die meisten Wände wurden aus Rutengeflecht hergestellt, nur in einem Fall bestanden die Mauern einer Werkstatt aus Pfosten. Die Gebäude mit Wänden aus Rutengeflecht baute man in traditioneller Form: außerhalb der eingetieften Gruben wurden kleinere Pfosten und Pfähle in den Boden eingeschlagen, die bei den äußeren Balken des Daches befestigt worden sind. Zwischen diesen Pfählen wurden die fingerdicken Ruten geflochten und die so entstandene Mauer wurde mit Lehm verputzt. Beim anderen Bautyp wurden die Holzpfosten neben den Pfählen eng nebeneinander eingeschlagen und quer miteinander befestigt. In mehreren Fällen ist diese Querbefestigung heute noch sichtbar. Die Frage der Funktionalität dieser Gebäude, ob es Wohngebäude oder eventuell Werkstätte waren, konnte trotz einer langjährigen Diskussion bis 192