Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Nagy Macella: Bucsu-Rétmelléki dűlő I—II.
Bucsu-Rétmelléki-Flur l-ll. (Bucsu-Rétmelléki-dűlő l-ll.) Macella Nagy Zwischen dem 25. August und dem 7. November 2003 wurde auf der Terrasse des Arany-Baches, im Bereich der Straße Nr. 89 in Richtung Grenze von Bucsu eine Fläche von 12.525 m 2 archäologisch untersucht. Weil ein Teil der Trasse für die neue Straße über das keltische Gräberfeld verlief, konnten wir es teilweise freilegen. Aus drei Gräbergruppen stammen zwölf sichere und fünf vermutlich keltenzeitliche Bestattungen. Alle Gräber sind Brandgrubengräber, der Leichenbrand wurde einfach in die Grube gestreut. In diesem Gräberfeld wurde kein zur Urne umfunktioniertes Gefäß im Bestattungsritus verwendet. Als Beigaben und Trachtbestandteile sind Fibeln, Lanzen und Schwerter, die von einem hervorragenden Eisenhandwerk zeugen, unter dem Fundmaterial, das neben den Toten deponiert war, hervorzuheben. Das mit Stempeldekor verzierte Schwert von Csehimindszent-Potypuszta-Flur ist ein Spitzenprodukt des Metallhandwerkes im Komitat Vas. Der interessanteste Fund aus dem Gräberfeld ist allerdings eine Rassel. Es ist ein sternförmiger, grauer Gegenstand aus gebranntem Ton, der drei kleine Kugeln enthält, um Rasseltöne erzeugen zu können. Der größte Durchmesser beträgt 7,5 cm. Exakte Parallelen sind in den keltischen Gräberfeldern des Karpatenbeckens unbekannt. Eine mögliche Tragweise der Rassel könnte folgendermaßen ausgesehen haben: Sie war mit Hilfe eines organischen Materials und eines Bronzerings an der aus Eisen hergestellten (Gürtel)Kette befestigt. Abnutzungsspuren einer Aufhängung sind keine zu erkennen, daher ist es auch möglich, dass die Rassel einfach in der Hand gehalten wurde, um Töne zu erzeugen. Der Kontext des Fundes würde diese Theorie unterstützen, aber weitere Schlussfolgerungen sind momentan noch unmöglich. Aus der Keltenzeit kennen wir von einer bedeutenden Fundstelle, dem Gräberfeld von Münsingen, eine Rassel aus Grab Nr. 23, sie ist aber nicht sternförmig. Weiters wurde im Komitat Zala in einem keltischen Gräberfeld eine pflaumenförmige Rassel, die Kieselsteine enthält und auf deren Oberfläche sich eine interessante Linienzeichnung befindet, gefunden. In der Dauerausstellung des Stadtmuseums von Brno (Tschechei) gibt es eine hallstattzeitliche Rassel gleicher Form, aber kleiner (6 cm), vom Fundort Blazice (Mittel-Mähren). Die besten Parallelen der Funde vom Gräberfeld fanden wir in den westungarischen, tschechischen und slowakischen Regionen, die vielleicht die frühere Heimat der hier bei uns Angesiedelten war und uns eventuell deren Herkunft bzw. ein Verwandtschaftsverhältnis zeigen. Diese Theorie wird auch von der anthropologischen Analyse bestätigt. Das ausgegrabene und hier vorgestellte Gräberfeld Bucsu Rétmelléki-Flur befindet sich in einer - teilweise künst182