Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Ilon Gábor: Bucsu-Rétmelléki dűlő I-II., Sé-Doberdó

Bucsu-Rétmelléki-Flur Hl. (Rétmelléki-dűlő), Sé-Doberdó Die Skythen - auf der Spur eines Reitervolkes entlang des Arany-Baches Gábor Ilon Auf der Terrasse des Arany-Baches befinden sich archäologische Fundstel­len ab dem Quellgebiet des Baches bis nach Szombathely. Diese Fundplätze la­gen neben der vermutlich seit der Jung­steinzeit vorbeiführenden Straße, die dem Bachverlauf folgte. Hier wurde auch ein Zweig des römischen Wasser­versorgungsnetzes von Savaria gebaut. Weiters ist es auch nicht überraschend, dass diese Siedlungen aus verschiede­nen Epochen eng mit der seit Jahrtau­senden bewohnten Niederlassung auf dem Velem St. Vid-Berg, welche auch die im Gyöngyös-Tal verlaufende Bern­steinstraße kontrollierte, verbunden waren. Es ist auch nicht verwunderlich, dass dieses Gebiet in der skythischen Epoche (mittlere Eisenzeit, 6. Jh. v. Chr.) eben­falls bewohnt war. Sie überwachten die Handels- und Verkehrsstraßen in der Umgebung und zusätzlich auch die Siedlung von Velem St. Vid, die bisher diese Überwachungsfunktion innehatte. Die Fundstücke von Velem St. Vid, die auch in der jetzigen Ausstellung vom Savaria Museum zu sehen sind, sind der wissenschaftlichen Forschung seit ca. einem Jahrhundert bekannt, seit das Buch von Kálmán Miske erschienen ist. Die skandalösen, bereits begonnenen Bauarbeiten eines neuen Wohnparks im südlichen Gebiet von der Gemeinde Sé musste der Bauherr, nach Eingreifen des Nationalen Amtes für Denkmal­schutz des kulturellen Erbes (Kulturális Örökségvédelmi Hivatal), stoppen. We­gen dieser Vorgeschichte hatten wir die Möglichkeit archäologische Untersu­chungen in diesem Gebiet ab Mai 1998 bis zu Beginn des Winters und im Früh­ling des nächsten Jahres, zwar einge­schränkt, aber doch, durchzuführen. Vor unserer Ausgrabung wurden die Befunde aus verschiedenen Epochen si­cher in großen Bereichen dieser Fund­stelle durch die Bauarbeiten vernichtet. Trotz allem konnten wir noch Nachlas­senschaften der Kupferzeit, der älteren eisenzeitlichen Hallstatt-Kultur, der kel­tischen, römischen bzw. awaren- und arpadenzeitlichen Epochen, aber auch der skythischen Epoche feststellen. Das beeindruckendste Fundstück der skythischen Epoche ist ein aus Ton angefertigter Textil- oder Körperstem­pel (Pintadera) mit einer Hirschdarstel­lung, welche bereits von den Goldble­chen aus dem Karpatenbecken und von den Knochen- bzw. Holzschnitzarbeiten und von Textilien aus Gräbern der Kau­kasusregion bekannt ist. Dieser Gegen­stand wurde am 3. November 1998 un­ter einer Hüttenlehmschicht der Sied­lung, neben einem auf dem gelben, leh­migen Boden gebauten Backofen (Ob­jekt Nr. 103/A), gefunden. 172

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