Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Molnár Attila: Vát-Bodon-tábla

Vát-Bodon-Flur (Bodon-tábla) Attila Molnár An der Fundstelle Vát-Bodon-tábla fand 2006-2007 unter der Leitung von Csilla Farkas eine der bedeutendsten Grabungen der letzten beiden Jahrzehn­te im Komitat Vas statt. Die hier gefun­denen Siedlungsreste aus der späten Bronzezeit, aus der Keltenzeit, aus der Arpadenzeit und dem Mittelalter berei­chern unsere Kenntnisse über diese Epo­chen mit zahlreichen, wichtigen Infor­mationen. Trotz allem steht außer Frage, dass die sensationellsten Funde die frü­heisenzeitlichen Objekte lieferten. Das eisenzeitliche Fundmaterial wird gerade bearbeitet, deswegen kann man die Siedlung noch nicht exakt da­tieren. Die Keramik und die wenigen Metallfunde - unter anderem eine Kahn­fibel mit länglichen Rippen, eine so ge­nannten Smarjetafibel - stammen vom Ende der HaC2 bzw. aus der HaDl-Pe­riode, die Siedlung wird also in die Blü­tezeit der Hallstatt-Kultur datiert. Im Fundmaterial kamen auch seltene Fun­de vor, wie z.B. pyramidenförmige, ver­zierte Webgewichte oder Fragmente von tragbaren Herden. Die vier gleichgroßen, rechteckigen Gebäuden mit einem großen Pfostenloch in der Mitte verdienen eine besondere Be­achtung, hier wurden nämlich die Tonal­tarfragmente, ein echtes Unikat aus der Siedlung von Vát, gefunden. Das bedeu­tendste ist ein Exemplar aus Objekt Nr. 863, es konnte nämlich fast vollständig von Judit Edőcs, der Restauratorin des Sa­varia Museums, rekonstruiert werden. Dieser Gegenstand ist quaderförmig, mit drei nach außen stehenden, breiten Füßen und mit zoomorphem Kopf. Sei­ne Oberfläche ist hart gebrannt und ein wenig ungleichmäßig geglättet. Der Be­reich des Kopfes wurde vom Feuer kaum bis überhaupt nicht berührt, des­wegen ist das Material eher roh, gelb und stark verwittert, aus diesem Grund kann die ursprüngliche Form des ver­muteten Tierkopfes nicht rekonstruiert werden. Der Halsbereich ist mit Rippen verziert, auf dem Rücken befindet sich eine tief eingeschnittene Zickzacklinie. Die Vorderseite ziert ein komplexes Mä­anderrelief aus Fingernagelkerben, das im ersten Augenblick nicht deutlich zu erkennen ist. Deshalb ist anzunehmen, dass dieses Muster ursprünglich anders hervorgehoben wurde (durch Bema­lung oder mit Zinnfolie), aber davon sind keine Spuren mehr vorhanden. Die Rückseite ist unverziert. Auf der Vor­derseite sind Löcher mit einem Durch­messer von 1-1,5 cm, die keine Rück­sicht auf die Mäanderverzierung neh­men und vermutlich eine funktionelle Aufgabe hatten. Der Gegenstand ist 100 cm lang, die Höhe beträgt beim Kopf 39 cm, die des Rückens 23 cm. Das Hauptverzierungsmotiv, die Mä­anderkombination auf der Vorderseite zeigt auffällige Parallelen mit dem Mä­andermuster auf manchen Gefäßen des östlichen und südöstlichen Alpenberei­ches. Die in dieser Art verzierten Gefäße befinden sich meist im Fundmaterial von 161

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