Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Molnár Attila: Vát-Bodon-tábla

reich ausgestatteten Hügelgräbern, des­halb kann man dieses Motiv mit einem früheisenzeitlichen Kult und/oder Grab­ritus verbinden. Die Form dieses Gegenstandes weist gewisse Verbindungen zu den so ge­nannten Feuerböcken/Mondidolen der Kalenderberg-Kultur auf (z.B. Feuerbö­cke von Sopron-Várhely). Er unter­scheidet sich von diesen aber grundle­gend durch seine Größe und bestimmte Formenmerkmale (wie z.B. die nach Außen zeigenden Köpfe). Im Gegensatz dazu erinnert er mit mehreren Merkma­len an die Tonaltäre der slowenischen Gebiete. Exakte Parallelen zu seiner Form sind nicht bekannt. Ein einziges, auf dem steirischen Häuselberg bei Le­oben gefundenes Fragment könnte als Teil eines mittleren Fußes von einem ähnlich ausgestatteten und großen Altar stammen. Über die Funktion der Feuerbö­cke/Mondidole/Tonaltäre wurde be­reits länger diskutiert, statt der früheren funktionellen Deutung (Bratspießhalter) wird dieser Gegenstand von der For­schung einhellig den Kultgegenständen zugeordnet. Im Fall der kleineren Exem­plare kann man eventuell von Miniatur­nachbildungen der großen Idole spre­chen, aber beim Altar von Vát haben wir es wahrscheinlich mit einem „Original" zu tun. Im Zusammenhang mit den Feu­erböcken vom Kalenderberg-Typus wirft L. Nebelsick die Möglichkeit auf, dass sie eventuell die ins Grab mitgegebenen Modelle eines Prunkherdes waren. Die­ser Gedanke ist auch deswegen überle­gungswert, weil die Fragmente einer verzierten Herdplatte in der Siedlung von Vát gefunden wurden und ihren Mäanderverzierungen nach zu schlie­ßen, wahrscheinlich auch mit kultischen Handlungen in Verbindung gebracht werden können. Zusammenfassend kann man sagen, dass die in Vát gefundenen Altarfrag­mente, Prunkherdfragmente, die mehr­mals vorkommenden Mäandermotive und weiters die Gebäude mit einer be­sonderen Struktur als Spuren eines mit­einander zusammenhängenden Kultle­bens zu deuten sind und als ein einma­liges Phänomen in Nordwesttransdanu­bien, aber auch als Seltenheit im gesam­ten Ostalpenraum anzusehen sind. 162

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