Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 34./1 – (2011) (Szombathely, 2011)
TÖRTÉNETTUDOMÁNY - Orsolya Hanusz: Kinder des „Theater-kronos"
Orsolya HANUSZ Abb. 1. Theaterzettel der Willi-Holdschen Gesellschaft vom 3. April 1830: Die türkische Belagerung der Stadt Güns im Jahre 1532 (Archiv des Stadtmuseums Kőszeg. Karton „Kőszegs kulturelles Leben ab 1800" H 56.28.1) 1. kép. A Willi és Hold-féle társaság Kőszeg városának 1532. évi török ostroma című előadásának színlapja. 1830. április 3. (Kőszegi Városi Múzeum Adattára. Kőszeg kulturális élete 1800tól doboz H 56.28.1) aufzulisten - der kultur-, geschmacks- und theaterhistorische Kontext dieser Aufführungen beleuchtet und nur eine Auswahl der am meisten verbreiteten und gattungstypischsten Theaterstücke vorgestellt. Weitere theaterhistorische Daten und Angaben liefern die Magistrats- und Gerichtsprotokolle der Stadt Kőszeg (Güns), die reichhaltig Belege für die mit dem Theater in Verbindung stehenden Aktivitäten führen und von der Beschaffenheit der Beziehungen zwischen dem Magistrat, den Stadtbürgern und den Schauspielern Zeugnis ablegen. Die Protokolleintragungen, Akten und Briefe aus den Jahren 1836-1838 schildern den Alltag einer wandernden deutschen Schauspielgesellschaft in Kőszeg (Güns), der in seiner Einmaligkeit aber auch die typischen Vorgänge des Wanderschauspielwesens aufweist. DEUTSCHE SCHAUSPIELGESELLSCHAFTEN IN KŐSZEG (GÜNS) VOR 1836 4 Die Gesellschaft Wilhelm Flors sowie jene von Michael Willi und August Hold Die Reihe der deutschen Schauspielgesellschaften, die im 19. Jahrhundert bis zum Auftritt der Gesellschaft Josef Bannholzers in Kőszeg (Güns) Vorstellungen gaben, lässt sich zwar nicht lückenlos, aber in großen Zügen aufgrund der Magistratsprotokolle und der Gesuche um Spielerlaubnis sowie der Theaterzettel rekonstruieren. Über eine längere Zeitspanne hin gastierte immer wieder die Gesellschaft Wilhelm Flors in Kőszeg (Güns), was dieser 1828 in einer Bittschrift an die Magistrat der Stadt Pécs (Fünfkirchen) anführt. In seinem Ansuchen um die Spielerlaubnis in der Wintersaison dieses Jahres begründet er seine Eignung unter anderem damit, dass er in Kőszeg (Güns) 12 Jahre lang mit Ehre und Würde an der Spitze der Schauspielergesellschaft standgehalten und sie zur allgemeinen Zufriedenheit des Publikums dirigiert habe (KARDOS 1932. 43, MÁRFI 1992. 37). Im Herbst 1825 zog er sogar einer Spielsaison in Pécs (Fünfkirchen) die in Kőszeg (Güns) vor und schloss einen Vertrag ab, obwohl er die Spielerlaubnis auch für die erstere bereits erhalten hatte. Eine in Kőszeg (Güns) öfters anzutreffende Gesellschaft führten die Theaterdirektoren Michael Willi und August Hold, wie ein Theaterzettel aus dem Jahre 1830 belegt 5 (Abb. 1.). Die Willi-Holdsche Gesellschaft 4 Diese Angaben dienen nur als Eckdaten einer vorläufigen Darstellung der Theatergeschichte Kőszegs (Güns'). Ferenc Horváth erwähnt noch weitere, in Transdanubien bekannte deutsche Schauspieldirektoren des 19. Jahrhunderts (Christoph Kunz, Johann Kübler und Johann Bubenhofen), aber ohne Datierung und Mitteilung der Quellenangaben. ( H ORVÁTH 1964. 204-213. 211 ff) 5 Theaterzettel des Köszeger Stadtmuseums: Am 3. April 1830 wird Die türkische Belagerung der Stadt Güns im Jahre 1532 in Kőszeg aufgeführt. (Archiv des Stadtmuseums Kőszeg. Karton „Kőszegs kulturelles Leben ab 1800" H 56.28.1) 302