Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 25/3. (2000-2001) (Szombathely, 2002)

Ünnepeljük Szentléleky Tihamért (Póczy Klára)

PÓCZY KLÁRA: Ünnepeljük Szentléleky Tihamért FEIERN WIR SZENTLÉLEKY TIHAMÉR „ ... die Gegenstände haben ihre Plätze gewechselt, das Bild und die Atmosphäre sind dieselben geblieben. .. wahre Kunst und Zauberkammer" - flüsterte mir Entz Géza ins Ohr, als wir das Bü­ro von Szentléleky Tihamér, dem neuen Direktor im Savaria Museum 1972 verließen. Mit dem Hinweis darauf, dass sein Büro als Direktor des Museums von Veszprém 1962 ihn zu ähnlichen Assoziationen brachte, damals sagte er nur so viel: „Sehen Sie mal, das Zimmer des letzten Re­naissance-Gelehrten." Tihamér stand in beiden Zimmern zwischen zwei riesigen Tischen, an den einen lehnte er sich, aber es war kaum zu erraten, welcher von den beiden einst als Schreibtisch diente. Beide bedeckten in angenehmem Einklang - eventuell - die Büste von Homer, eine Bie­dermeier Schlaguhr, eine meisterhafte Mandoline unter römischen Keramiken, Porträt eines Hochadeligen, vielleicht von Eszterházy, in Szombathely ein Piramesi Stich des Bischofs Szily, Bronzestatue einer schlafenden Nymphe, farbige Steine in kleinem Korb, und das alles halb be­deckt mit alten Ausgaben antiker Autoren ... Mich erinnerte das Bild in Veszprém und Szombathely an etwas anderes: in der Halle des Nationalmuseums von Neapel, wo die Ausgrabungen von Pompeji vorgezeigt sind, verewigen Stiche aus den 17-18. Jahrhunderten die ersten Freilegungen (Wühlen), dann die Aushebung von späteren bekannten Funden. Zu sehen ist, wie eine Menge von durcheinander angehäuften Sta­tuen, Mosaiken, Gebrauchsgegenständen mit vierspännigen Kutschen von Pompeji nach Neapel in das neue Museum geliefert werden; den lustigen Umzug beschließen Straßenkinder. Und in der Reihe der Stiche ein Bild, das sich hier gut ausnehmen würde: der Gründer des Museums, Karl III. aus der Bourbon Dynastie steht zwischen zwei Schreibtischen, und lehnt sich an einen. Beide Tische sind voll von Schätzen aus Pompeji: Marmorporträts, Bronzebüsten, Töpfe, Kann­delaber, Gemäldebruchstücke, Mosaikteile. Und obenan Werke von antiken Autoren, die sich auf wissenschaftliche Forschung hinwiesen. .. Über die angehäuften Autoren ist mir eine weitere Szene aus der nahen Vergangenheit, aus den 1940er Jahren eingefallen. Professor Alföldi András schickte mich einmal als kleinen Anfänger aus dem Institut zum Gericht in der Angelegenheit der Auslegung einer neuen Ver­ordnung hinüber. Ich trat in die Markostraße, in die Nachbarschaft, in eines der Büros, wo ich einen alten Freund darum bat- weil ich in den öffentlichen Ämtern unerfahren war - mich in dem Labyrinth zurechtzuweisen. Er stellte seinen gleichaltrigen, bescheiden, lächelnden Büroge­nossen mit der Bemerkung vor: über alle juristischen Problemen aus dem Altertum wurde er von den Autoren belehrt - es ist besser, wenn du dich an ihn wendest - und er zeigte auf die angehä­uften Bücher auf dem Tisch des Kollegen. Kaum sind einige Jahre vergangen (man schrieb damals das Jahr 1953) die Kriegsjahre werden aber doppelt angerechnet, hier denke ich vor allem an der sowjetischen Gefangenschaft von Szentléleky Tihamér... Das Museum in Aquincum führte damals auf der Werft-Insel in Óbuda schon seit 4 Jahren auf dem Gebiet des Palastes des Statthalters dringende Notgrabungen. Der Werftbetrieb wurde in sowjetischem Besitz erweitert. Die Abteilung für Altertum des Histo­rischen Museums von Budapest hat damals noch keinen Geodäten angestellt, seit Jahren war meine Aufgabe, die Ausgrabungen zu vermessen, damals und dort quälte ich gerade, unter Um­П

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