Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 24/3. (1997) (Szombathely, 1997)

Ilon Gábor. A bronzkori halomsíros kultúra temetkezései Nagydém–Középrépáspusztán és a hegykői edénydepot

SAVARIA 24/3 (1998-1999) PARS ARCHAEOLOGICA dem Schädel von Grab 2 lag, wohin sie beim Ausheben letztgenannter Grube gelangt sein dürfte. Grab 12 (Abb. 4, 8). Kreisförmige Grube, deren Abdeckung durch einen den hunnenzeitlichen „heiligen Bezirk" umgebenden Graben gestört war. Die obere Verfüllung der Grube bestand aus Kernsteinbruch und einer holzkohlehaltigen Strohlehmschicht, darunter aus Holzkohleresten und Keramikscherben. Auf dem Grab lagen die Femur eines Schafes mit Keramikfragmenten bzw. auf der Ebene des Henkelgefäßes (Taf. 5.1) Rippen usw. eines Rindes. Laut archäozoologischer Bestimmung gehören die 15 Rinderknochen zu einem ausgewachsenen Tier. Die 13 Schafsknochen stammen von zwei Tieren, wobei die Risthöhe des ausgewachsenen Exemplars 62,3 cm gewesen dein dürfte. Das acht Monate alte Widderlamm war ein Exemplar mit großem Körper und einer Risthöhe von 51,5 cm. Beweise für die kulturelle Zusammengehörigkeit und Zeitgleichheit der oben beschriebenen Gräber des Gräber­feldes von Nagydém sind die mit waagerechten Henkeln versehenen Gefäße, die rillenverzierten Zapfenurnen und kleinen Töpfe mit Zapfenfüßen ebenso wie der übereinstimmende Bestattungsritus (Einäscherung, Speise- bzw. Tieropfer). Im Spiegel der Literatur, auf die in der Studie bezug genommen wird, ist eindeutig, daß die Hügelgrä­berkultur im Keramikmaterial der Bestattungen sehr stark präsent ist, und auch der Einfluß der Magyarád-Kultur läßt sich nachweisen. Die Präsenz letztgenannter überrascht nicht, ist sie im Zeitraum der frühen Hügelgräber­kultur, wie mittels Fundmaterial aus Südmähren, der Südwestslowakei und Niederösterreich bereits bewiesen wurde (OZDÁNI1986,47), doch auch andernorts zu beobachten. In den Gräbern fanden wir überwiegend Denkmäler des Töpferhandwerks der Hügelgräberkultur vor. Die Mehrzahl der Gefaßtypen ist für die gesamte Zeitspanne dieser Kultur charakteristisch. Gleichzeitig deuten die verzierte Urne aus Grab l.A bzw. die gerillten Zapfen der Urnen auf die frühe Phase. (Die zitierten Exemplare aus Österreich und Mähren bekräftigen das.) Die Richtigkeit der Datierung unterstützt eine genaue Analogie der verzi­erten Urne von Grab l.A aus Südmähren, wo die späte Magyarád-Phase, wie im Falle von Grab l.A, in Keramik­komplexen derselben Zusammensetzung mit Wetzleinsdorfer Nadel erscheint. Wenn man versucht, die drei Gräber relativchronologisch einzuordnen, ergibt sich unter Berücksichtigung der untenstehenden - weiter oben mittels Pa­rallelen belegten - Aspekte folgendes Bild: Grab l.A und Grab 10 sind annähernd zeitgleich, was am prägnan­testen die Urnen mit gerillten Zapfen und die waagerecht angebrachten Henkel bestätigen. Grab 12 ist etwas jünger als diese. Hier findet man als Archaismus den kleinen Topf mit Zapfenfüßen, während die Schüsselformen bereits in die nächste, die späte Phase der Hügelgräberkultur weisen. Für eine wichtige Angabe erachte ich weiterhin, daß im Material von Grab 10 Spuren des Nachlasses der nord­transdanubischen Kultur der inkrustierten Keramik (Taf. 3.6, 8) zu beobachten waren. Die Bronzegegenstände der Gräber eignen sich nicht zur Präzisierung der Chronologie. Aufgrund der erwähnten Parallelen halte ich die Gräber für Denkmäler der frühesten Hügelgräberkul­tur im mittleren Donaugebiet und datiere sie in die späte Koszider-Periode, d.h. R BB2. Bedeutung besitzen dieses Gräber auch insofern, als sie uns der bislang ermangelnden Untersuchung der Vor­geschichte bzw. Komponenten der Späthügelgräber-Frühurnenefelderkultur der Bakony-Gegend (KEMENCZEI 1990, 207-228; JANKOVITS 1992, 57-58, 71-72) näher bringen und zugleich Beweis für das hiesige partielle Weiterleben der nordtransdanubischen Kultur der inkrustierten Keramik sind. Die an den aus Grab l.A stammenden Tierknochen gemessenen C-14 Daten sind lediglich informative Anga­ben über die absolutchronologische Position der Gräber (nur zwei Messungen an einer Probe!): Deb-1999: 3450 ± 60 BP (1498 ВС), 1878-1692 cal ВС. Deb-2021: 3470 ± 60 BP (1518 ВС), 1884-1740 cal ВС. Da das Meßergebnis der kleinen Probemenge zur Vorsicht mahnt, lassen sich vorerst keine besonderen Rück­schlüsse daraus ziehen. Im zweiten Teil der Studie publiziere ich das von Péter Tomka im Januar 1968 am Fundort Hegykő-Kisér auf­genommene Gefäßdepot (Taf. 6-8). Die Urne Nr. 1 auf Tafel 6 gelangte ins Ungarische Nationalmuseum, die üb­rigen werden im Soproner Liszt-Ferenc-Museum aufbewahrt. Die Position der Gefäße (Abb. 9) ist nur aus der Beschreibung des Finders bekannt. Mannigfaltig spiegelt das Depot die bewegungsreiche Koszider-Periode, den wechselseitigen Einfluß und die Vermischung der Kulturen wider (frühe Hügelgräberkultur, späte Magyarád-Kul­tur und Bodrogszerdahely-Phase der Füzesabony-Kultur). Daneben läßt es eine Art Mode erkennen, was eventuell auch auf ethnische Vermischung hindeuten könnte. Das Depot datiere ich in denselben Horizont wie die Grä­ber von Nagydém, also in die Periode R BB2. Der dritte Teil meiner Studie beinhaltet das Kataster der nord- und westtransdanubischen Fundorte (Abb. 1) der späten Magyarád-Kultur (•) und frühen Hügelgräberkultur ( A). Erstgenannter Kultur habe ich 27, der letzte­266

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