Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 24/3. (1997) (Szombathely, 1997)
Tárnoki Judit. Bronzkori kocsimodell Törökszentmiklós-Terehalomról
SAVARIA24/3 (1998-1999) PARS ARCHAEOLOGICA TÁRNOKI 1988 TÁRNOKI, Judit: The Settlement and Cemetery of the Hatvan Culture at Aszód. IPH 1(1988) 91-100. TÁRNOKI 1992 TÁRNOKI Judit: Törökszentmiklós-Terehalom. In: Bronzezeit in Ungarn. Frankfurt, 1992,128-130. TOMPA 1936 TOMPA, Ferenc: 25 Jahre Urgeschichtforschung in Ungarn 1912-1936. BRGK 24-25 (1934-35 [1936]) 27-127. DAS BRONZEZEITLICHE WAGENMODELL VON TÖRÖKSZENTMIKLÓS-TEREHALOM 1955 führte der Törökszentmiklóser Fachzirkel für Ortsgeschichte unter Leitung von Béla Butyka auf dem Terehalom eine kurze Grabung durch. 1970-1971 leitete Ilona Stanczik die erste systematische archäologische Freilegung in der Siedlung (TÁRNOKI, 1992). Damals erlangte man Gewißheit, daß in dem Teil die Denkmäler einer einzigen enthnischen Gruppe, der Hatvan-Kultur, zu finden sind. Der Terehalom genannte Hügel ist der höchste Punkt des sich nordöstlich von Törökszentmiklós bzw. südlich von Szakállas-telep erstreckenden Gemarkunsgteils. Der am Hochufer des ehemaligen Inundationsgebietes der Theiß gelegene Hügel mit NO-SW ausgerichteter Längsachse hat einen ovalen Grundriß, er überragt das Gelände um 5-7 m und seine größte Ausdehnung beträgt rund 140x70 m. Noch heute sind um die steil abfallenden Hügelhänge gut die Spuren der einstigen Befestigung auszumachen. Im Umkreis des Hügels gab es auch eine äußere Siedlung (Abb. 1). Bei der Forschung von 1955 kam unter anderem ein sehr bedeutender Fund - ein Wagenmodell aus Ton - zum Vorschein, weshalb es begründet ist, ihr neben der modernen Grabung ebenfalls Beachtung zu schenken. Die Mitglieder des Fachzirkels eröffneten in der östlichen Hälfte des Hügels einen 4 m langen und 75 cm breiten Graben. Wie den Grabungsnotizen B. Butykas zu entnehmen ist, fand man das Wagenmodell in der mit „X" bezeichneten Schicht. Aus dem Bericht geht hervor, daß sie den reinen Lehm, der die einzelnen Niveaus trennte, als sterile Schicht interpretierten. Nachdem das meiste Fundmaterial in den Verfärbungen aus Asche und Holzkohle gefunden wurde, betrachteten sie diese als Schichten. Heute weiß man, daß es sich bei den 15-30 cm dicken, lehmhaltigen Streifen um die Fußböden handelt, die tatsächlich kaum Fundmaterial enthalten. Aufgrund dessen kann man sagen, daß von B. Butyka wahrscheinlich die 7. Fußbodenschicht duchrschnitten wurde. In dem 1970 am Terehalom freigelegten, 4x4 m messenden Quadranten war die Schichtreihe 360-368 cm stark, was der von B. Butyka notierten Angabe auffallend ähnelt. Das Butykasche Niveau, in dem das Wagenmodell zum Vorschein kam, begann 40 cm vom Urhumus und reichte bis zr Tiefe von 65 cm. Das entspricht nahezu exakt der von I. Stanczik registrierten Schicht 10, d.h. dem von unten gerechnet zweiten Bauniveau der Siedlung. Bei der Grabung 1970 kamen in Schicht 10 die Überreste zweier benachbarter, NW-SO orientierter Häuser zutage, zwischen denen eine 130-180 cm breite Gasse lag. Das 1. Haus hatte einen dicken, dreimal mit Lehmschlamm beworfenen Fußboden. Seine Mauer war 35-40 cm stark. Vom 2. Haus befand sich nur ein kleines Detail in dem Quadranten (Taf. 1). Seit der Grabung von I. Stanczik ist bekannt, daß das Leben der Siedlung in der frühesten Periode der HatvanKultur (ausgehende Frühbronzezeit) begann und bis zur Mitte der mittleren Bronzezeit dauerte (Taf. 3-4). Die von Schicht 11 bis Schicht 8 reichende Phase der Siedlung kann in den Zeitraum Ende der Frühbronzezeit bis einsetzende Mittelbronzezeit und ihr 7.-5. Niveau in den die Blütezeit der Hatvan-Kultur bedeutenden ersten Abschnitt der mittleren Bronzezeit datiert werden, während die oberen Schichten in die zweite Phase der Mittelbronzezeit, den Zeitraum der Eroberungen der Füzesabony-Kultur, zu setzen sind. Das Fragment des Wagenmodells (Taf. 2) ist viereckig mit gebogenen Seiten. Am Boden des Modells verlaufen zwei durchgehende Rippen, an deren Ende man den Rest einer zum Einsetzen der Radachse dienenden Bohrung erkennt. Darüber hinaus befinden sich in der Mitte der einen Rippe zwei weitere Löcher, die zum Aufhängen dienten. Alle vier Seiten des Wagenmodells ziert ein aus dreifachen Linienbündeln bestehendes, eingeritztes Zickzackmuster, es hat eine dunkelgraue Farbe und ist außen und innen poliert. Das Fragment ist 12,9 cm lang, 4,8 cm breit, der Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse beträgt 9, 3 cm. die dazwischen gemessene Breite 4,2 cm. Wagenmodelle sind Einzelstücke und man kann nicht damit rechnen, eine genaue Parallele zu finden. Das dem 172