Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 21/1. (1992) (Szombathely, 1992)

Zsigmond Csoma: Wirtshcaftliche und kulturelle Beziehungen der Madjaren von Obere Wart mit dem Transdanubien (von 16. Jh.–bis Anfang des 20. Jh.-s.)

ZSIGMOND CSOMA WIRTSCHAFTLICHE UND KULTURELLE BEZIEHUNGEN DER MADJAREN VON OBERE WART MIT DEM TRANSDANUBIEN VON 16. JH.-BIS ANFANG DES 20. JH.-S) In Westungarn (Südburgenland heute), wie auch anderen Stellen des Karpathenbec­kens, wo eine neue Klimazone beginnt, entstanden die Voraussetzungen für einen regen Produkt - und Fruchtwechsel. Das Gebiet der „őrvidék" (Die Obere Wart), sowie das Voralpengebiet bildeten einen Übergang zwischen den sanften Regionen des „Dunántúl" (Transdanubien) mit seinem milden Klima, das Wein- und Getreidebau sowie Viehzucht begünstigt, und der Berggegend der Steiermark mit seinen reichen Salz - und Bodenschät­zen, Holzverarbeitung und Obstbau, die aber an Grundnahrungsmitteln arm und deshalb auf diese angewiesen war. Am Austausch der wirtschaftlichen Güter nahmen sowohl die in diesem Gebiet lebenden Ungarn teil. Das Vorrücken der osmanischen Türken bewirkte, dass die Intensität der zwischensta­atlichen Handelsbeziehungen abnahm, ja das frühere System sogar zerstört wurde. Der bestehende Bedarf musste daher von einem neuen Faktor gedeckt werden, und zwar von den Bauern, Kleinadeligen, Krämern und Einzelpersonen, die sich in den Kleinhandel an der Grenze einschalteten und den Austausch von Produkten weiterführten. In erster Linie verkauften sie Waren, die sie im Überfluss hatten und handelten dafür solche ein, an denen es ihnen mangelte. Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten bot einer breiten Schicht von Bauern eine zusätzliche Beschäftigung: sie wurden die Fuhrmänner der Wein -, Getreide- und Holzhändler, und daneben betreuten sie auch noch ihre eigene Landwirtschaft. Die Klügeren und Wohlhabenderen unter ihnen gründeten eigene Unternehmungen. Die Bewohner von Oberwart lieferten in erster Linie Balkenholz, Bretter und Latten aus den vielen Sägewerken an der Pinka und in der Steiermark in die holzarmen Gegenden Transdanubiens. Diese Holzlieferungen waren sehr wichtig, denn Transdanubien konnte von nirgends anderswo weichholz (Nadelholz), das als Baumaterial verwendet wurde, beziehen. Deshalb bekam Oberwart auch den Spottnamen „Bretterstadt". Von Siget in der Wart fuhren vor allem mit Obst und Dörrobst beladene Fuhrwerke in die Gegend nördlich des Balaton. Dieses Obst (Äpfel, Birnen) wurde in der Oststeiermark eingekauft. In der Oberen Wart trugen die Madjaren auch dazu bei, handwerkliche Produkte in die Steiermark oder in das Transdanubien zu liefern. Unter den Metallwaren spielte besonders die feingeschmiedete, berühmte steirische Stahlklinge eine wichtige Rolle, die in den Oberwarter Messern (Klappmesser von Őr, Warter Pfeiltmesser) verarbeitet wurde. Die auf jahrhundertelange Tradition beruhende Erzeugung der Taschenmesser (das Schmieden der Klinge, ihre Zerteilung in kurze Stücke, die Lochung, die Erzeugung und Ätzung von Nagelhaken und die Erzeugung und Verzierung der Holzgriffe) hatte zur Folge, dass das haltbare, sogenannte „Messer von Őr" mit seine federlosen Klinge sehr beliebt war. Die Bewohner der Oberen Wart „őrvidék" trugen auch dazu bei, die in den kleinen steirischen Maschienenwerkstätten verwendeten Wirtschaftsgeräte (Häckselmaschiene, Schrotmühle, Göpel, Handdreschmaschiene) zu verbreiten, denn weder die Maschienen­19

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