Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 20/2. (1990) (Szombathely, 1991)
Fazekas Imre. A Thyris fenestrella SC. valamint közelrokon Cochylini és Crambinae taxonok elemzése az Alpokalján (Lepidoptera: Thyrididae, Tortricidae, Crambidae)
IMRE FAZEKAS EINE ANALYSE DER ART TYRIS FENESTRELLA SC. SOWIE DER NAHE VERWANDTEN COCHYLINI UND CRAMBINAE TAXA AUS DEM ALPENVORLANDE (LEPIDOPTERA: THYRIDIAE, TORTRICIDAE, CRAMBIDAE) Die Microlepidopterenfauna des westungarischen Faunankreises „Alpenvorland" ist noch kaum erforscht. Während die meisten Gebiete Ungarns in faunistischer Hinsicht verhältnismäßig gründlich erforscht sind, kann man bezüglich der westlichen Grenzgebiete nur von einem Anfange der faunistischen Forschungen sprechen. In vorligendem Aufsatz möchte ich die Populationen einiger taxonomisch bzw. tiergeographisch weniger erforschten Arten bzw. Unterarten analysieren und die Verbreitung der von mir revidierten Exemplare an Landkarten vorlegen. Thyris fenestrella SCOPOLI, 1763 ISSEKUTZ (1953) hat aus Ungarn neben der Nominatrasse auch eine neue Unterart nachgewiesen und unter dem Namen seminigra (Locus typicus: Bükk-Gebirge) in die Literatur eingeführt. Eigene Untersuchungen haben jedoch bewiesen, daß Exemplare, die mit denen der Nominatrasse vollkommen indentisch sind, kommen auch auf dem typischen Fundort der Unterart seminigra vor. So treten auch im Alpenvorlaride sowie in dem Mecsek-Gebirge Exemplare mit seminigra Charakter auf, die früher als typische Fundorte für die Nominatform fenestrella galten. Die Unterartberechtigung der T. fenestrella seminigra erscheint aufgrund meiner Untersuchungen also als sehr fraglich. Die bisher angenommene geographische Isolation läßt sich möglicherweise auf das Fehlen von gründlichen Sammlungen zurückführen. Aethes piercei OBRAZTSOV, 1952 - Ae. hartmanniana CLERCK, 1759 (Lepidoptera: Tortricidae) Der Nachweis von piercei beruht auf einer ziemlich unsicheren Mitteilung von SZABÓKY (1981). Nach einer gründlichen Untersuchung von mehreren Hundert Exemplaren beurteile ich die Lage so, daß piercei-ähnliche Exemplare in fast allen ungarischen hartmanniana-Populationen zu finden sind, außerdem findet man kein einziges Artmerkmal, das eine Artberechtigung der piercei unterstützen möchte. Ich bin daher der Meinung, daß die von OBRAZTSOV angegebenen Genitalien-Unterschiede genügen nicht zu einer einwandfreien Identifizierung. Im Gegenteil, auch sie erweitern das über die Art hartmanniana schon früher bekannt gewordene polytypische Bild. Neben den Problemen, die im Zusammenhang mit der Identifizierung aufgetaucht sind, scheint auch der Larvenzustand und die Futterpflanze dieser Art wiederspruchsvoll angegeben worden. 63