Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 19/1. (1990) (Szombathely, 1990)
I. Sellye: Ringfibeln mit Ansatz aus Pannonien
kommenden, größeren (vielleicht teureren) Exemplare dürften zu Gewändern anderen Typs gehört haben. Im folgenden handelt es sich um die Gruppe der Ringfibeln, die mit einem angeschlossenen Kreisring hergestellt worden sind (Typ XV-XVIII. Taf. 5.11-17.) Ihre Anwendung kann verhältnismäßig gut bestimmt werden, da der Bewegungsraum des Dornes ungefähr auf einen Viertelkreisbogen beschränkt war, und so konnte man den Dorn auch nicht völlig quer stellen. Der Dorn wurde wahrscheinlich nur bis in die Nähe des Anschlages geschoben, wie dies Taf 5.14a. ziegt. Die Exemplare der Kreisringtypen sind alle groß, von größerem Umfang als diejenigen, welche mit dem größtem Ringkörper hergestellt wurden. Ihr Dm schwankt zwischen 68-78 mm 82 . Auch das Gewicht dieser großen Exemplare dürfte größer gewesen sein, als das der mit glattem Ring hergestellten. Wir können annehmen, das sie nicht zu einem Alltagsgewand gehört haben 83 . Zusammenfassend: W. Jobbst erwähnt: ... „Für den Nachweis, daß sich ... eindeutig um Ringfibeln handelt, kommt die römische Bildkunst zu Hilfe. .. Zwei römische Gewandfiguren aus Marmor in der von den Priesterinnen der Vesta getragenen Tracht zeigen die vorliegende Fibelform und erklären uns auch deren Funktion. Die Statue trägt ein dickes, wolliges Schultertuch (suffibulum), welches über der Brust gerafft und durch eine mächtige Ringfibel zusammengehalten wird. Diese Fibel hat ganz die Form des vorliegenden Typus und zeigt einwandfrei den durchbrochen gearbeiteten Rand" 84 . ZUSAMMENFASSUNG Im Zusammenhang mit der Problematik der aus verschiedenen Aspekten untersuchten 127 Ringfibeln mit Ansatz haben wir daraufhingewiesen, daß ihre Verbreitung außerhalb von Pannonién ziemlich beschränkt war. Sie wurden in vielen Provinzen und sogar auch in dem Pannonién umfassenden Barbaricum nicht gebraucht. In Pannonién hingegen waren diese Trachtgegenstände, insbesondere in Savaria und seiner Umgebung, wo auch die meisten Typen hergestellt wurden, beliebt. An der Bernsteinstraße und seinen Abzweigungen, am Donaulimes und im Inneren der Provinz Pannonién sind sie gleichfalls anzutreffen. Sie gruppieren sich vor allem um diese Schwerpunkte (Karte I. und 1-4.). Ihre Zeitbestimmung wurde dadurch erleichtert, da sie in ziemlich vielen datierbaren Grabfunden vorlagen und so können wir