Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 16. (1982) (Szombathely, 1983)

J. Wielowiejski: Politische und siedlungswirtschaftliche Voraussetzungen der Verschiebung nach Osten des Hauptbernsteinweges im dritten Viertel des 1. JH. u. Z.

(Oppida: Holuíbov und Hradistë nad Závistí) in den Böhmischen Kessel. Von dort verlief der Weg über die Polnische Pforte bei Kudowa ins Glatzer Becken, und danach 'erreichte er die Oder in der Gegend von Wroclaw. Vom (zusammen ca. 1500 kg) Bernsteinhandel zeugen drei grosse Bernsteinlager in der Sied­lung WrocLaw^Partynice wahrscheinlich aus der ersten iHällfte des 1. Jh. v.u.Z. 4 Die Kautfleute gelangten auf ihrem Weg nach Nordosten an der Fluss Prosna im Räume von Kalisz. Wahrscheinlich hielten sich die (Kelten an die Wasser­strasse Prosna-Warta­1 Struga-/Gasowka-Paikosc­1 See und Notée, von wo aus sie zur unteren Weichsel hinüberzogen. Ausserdem wurde auch ein östlicher Land­weg über Zentral-Kufjawy (benutzt, der die Weichsel bei Otloczyn überquerte. 5 Von dort aus wandten sich die (Reisenden nach Nordwest und gelangten zum Weichselübergang zwischen Cheîmno und Swieeie. Die Danziger Bucht erreichte man sowohl auf dem Hauptstram der Weichsel als auch auf ihrem östlichen Аалт, der .Nogat. Die Länge des ganzen Weges von der Donau bis zur Weich­selmündung (betrug ca. (940—i960 km. 6 Fall /der Keltenherrschaft auf (beiden Seiten der Donau konnte den Berns­teinhandel auf den Oben beschriebenen Trassen für etwa 6.0 Jahre hemmen. Die Bildung des IMarkomannenreiches in Böhmen und den angrenzenden Gebie­ten nach /dem J. 9 v.u.Z., das ibalde Roms Klientelstaat wurde, hat zu einer unerhörten Entwicklung der wirtschaftlichen und anderen Kontakte auf der­selben Richtungen geführt. Die Intensität der politischen Kontakte hat in meh­reren schriftlichen Quellen, und /der wirtschaftlichen vor allem in Entdeckun­gen /der frührömischer (besonders italischer) massenhafter Importe in Nord­böhmen, Mittelschlesien, Süd- und Ostgrosspolen, Ostpommern und Bambién seine Wiederspiegelung gefunden. 7 Man kann annehmen, dass die Handelsorganisation hauptsächlich in den Händen der norischen iKaufleute war, die mit den italischen zusammenarbei­teten. Davon zeugen der Bericht des Tacitus ((Ann. II 62, 3) Über die provinzial­römische Kaüfleute im Dienste des Maraboduus sowie der Export norischer Metallerzeugnisse (Fibeln, Riemengürtel u.s.) nach dem Norden. 8 Wahrschein­lich vermittelten sie auch den Züfluss der frühen italischen Bronzegefässe. Nach dem Fall des /Machtzentrums in Böhmen im J. 01 u.Z. hat sich der politische Schwerpunkt in Südwestslowakei und benachbarte Gebiete Nieder­österreiohs und Mährens verschoben, wo im Vorfeld von Carnuntum ein neuer Klientelstaat Regnum Vannianuim gebildet wurde. 9 Diese Translokation ist dentlich in gut datierten Fundmaterial sichtbar. Die italischen Importe, die an der Wende der Zeitrechnung überwiegend nach Böhmen und weiter nach Norden gelangten, strömten ungefähr seit der claudischen Zeit durch die zent­ralen Teile des Vannius-iKönigreichs. 10 Wie und wann die Römer das nördliche Pannonién in Besitz nahmen wis­sen wir noch nicht genau. In ungarischer Literatur beobachten wir die interes­sante Diskussion, ob die Kämpfe /der Jahre 12'—9 v.u.Z. zur Beherrschung des ganzen Pannoniens 11 oder nur des südlichen Teils bis zum Drau geführt ha­ben. 12 Die Anhänger der letzten Anschaung sind der Meinung, dass das spätere Westpannonien längere Zeit ein Militärbezirk unter dem Befehl des Armee­komimandanten von Illyöcum war. Zum Status einer Provinz ist es erst unter der Herrschaft von Claudius gekommen. 13 Wenn wir die Lösung dieses Problems auch den ungarischen und anderen Forscher überlassen werden, so steht doch ausser Zweifel, dass die Spezifik des an das iöstliehe Noricum angrenzenden Teile Pannoniens grossen Einfliuss 266

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