Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 11-12. (1977-1978) (Szombathely, 1984)
Művészettörténet - Tóth Endre: Egy Szombathelyre vonatkozó XV. századi elpusztult kézirat
EINE VERNICHTETE, SZOMBATHELY BETREFFENDE HANDSCHRIFT AUS DEM 15. JAHRHUNDERT (Zusammenfassung) E. TÖTH Im Jahre 1943 war in Bologna eine alte Handschrift aufgetaucht, die durch den aus dein Komitat Vas stammenden Maler Béla Dala von Kisfalud der Stadt Szombathely zum Ankauf angeboten wurde. Es ist anzunehmen, dass 'es mit der Kriegssituation zu erklären ist, dass der Maler aus Szombathely keine Antwort erhielt. Er hatte die Handschrift dennoch angekauft. Es wurde aber infolge eines Bombenangriffs vernichtet. Im Jahre 1951 nahm der sich Imit der Geschichte von Szombatihely und der Diözese beschäftigende Dr. Gyula Géfin den Kontakt mit Béla Dala von Kisfalud auf. Ich bat 1973, nachdem ich von Gy. Géfin die früheren Briefe erhalten hatte, den in Bologna lebenden Maler wieder um neue Erklärungen, und er war auch weiterhin bereitwillig behilflich. Auf der Grundlage dieser Briefe fasse ich alles zusammen, was über das hinsichtlich der Geschichte der Stadt äusserst wertvolle Stück feststellbar ist. Die Handschrift hatte die Masse von etwa 40X25 cm, Einbanddeckel mit starkem Pergament überzogen und mit gedruckter Verzierung. Der obere Deckel war nicht mehr vorhanden. Die Blätter waren aus dünner Haut oder aus Papier hergestellt. Der lateinische Text war mit Initialen verziert. Am Ende des Textes bzw. des Buches (hingen Siegel i(3 Stück) auf Hanffäden, von denen ein sehr grosses erhalten geblieben ist. Als Beilage der Handschrift war eine auf dünne Haut gezeichnete grosse Ansicht von Szoimfbathely vorhanden. Die Zeichnung wurde mit auf Holzschnitt erinnerndem, schwarzem, tintenartigen Farbstoff hergestellt. Ihre Ausmasse könnten (kaum /kleiner als 60—80 cm gewesen sein. Das offensichtlich aus der Vogelperspektive gemachte Bild zeigte die äussere und die innere Burg von Szombathely (mit gewissen Einzelheiten (z. ÎB. mit Toren). Auch nach der Beschreibung sind (die Reste der in den Jahren il 939— 1944 freigelegten Festung schön erkennbar. Über den Text wissen wir soviel, dass er vom iBischof von jGyőr János Hédervári unterzeichnet oder veröffentlicht worden war (1388—1415/1418). Der Text wurde auch in Győr geschrieben. Die Handschrift könnte aller Wahrscheinlichkeit nach eine wegen ihrer Länge im Buchformat veröffentlichte Urkunde gewesen sein, deren genaue Bestimmung nicht mehr anzugeben ist. Der Text war vom Professor der Universität von Ferrara für Geschichte der Medizin Dr. László Münszeter gelesen worden, aber zur Zeit der Kontaktaufnahme mit Béla Dala von Kisfalud war er schon tot. Wir wissen aber soviel, dass die Schrift seiner Meinung nach testamentartig war. Es ist vielleicht keine falsche Annahme, wenn man daran denkt, dass die Handschrift mit dem Testament des Bischofs Hédervári in Zusammenhang steht, genauer, dass die Schrift ausser der Verfügungen über die Privateigentümer des Bischofs auch die eingehende Aufzählung der bischöflichen Benefizien beinhaltete, über die zwar der Bischof testamentarisch keine Anordnungen machen konnte; er wollte aber dokumentieren, dass er die Benefizien nicht treulos behandelt hatte. Szombathely war bis zur Gründung der Diözese im Jahre 1777 auch das Zentrum der Güter der Diözese von Győr im Komitat Vas, und der Bischof János Hédervári hatter sogar im Jahre 1407 der Stadt die ersten Privilegien verliehen. | 458