Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

KISMAKFA Patena und Kelch aus Silber. (Abb. 41—50) Im Jahre 1928 wurden in Kismákfa, an dem der Ortschaft Nagymákfa zu fallenden Rand des Dorfes, bei der Sandgewinnung aus dem im Gebiet der Sandgrube gelegenen Sandhügel von I. Büki beim Hausbau ein kleiner Silberteller, Becher und eine Schnalle (?) gefunden. Nach langer und schicksalsschwerer Wanderung gelangte der Silberteller schließlich in das Ungarische Nationalmuseum. Die Publikation des Fundes und der an Ort und Stelle durchgeführten Kontrollgrabungen steht zur Zeit unter ausführlicher Aufar­beitung. Von unserer kurzen Beschreibung können wir dennoch nicht Abstand nehmen, da wir ja alle bekannte frühchristliche Denkmäler der Diözese Szombathely vorzuführen wünschen. Die Patena ist nicht nur ein besonders beachtenswertes Denkmal Pannoniens, sondern auch der ganzen frühchristlichen Welt. Durchm. : 9,9 cm. Höhe : 1,3 cm Bodendurchm. : etwa 5,3, Material : Silber, Gewicht 42.00 gr. Aufbewahrungsort: Ungarisches Nationalmuseum, Inv. —Nr.: 74.3.1. Die Ornamentik mit symbolischem Inhalt wurde an der Vorderplatte des kleinen Tellers in das Silber eingestempelt. Die Platte hat man vermutlich an eine Bleiplatte gelegt, wodurch die eingeschlagenen Muster mit scharfer Kontur erscheinen. Zur Anfertigung der Darstellungen wurden folgende Muster­stempel gebraucht: Vogel, Fisch, spitzdreieckiges Motiv, ein größeres Kreis-kreis- und ein Punktkreismuster. Der mit Strahlen gegliederte, aus konzentrischen Kreisen bestehende Mittel­punkt wurde eigens mit größerem Stempel gemacht. Mit Hilfe dieser abstrahiert abgefaßten figürlichen und ornamentalen Muster gelang es dem Goldschmied ein dem Inhalt nach audrucksvolles, in der künstlerischen Ausführung gut proportioniertes, klares, übersichtbares Bild herzustellen. Es war keine leichte Aufgabe des bestellten thematischen Programms entsprechend die Raumeinteilung des Tellers zu gliedern bzw. die Motive zu verteilen. Diese sind: 13 Vögel, 13 durch den auf die Spitze eines spitz auslaufenden Motivs geschlagenen Punktkreis gebildete, anthropomorphe Figuren, sieben Fische, sieben mit Kreiskreisstempel bezeichnete Brote, ein siebenstrahliger Stern bzw. eine mittelpunktbildende Strahlenrosette. Die Zahlen der Teilungen sind 7 und 13, die keine leichte Gliederung zulassen. Die Thematik des kleinen, beim Goldschmied bestellten Silbertellers dürfte man ganz genau bestimmt haben. Da die Symbole in der frühchristlichen Welt im allgemeinen bekannte Themen bzw. Begriffe gedeckt haben, liegt ihre Auflösung an der Hand. Das Tellerchen ist mit frühchrist­lichen Symbolen reich verziert. Seinen Mittelpunkt bildet das in der Form des siebenstrahligen Sol Salutis vergegenwärtigte Christus-Symbol. Den Zwischenraum der sich dem Sonnensymbol zu wendenden sieben Fische füllt je ein abstrahiert dargestelltes Brotsymbol aus. Die Fische kön­nen sich auf Christ selbst beziehen, dessen Identifizierung mit dem Fisch in der frühchristlichen Symbolik allgemein bekannt ist. Jedoch können sie auch die wundervolle Fisch- und Brotver­mehrung der Bibel darstellen oder nur ganz gewöhnlich Symbole des letzten Abendmahles sein. Am Rand des kleinen Tellers wechseln 13 Vogelfiguren, die Symbole der Seele mit kleinen dreieckigen Motiven, an deren oberen Spitze sich je ein Punktkreismotiv an schließt. Diese anth­ropomorphen Motive sind Symbole der Apostel. Die dreizehnte Gestalt deutet Christus an und hebt sich von den anderen dadurch hervor, daß der den Kopf anzeigende kleine Kreis als Nim­bus zur Betonung der Person zweimal eingeschlagen wurde. Die hier geschilderte, symbolisch ausgedrückte und angedeutete Thematik — Christus mit den 12 Aposteln beim letzten Abendmahl — kommen später, als man zur naturalistischen Ver­zierung der Patenen überging, in zahlreichen Exemplaren auf den zu Kelchen gehörenden Kon­sekrationspatenen vor. Leider ist von den ans Tageslicht gekommenen Gegenständen der Kelch noch in den Kin­derjahren der Finder abhanden gekommen. Mit Hilfe der Zeichnungen und Erzählungen der Geschwister konnte die Form rekonstruiert werden. Das sich an die Zeichnungen des Kelches kaum erinnernde, allein nur die Form widergebende Mädchen war damals, als der Kelch verlo­134

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