Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

ist nicht aus örtlichem Stein hergestellt und auch kein Produkt einer örtlichen Werkstätte. Die Parallelstücke aus Rom und Aquileia lassen es für wahrscheinlich erscheinen, daß es im 4. Jahr­hundert auf dem Importweg nach Pannonién gelangt ist. Aus den erwähnten italischen Städten sind uns den Guten Hirten darstellende Grabtafeln ähnlicher Form und Ausführung gut be­kannt. Savaria ist im 4. Jahrhundert die Residenz eines Statthalters, sodann Aufenthaltsort des Kaisers, mit einem Palast und anderen hohen Verwaltungsämtern. All dies unterstützt die An­nahme, wonach die Loculus-Platte für irgendeinen christlichen Staatsbeamten von hohem Rang aus Italien nach Savaria gebracht wurde. Die in Pannonién sehr selten vorkommenden Namen Ulpianus, Ulpius oder Sulpicius-Sulpicianus scheinen auch hierfür zu sprechen. L. Nagy schreibt in seiner 1939 erschienenen Studie noch: „... wir müssen es für einen be­dauernswerten Mangel halten, daß im Bereich Pannoniens wenig solche Denkmäler zum Vor­schein gekommen sind, die von der Gegenwart und der Beschäftigung der frühchristlichen Bild­hauerei zeugen würden ... jedenfalls ist es zu bedauern, daß wir bislang noch keine selbständige Skulpturen gefunden haben, wenigstens solche nicht, die uns von der Balkanhalbinsel bekannt sind und den Guten Hirten darstellen." — Durch die Auslegung der Zeichnung der Marmorplat­te von Savaria erfüllt sich -wenn auch nicht in einer Skulptur, doch in einer Marmormeißelung — der Wunsch von L. Nagy, diesem bahnbrechenden Forscher des pannonischen Frühchristen­tums. Ziegel mit christlichen Symbolen. (Abb. 15) Aus rötlich-gelbem Ton erzeugter, großer, röm­erzeitlicher Mauerziegel. An der Oberfläche sind mit den Fingerkuppen gefertigte Zeichnungen zu sehen. Die sich schräg kreuzenden, mit zwei-drei Fingern eingezogenen Linien an der Oberflä­che der Ziegel sind üblich und kommen häufig vor. Beachtenswert sind aber der aus zwei Halb­kreisen gebildete Kreis und die Zeichnung des Kreuzes. Die Länge des Ziegels beträgt 42 cm, die Breite 30,5 cm, die Dicke 5,3 cm, Fundort: Szombathely. Die Fundumstände sind unbekannt. Aufbewahrungsort: Szombathely, Inv. —Nr. : 54.435.18. Der Kreis und das Kreuz können nicht bloß als ziellose Kritzeleien betrachtet werden, sondern vielmehr als Symbole christlichen Inhal­tes. Die Zahl der mit solchen Symbolen verzierten römerzeitlichen Ziegel ist in Pannonién sehr groß. Im allgemeinen kommen sie in spätrömischen Gräbern bzw. zwischen Deckplatten des Grabes eingefügt vor oder wurden bei der Mauerlegung des Grabes angewendet. — Die Kreis- und Kreuz- Zeichnung des Ziegels von Szombathely hat die Sonne und das Zeichen der Erlösung, das Kreuz verewigt. Die Sonne ist Christus, das Licht der Welt, das von den Frühchri­sten des 4.—5. Jahrhunderts geehrte und oft angewandte Symbol der Seligkeit. Messinglampe in der Form des Agnus Dei. (Abb. 7—12) Lampe von der Form eines Lamm­kopfes, der Diskus ahmt die krause Wolle nach. Die Öleingußöffnung hebt sich vom Diskus der Lampe stark hervor und ist in konzentrischen Kreisen mehrfach profiliert. Die Flammenöffnung des Dochtes an der Schnauze der Lampe läuft in spitzwinkliger Ausbildung aus. Auf dem Lammkopf befindet sich der Rest eines abgebrochenen Zapfens. Der ursprüngliche Fuß ist ab­handen gekommen, der gegenwärtige eine sekundäre angeschraubte Applikation. Sekundär ist auch das eingeschraubte Kreuz. Mit diesen letzteren zwei Gliedern hat man die beschädigte Lampe ergänzt und wieder brauchbar gemacht. Die Oberfläche ist grob gefeilt bearbeitet, insbe­sondere an der mit Weißmetall gefertigten Verlötung der oberen und unteren Platte. Die Patina ist bräunlichgrün. Die Länge der Lampe beträgt 11,7 cm, der Durchmesser des Diskus 5,3 cm, die Höhe ohne Fuß 4,3 cm, Fundort: Szombathely. Aus dem Fotoalbum einer einstigen Privat­sammlung, die im Ungarischen Nationalmuseum aufbewahrt wird, gelang es den Fundort zu identifizieren. Im Sammlungsalbum von Gy. Lázár kann auf dem ziemlich guten Objektfoto auf dem angeklebten Zettel an der Schanuze der Lampe, leider ohne Angabe näherer Anhaltspunk­te, deutlich die Aufschrift „Szombathely" gelesen werden. Aufbewahrungsort : Budapest, Unga­risches Nationalmuseum, Inv. —Nr.: 61.13.43. Datierung: 5. Jahrhundert. Die in Szombathely gefundene, das Agnus Dei, das Lamm Gottes darstellende Lampe konnte auf Grund des in der heutigen, zu Zalaegerszeg gehörenden Ortschaft Kaszaháza zum 117

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