Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

bigen konnten ihre Ehrenbezeugung innerhalb dieser abstatten. Solche finden wir in Brigetio, Ulcisia-Castra (Szentendre), Sopianae, Matrica (Százhalombatta) und in fast sämtlichen frühch­ristlichen Friedhöfen Pannoniens. Später hat man das frei stehende Grab mit einer halbkreis­förmigen Mauer geschützt und zugleich aus seiner Umgebung hervorgehoben. Ein gutes Beispiel hierfür ist das kleine Martyrion des Gräberfeldes von Intercisa. Infolge der zunehmenden Verehrung oder dadurch, daß man in der Nähe der verehrten Per­son auch andere geachtete Persönlichkeiten bestattete, erwies sich die Kultstätte als zu eng und es wurden weitere Apsiden dazugebaut. Auf diese Weise entstanden die mehrbögigen cellae tri­chorae. Solche wurden in der Vihar-Gasse in Aquincum auf der Pester Seite unter der Rokus­Spitalkapelle und in Sopianae freigelegt. Die entwickelteste Form dieses Typs ist die cella septi­chora zu Sopianae, die aus einer in ovaler Form miteinander verknüpften siebenbögigen Apsis besteht. Der in der früheren Literatur als cella trichora bezeichnete Gebäuderest in Szombathely verlor als Ergebnis der weiteren Ausgrabungen seinen frühchristlichen Charakter und erwies sich als ein Badgebäude. Der Typ der einfachen Saalkirchen ohne Apsis war im Falle der zu den Villen gehörenden basilicae rusticae am häufigsten. Solche sind: die Basilika II von Kékkút und die Heiligtümer von Szentkirályszabadja—Romkut. Diese können aus einem Raum bestehende oder mit zwei Pfeilerreihen in drei Schiffe geteilte Basiliken sein. Zuweilen schließt sich ihnen auch noch ein kleiner Narthex an. Im Laufe des Umbaues dürfte man auch noch eine eckige Apsis ausgebildet haben, wie es bei der kleinen dreischiffigen Basilika von Sümeg zu sehen ist. Bei den Ausgrabun­gen wurde auch noch konstatiert, daß die Saalkirchen zuweilen auch mit Hilfe eines Heizkanals leicht temperiert werden konnten. Die Basilika I von Kékkút war eine umgebaute, großartige Villa von ursprünglich profaner Bestimmung, in der außer den zum Gottesdienst geeigneten Räumlichkeiten auch die heizbaren Gemeindesäle und einige zu Wohnungszwecken geeignete kleinere Räume für den Klerus zu fin­den waren. Es ist für sicher anzunehmen, daß dort ein christliches Kultzentrum der Balatonge­gend und des Inneren der Provinz gewesen ist. Vor allem in Kékkút nehmen wir das einstige Vor­handensein eines Chorepiskopats an. Über typische frühchristliche Basilikengrundrisse verfügen die mit Apsis abgeschlossenen dreischiffigen Gebäude in Tác, im römerzeitlichen Gorsium. An die eine Basilika schloß sich von außen auch noch ein Taufbecken an. Im Laufe der Ausgrabungen kamen sogar Reste des zu der einen Basilika gehörenden frühchristlichen Altartisches ans Tageslicht. In den Großstädten Pannoniens nahm die Zahl der Christen im Laufe des 4. Jahrhunderts derart zu, daß zum Zweck ihrer öffentlichen Religionsausübungen große Basiliken gebaut wur­den. Im Gegensatz zu den früheren Zeiten war das Christentum in diesem Jahrhundert nicht nur die Religion der Armen und der Unterdrückten, die nach dem elenden irdischen Dasein das ewi­ge Glück — und das ihnen versprochene Himmelreich durch die Nachfolge Christi —, erhofft haben sondern eine von Konstantin d. Gr. nach 313 zur Staatsreligion erhobene Kultausübung. So waren hohe Amtsträger, wohlhabende Staatsbeamten, Grundbesitzer und Kaufleute Mitglie­der der christlichen Kirche, die mit ihren Spenden den Bau von Basiliken unterstützt haben und auch für den inneren und äußeren Prunk opferten. Von den christlichen Basiliken der pannonischen Städte sind uns die völlig erschlossenen Basiliken von Aquincum bekannt. Von der sog. Quirinus-Basilika zu Savaria hat die Forschung neulich festgestellt, daß sie ein für einen Palast bestimmtes Gebäude war, ihre Mosaiken nicht den Schmuck der christlichen Basilika bildeten, sondern zur Palastperiode gehörten. Die Reste der frühchristlichen Basilika von Savaria liegen mit großer Wahrscheinlichkeit unter der heuti­gen St. Martin-Kirche und die an die Erdoberfläche gekommenen Fragmente lassen sogar dar­aufschließen, daß Savaria über noch eine frühchristliche Basilika verfügt hat, deren Reste unter der heutigen Franziskanerkirche verborgen sind. Die Erschließung beider Basiliken sind noch Aufgabe der Zukunft. (Abb. 2.) 110

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