Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

Die Ausgrabungen der vergangenen Jahre in Sopianae haben ein so wichtiges frühchristlich­es Denkmalmaterial, Grabbauten, Friedhofskapellen, bemalte Grabkammern in so großer Men­ge ans Tageslicht gebracht, daß auch hier mit voller Sicherheit mit dem Vorkommen einer gro­ßen frühchristlichen Basilika zu rechnen ist. Von den im ungarischen Teil Transdanubiens auch heute noch stehenden und fungierenden Kirchen können wir — auf Grund unserer von der Balatongegend stammenden Aufmessungen — behaupten, daß etwa 25% von ihnen auf römerzeitliche Grundmauern bzw. Vorläufern ge­baut worden sind. Insbesondere steht dies für jene Kirchen, deren frühzeitige Patrozinien die Heiligen Michael, Martin und Georg waren. Die Innendekoration der frühchristlichen Kirchen Pannoniens war ziemlich armselig und bescheiden. Dies fällt insbesondere ins Auge, wenn wir sie mit ihren in Mosaikpracht funkelnden italischen und orientalischen Vorbildern vergleichen. Einige winzige Mosaikenfußbödenreste sind uns aus dem südpannonischen Sirmium bekannt. Wandgemäldespuren blieben schon in größerer Menge und in größeren Flächen auf uns. Die schönsten und vollkommensten polych­romen Wandgemälde sind die der Grabkammern von Pécs. Das in Siegeskranz gefaßte Chri­stusmonogramm bezieht sich auf den den Tod besiegenden Erlöser, die neben ihm stehenden Apostel Petrus und Paulus erinnern an stadtrömische Vorbilder. Die schönen Bilder der ihr Kind haltenden Gottesmutter sind mit Katakombengemälden verwandt. Die den Marmorstein oder eine Gitterung nachahmenden mit wenig Farben gemalten Wandgemälde, deren schönste Exemplare wir in den neulich freigelegten christlichen Grabkammern von Pécs gesehen haben, sind schon bescheidener. Diese letztere Verzierungsart finden wir auch in den christlichen Bauten von Kékkút, Fenékpuszta und Pomáz. An den die strukturellen Elemente betonenden architek­tonischen Zierelemente, Verzierungen an Fenstern, Kapitellen, Basen, Gesimsen und Konsolen erscheinen gleichfalls symbolische Motive christlichen Inhaltes. In den Verzierungen der aus Stein bzw. Marmor hergestellten Altarplatten wurden auch in Pannonién im allgemeinen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament angewendet. Am Rand der in Csopak zum Vorschein gekommenen marmornen Altarplatte sind die Gestalt eines Bösen verfolgenden Jägers und ein Unicornis, auf dem Altartisch von Intercisa und auf einem ähnlich­en Stück von Aquincum die Szenen der Geschichte von Jonas ausgemeißelt, einen anderen Altar aus Aquincum ziert das Gammadion. Es gibt auch pannonische Altartische, die als Christus­Symbol Weintraubenmotive tragen. Außer dem Grundriß und den Zierelementen der frühchristlichen Gebäude barg der Boden Pannoniens noch einige Funde in sich, mit deren Hilfe wir uns über die Einrichtung der Heilig­tümer, der Kultstätten sowie über die bei der Liturgie gebrauchten Gefäße ein Bild verschaffen können. Zu den Einrichtungsgegenständen der Kirche gehören jene bronzenen Lampenhänge­glieder, die zumeist aus XP, den Anfangsbuchstaben des griechischen Namens Christi kombi­niert sind. Ihre in Kreis gefaßte Form erinnert uns zum Teil an den Siegeskranz, an die corona trumphalis, die mit Buckeln verzierten Exemplare an das Steuerrad, mit dem Christus das Schiff des Lebens steuert. Aus diesem Typ bewahrt das Ungarische Nationalmuseum ein aus Bonyhád stammendes, recht schönes und großes Exemplar, jedoch kamen in Pannonién auch an mehreren Orten ähnliche Stücke zum Vorschein. Aus der Kombination des Christogrammes, Hirtenstabes und Kreuzes hat man gleichfalls schöne Lampenhängeglieder gefertigt. Auch die einfachen Be­leuchtungskörper, Öllampen haben für uns eine große Anzahl christlicher Motive aufbewahrt. Mit Christogramm verzierte Tonlampen sind uns aus Aquincum, Brigetio und Savaria bekannt. Eine das Agnus Dei in der Form eines Lammes symbolisierende Lampe mit dem Zeichen XP verziert, kam aus Kaszaháza in das Museum von Zalaegerszeg und eine ähnliche kennen wir auch aus Szombathely. Von den frühchristlichen liturgischen Gefäßen ragt seiner Bedeutung nach die bei Vasvár in Kismákfa ans Tageslicht gekommene Silberpatena und ein Kelch, die wir zum ersten Male im späteren vorführen werden, weit hervor. Ill

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