Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Tihamér Szentléleky: Die Bedeutung des Iseums in Savaria

Pannonién in Zusammenhang gebracht werden. Hier soll vorallem der Gestalt fries des zentralen Heiligtums hervorgehoben werden, welcher den Einfiuss der alexandrini sehen Gottheiten (Osiris, Isis, Harpokrates, Anubis), aber in zumindest demselben Masse auch denjenigen des Kaiserkultes widerspiegelt 32 . Die zwei Victoria Gestalten neben der Haupt­inschfirt sind zwar Schablonendarstellungen des Zeitalters, weisen aber wahrscheinlich auf den Sieg des Kaisers hin. Am Seitentrakt des Relieffrieses steht die Gestalt des Herkules, nach gründlicher Prüfung jedoch können am Kopf die Gesichtszüge des Commodus fest­gestellt werden. Auf dem rechten Seitentrakt des Facadenfrieses weist die Priestergestalt mit der Anubis Maske ebenfalls auf Commodus hin, da bekannt ist, dass eben Kaiser Commodus am Festzug des Isis-Kultes in Rom mit einer Anubis Maske teilnahm. Dies alles fasst das linke Hauptfeld des Frieses zusammen, wo die auf dem Sothis Hund reitende Isis die Fülle und Fruchtbarkeit bringt, die Gestalt der Isis-Fortuna-Abbundantia stellt aber auch die Fruchtbarkeit dar, welche die Welt dem goldenen Zeitalter des Kaisertums verdankte. Wenn auch die Vorstellungen, die man sich über das goldene Zeitalter des 1. Jh. machte, von der Denkweise des schicksalsschweren Zeitalters Roms im 1—2. Jh. grund­verschieden waren, indem sie mehr mit der Person des Kaisers in Verbindung gebracht wurden — in diesem Fall mit Commodus —, wurde die Dankbarkeit gegenüber der Person des Kaisers ausdrücklich mit der Person des damals herrschenden und gerade in Pannonién siegreichen Commodus verbunden. Dieses sehr an die Person des Commodus gebundene Darstellung, sowie die historischen Verhältnisse gestatten die Vermutung, dass im Jahre 188 vielleicht auch Kaiser Commodus selbst Savaria besuchte. Ausser der Bedeutung des Iseums für die Beurteilung der Rolle Savarias in der Reichs­geschichte, erläutern seine Bauperioden auch die Haupt-Bauperioden der Stadt. Es wird immer klarer, dass im 1. Jh., sowie in der ersten Hälfte des 2. Jh. Savaria noch bedeutend kleinerer Ausbreitung war als in den folgenden zwei Jahrhunderten 33 . Wie die Aus­grabungen zeigen, befand sich dieses Gelände zu jener Zeit noch ausserhalb der Stadt. Hier standen im 1. Jh. runde Hütten und in der ersten Hälfte des 2. Jh. Lehmabuten mit abge­rundeten Ecken 34 . Die Vergrösserung der Stadt fällt mit der Haupt-Bauperiode des 2. Jahrhundertsendes zusammen, als die Vorstädte des Süd-Ostens an die Stadt angeschlos­sen wurden. Am Ende des 2. Jh. war aber die Nord-Ost-Mauer des Iseums gleichzeitig die Grenze des engeren Stadtgebietes. Zu jener Zeit konnte das Bodenwasser in der Stadt noch nicht abgeleitet werden, da sich ausserhalb der Grenzmauern des heiligen Iseumsbezirkes ein Sumpfgebiet ausbreitete. Das Iseum wurde laut den Ausgrabungen und den Umbauten in der Mitte des 3. Jh. bedeutend vergrössert 35 . Das Niveau der Höfe wurde an manchen Stellen wesentlich ge­hoben. Die Aufschüttung betrug ausserhalb des Iseums in nord-östlicher Richtung mehr als einen Meter. Hier wurde auf diesem erhöhten Niveau eine im Verhältnis zu den anderen Strassen der Stadt besonders breite Strasse von 12 m gebaut. Damals, in der Mitte des 3. Jh., entfaltete sich die Stadt in ihrer vollen Grösse, undzwar in der Nord-Ost Richtung ganz bis in die unmittelbare Nähe des Flusses Gyöngyös. In diseer Zeit dürfte auch die Regulie­rung des Flusses Gyöngyös stattgefunden haben, welche mit anderweitigen Wasserregulier­arbeiten grossen Ausmasses verbunden war. Diese Arbeiten berührten nicht nur die Statd in engerem Sinne, sondern auch ihre Umgebung. Man grub für den Fluss Gyöngyös ein regelmässiges künstliches Flussbett an der Stadtgrenze aus. Nur durch diese Regulierungs­arbeiten wurde eine wesentliche Ausbreitung des Stadtgeländes ermöglicht, sowie der Bau von grösseren Häusern und sicher grundierten Strassen auf dem einstmaligen Sumpfgebiet. Die Strassengrundierungen mussten auf diesem neuen Gebiet sehr tief ausgebaut werden, sodass die Tiefe der Grundierung der Strasse vor dem Nord-Ost Trakt des Iseums an manchen Stellen mehr als 1,5 m beträgt 36 . Zwei von Nord-Westen nach Süd-Osten gerichtete Strassen schliessen das Iseum zu 157

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