Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Tihamér Szentléleky: Die Bedeutung des Iseums in Savaria

zug auf die Frühentwicklung der Institution des colonatus sehr bedeutend, da eben in solchen Zusammenhängen die colonii und ihre Sklaven zum ersten Mal gemeinsam erschei­nen. Valentinus und Secundinus — besonders der zweite — sind häufig vorkommende Sklavennamen, während der Name Seleucus auf antiochischen oder syrischen Ursprung hinweist. Die Analyse der nomina der römischen Bürger kann noch zu weiteren Folgerungen führen, obwohl diese nomina in der Provinz weitverbreitet waren. Während aber im Rö­mischen Reich und dessen Provinzen daraus keine Schlüsse gezogen werden können, so verhelfen sie uns in einer Stadt wie z.B. Savaria zur Entfaltung des unbekannten stadt­geschichtlichen Bildes. Laut A. Mócsy und L. Barkóczy 16 bieten die cognomina mehrere Anhaltspunkte bezüglich der Abstammung. Betrachten wir die Zahl der Mitglieder in den einzelnen curien, so finden wir in der ersten 25, in der zweiten 13, in der dritten 12, in der vierten 17 und in der fünften 21 Na­men. In der ersten curia sind die vornehmsten und reichsten Familien zu finden. Diese Fa­miliennamen kommen schon in der Mitte des 1. Jh. auf anderen Inschriften vor, so zum Beispiel Caesius 17 , Március 18 , Julius 19 , Ulpius 20 und Claudius 21 . Die Namen orientalischen Ursprungs sollen unter jenen der ersten curia hervorgehoben werden, also Euporio, Onesi­phorus, Eutyches und Symphorus. Die Namen Claudius, Antonius und Flavius der ersten, dritten und vierten curia sind auch zwischen die aus Savaria arwähnten Nahman auf den römischen praetorischen Listen vorzufinden 22 . Unter den führenden Familien der ersten curia, welche im Leben der provincia eine Rolle spielten, soll hier nur die bedeutendste, die Familie Caesius, erwähnt werden. Auf der Marmotafel selbst kommt der nomen sechsmal vor, er ist aber auch vom Stein aus Vassurány bekannt, auf welchem drei Mitglieder der Familie erscheinen 23 , vom Stein aus Pettau 24 und aus Drnovo 25 , wo einzelne Mitgleider der Familie erwähnt werden. Schliess­lich soll die Inschrift von Ruimel 26 die Reihe hier abschliessen, auf welcher T. Caesius Justianus angeführt ist, welcher decurio, quaestor und duumvir Sevarias war. Diese Namen sind auch in Pannónia inferior neben dem limes im 3. Jh. anzutreffen 27 . Unter den Fami­lien Caesius, Március, Julius, Flavius und Ulpius kann man auch Familienverbindungen feststellen 28 . Das Studium der pronomina erläutert auch die Stadtgeschichte vom Ende des 2. Jh. wesentlich. Der grösste Teil der cognomina ist italisch, in engerem Sinn aus Aquileia stam­mend. Aber neben diesen findet man auch solche aus Nordafrika oder Südgallien. Die in dieses Zeit zwischen unserer provincia und Afrika bestandenen Beziehungen sind allgemein bekannt. Hier soll nur Septimius Severus und Claudius Claudianus erwähnt werden, füh­rende Persönlichkeiten dieses Zeitalters, welche beide aus Afrika stammend Statthalter von Oberpannonien waren 20 . Die bereits erwähnten orientalischen cognomina sind ziemlich zahlreich vorhanden, und in der 4. und 5. curia begegnen wir den cognomina von romani­sierten pannonischen Eingeborenen. Das freigelegte Heiligtum und der heilige Bezirk, sowie der Inschriftenstein mit dem Anfangswort „Numinibus" ergänzt unsere Kenntnisse über die Geschichte vom Savaria des 2. Jh. beträchtlich. Auf Grund der bisher vorgenommenen Inschriftenuntersuchungen und Ausgrabun­gen kann festgestellt werden, dass die Markomanneneinbrüche das Leben der Stadt schon seit 167 empfindlich störten 32 . Die lästigen Angriffe dauerten aber wohl noch länger, wie dies durch einen bedeutenden Münzenfund bewiesen wird. Gerade im Jahre 188 hielt sich Commodus in Pannonién auf, um eine grössere Aktion gegen die Germanen zu unternehmen. 31 Die Inschrift aus 188, sowie das zu dieser Zeit er­baute Heiligtum und der mächtige heilige Bezirk kann mit diesem kaiserlichen Besuch in 156

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