Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 1. (Szombathely, 1963)

János Bárdosi: Sagen über römische Sälzen „Teufelssteine” aus Ják und Gencsapáti

Für die Entstehungszeit der Sagen können einige Gesichtspunkte festgestellt werden. Wie bereits erwähnt, wurden die Säulen zwar im 13. Jahrhundert von Szombat­hely nach Ják gebracht, die Sagen konnten jedoch nicht zur selben Zeit entstanden sein, da man die Säulen damals als einfache Bauelemente behandelte, und nachdem sie überflüssig waren, hat man sie eingegraben. Die Sagen konnten erst nach dem Zeitpunkt entstanden sein, als die Steine wieder zum Vorschein kamen, laut Tamás Bogyai in der zweiten Hälfte des 17. Jh., laut Tihamér Szentléleky aber erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts. So konnten also die Sagen erst seit der zweiten Hälfte des 17. Jh. bzw. seit Ende des vorigen Jahrhunderts entstanden sein, jenachdem wie man die Fest­stellung der beiden Autoren als authentisch anerkennt. Die Sagen aus Gencsapáti sind kürzer, fragmentarischer, aber etwas abwechs­lungsreicher als diejenigen aus Ják. Die hiesige Säule ist bloss ein Bruchstück und konnte daher wegen ihres geringe­ren Gewichtes leichter von einem Ort zum anderen gebracht werden. Die Mitteiler der Sage erinnern sich daran, dass die Säule erst ein Grenzstein am Berührungs­punkt der Dorfgrenzen von Genes, Herény (heute 8. Bezirk von Szombathely) und Söpte war. In jener Zeit nannte man ihn Merkstein. Wahrscheinlich wurde dieser von dort um die Jahrhundertwende ins Dorf gebracht und neben dem Ein­gang der Kirche von Nagygencs — an der Südseite — aufgestellt. Von hier wurde der Stein einem Beschluss der Dorfobrigkeit zufolge im Jahre 1907 auf den Weg nach Szentkút gebracht und in die Mitte der Strasse gestellt, damit die Fuhrwerke dort nicht verkehren und durch ihren Lärm die Stille des Wallfahrtsortes nicht stören sollen. Wenn man die Sagen aus Gencsapáti im Hinblick auf den durchschrittenen Weg bzw. die Verweilungsorte des Steines untersucht, kann man die Sagen um die drei Hauptaufenthaltsorte gruppieren und auf dieser Basis auch auf die Zeit und die Verhältnisse ihrer Entstehung folgern. Dieses Säulenbruchstück wird erst seit der Zeit Teufelsstein genannt, seitdem es in die Nahe des heiligen Brunnens, oder der Kirche gebracht wurde, da man es früher — wie bereits erwähnt — Merkstein nannte. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Teufelssagen in den letzten 5—6 Jahrzehnten entstanden sind. Die lustigen Erzählungen vom Schweinehirt von Söpte sind älter, sie stammen noch aus jener Zeit als das Burchstück als Grenzstein verwendet wurde. Die Sagen vom Weih­becken dürften aus der Zwischenzeit herstammen. Eine Sage aus Gencsapáti (Nr. 22.) erwähnt das Zusteinwerden des erschrocke­nen Teufels, eine andere (Nr. 23.) von demjenigen eines Menschen, den der Teufel niederwarf. Die „Erzählung" von der geizigen Frau (Nr. 1.) ist ganz märchenartig, der Fall des Schweinehirtes von Söpte mit den Linsen (Nr. 31., 32., 33.) ist eher eine Anekdote. Im Sagenkreis von Genecsapáti erscheint auch eine Variante (Nr. 15. und 16.), welche an einige Motive des Märchens vom Teufelsbräutigam bzw. der Ballade über die einem Fremden (dem Teufel) verkaufte Tochter erinnert. Das Thema der Sagen hängt mit einigen Ausnahmen immer mit den Machen­schafter und dem Misserfolg des Teufels zusammen. Der Grundgedanke ist also ziemlich einheitlich. Bei einer näheren Untersuchung der Sagen stellt es sich jedoch heraus, dass z. B. auf die Frage ; Wie ist der Stein an seinen jetzigen Ort gelangt ? — jede Sage eine andere Antwort gibt: 223

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