Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 1. (Szombathely, 1963)
János Bárdosi: Sagen über römische Sälzen „Teufelssteine” aus Ják und Gencsapáti
SAGEN ÜGER RÖMISCHE SÄZLEN „TEUFELSSTEINE" AUS JAK UND GENCSAPÁTI. von János Bárdosi Neben der im 13. Jh. erbauten Kirche in Ják befinden sich drei mächtige Säulen aus der Römerzeit. Diese wurden aus Szombathely hingeschafft, um in die Kirche eingebaut zu werden, was jedoch nicht erfolgte. In Gencsapáti — westlich vom Dorfe — ist auf dem Weg nach Szentkút ebenfalls ein römisches Säulenbruchstück zu finden. Auch dieses stammt aus Szombathely, dem einstigen Savaria. In beiden Dörfern nennt man diese Säulen „Teufelssteine". An diese Steine von ungewöhnlicher Erscheinung und eigenartiger Form knüpfen sich viele Sagen, von denen wir nur die typischsten anführen. Erst nennen wir die Sagen aus Ják und dann diejenigen aus Gencsapáti. Fast in jeder Sage aus Ják ist folgendes Motiv vorzufinden : Der Teufel wettet mit dem Pfarrer von Ják, dass er früher einen Stein aus Rom (aus Jerusalem, aus Odenburg, aus Kó'szeg, oder von der Tiefe des Meeres) herbeiholt, als der Pfarrer die Messe beendet. Kommt er früher an, so zertrümmert er mit dem Stein die Kirche (oder erschlägt den Pfarrer). Kaum beginnt der Pfarrer mit der Messe, da erscheint auch schon der Teufel mit einer mächtigen Säule auf der Schulter. Der Pfarrer überlistet den Teufel, indem er die Messe plötzlich beendet. Der Teufel wirft in seinem Zorn den Stein hin, welcher in zwei (drei) Stücke zerfällt. Die Frage, wieso und warum der Mensch mit dem Teufel in Verbindung gelangt und wie es zur Wette kam, beantworten die Sagen auf folgende Weisen: a) Der Vater oder die Mutter lässt im Jähzorn den Sohn durch den Teufel „holen" (Nr., 1., 2., 3., 4.) b) Der Vater verschwört den Sohn unbewussterweise dem Teufel als Lohn für seine Hilfe (Nr. 6.). c) Der Pfarrer hält eine Neumesse (Nr. 8., 9., 10., 11.). d) Der Pfarrer liest die Messe langsam (Nr. 5., 7., 12., 13., 14., 15., 16.). e) Der Teufel will das Einweihen der Kirche verhindern (Nr. 18.). f) Der Teufel wollte den Stein auf die Kirche schleudern (Nr. 17.). g) Der Pfarrer und der Teufel wetten ganz einfach (das sind bereits fragmentarische, „abgewetzte" Sagen). Die Sagen aus Ják gehören zum Typ der Sagen bzw. Märchen über den überlisteten Teufel. Aehnliche kommen auch in anderen Gegenden unseres Landes, besonders aber bei den westlichen Völkern häufig vor. Die Geschichte ändert sich selbstverständlich den Abweichungen der lokalen Sonderheiten gemäss, ein gemeinsamer Zug ist aber das Reinfallen des Teufels, also dass der Mensch durch eine gute Idee den Teufel besiegt und sich so von ihm befreit. In der Mehrzahl unserer bisher bekannten Sagen muss der sein Werk verrichtende Teufel die Aufgabe während einer Nacht, also vom Abend bis zum ersten Hahnenschrei vollbringen. In unserem Fall jedoch ist diese Zeit auf die Dauer des Messehaltens begrenzt. Die Sagen aus Ják über den pflügenden Bauer (Nr. 6.) oder über den Töpfer (Nr. 2., 3., 4.) sind mit Märchenmotiven durchwoben, daher zeigen einige Teile derselben eine Verwandtschaft mit dem Märchentyp des dem Teufel verschriebenen Kindes. 222