Krisztin Ernő szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Múzeum III. Évkönyve (Szombathely, 1929)

Annales Sabarienses - TAKÁTS Sándor: A sárvári kert a XVI. században. - Der Garten von Sárvár im XVI. Jahrhundert

79 weisser Pflaume und Apfel. Im Mai 1549 schickt sie Krautköpfe an Katarina Frangepan. Am 14. Mai 1560 schreibt sie selber der Köni­gin, dass sie ihr reife Kirschen, und gleichfalls im Mai frühreifende Birnen sende. Am 11. VI. 1546 schickt sie ihrem Gatten 6 Melonen. Am 12. April 1553 schreibt der Palatin seiner Gattin aus Wien, dass man vom Spargel dort schon satt sei. Die Obstsendungen dauerten auch während des Winters an, Am 15. I. 1559 sendet Frau Nádasdy Frauen-Birnen aus dem Sárvárer Garten nach Wien. Auch Melonen kommen zu dieser Zeit, denn die sogenannten winterständigen Melonen waren beim Wiener Hofe sehr beliebt, und deshalb auch eine besondere Sorge des gartenfreu­d;gen Ehepaares. Frau Nádasdy setzte die Sendungen auch nach dem Tode ihres Gemahlen (1562) fort. Im Nov. 1568 übergibt der junge Franz Nádasdy persöhnlich die von seiner Mutter gesandten jungen Bäume dem Hofe. Im Herbste des folgenden Jahres bittet und erhält der König 2— 3 jährige Durancia-Pfirsicbbäume und Zelenka-Birnbäume. Als der König im J. 1566 mit vielen Fürsten und Magnaten im Lager bei Győr kampierte und Frau Nádasdy den Herren Obst sandte, liess der König — nach dem Berichte des Überbringers — die Hälfte des Obstes zu sich hineintragen, und Harrach erklärte, dass das Obst der Frau Nádasdy weder in Ungarn, noch im Auslande seinesgleichen hätte. Der eben gennante Graf Harrach war selber ein leidenschaftlicher Gartenfreund. Der Gärtner des Sárvárer Gartens war Estván Kerty, der trotz seiner prekären Bezahlung mit treuer Anhänglichkeit den Garten besorgte und es sich stets angelegen liess, dass auch der äussere Zustand des Gartens mit den sauberen Wegen einen guten Eindruck auf die zahlreichen Besucher mache. Er berichtet am 13. VIII. 1556 mit Freude über den Besuch des Lukas Székely, eines der hervorra­gendsten Gartenbesitzers seiner Zeit, dessen Garten im ganzen Lande berühmt war und der dennoch erklärte, nie einen schöneren Garten, als den in Sárvár gesehen zu haben. Am I. IV. 1554 schreibt Kerty an Frau Nádasdy: „Die Nelken­btische habe ich Ihrem Befehle gemäss gereinigt. Ich habe auch zahlreiche Blumen gesät und ihre Namen alle aufgeschrieben". Im Garten von Nádasdy iand sich auch der erste Marill e n b a u m. Dieses Obst wurde in der Mitte des XVI. Jahrh. von den Türken in Ungarn eingeführt. Im Herbste 1556 berichtet Kerty, dass in Sárvár eine reiche Obsternte war und dass er verschiedene Obstarten in grosser Menge dörren liess, das Winterobst aber auf Stellagen ordnete. Im Garten von Sárvár verbrachten der Palatin Nádasdy und seine Gattin die schönsten Tage ihres Lebens. Es gibt keine Rich­tung der ungarischen Kultur des XVI. Jahrh., in welcher dieses

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