Gaál Attila (szerk.): Pannoniai kutatások: A Soproni Sándor emlékkonferencia előadásai - Bölcske, 1998. október 7. (Szekszárd, 1999)

Zsidi Paula: Hídfőállás az aquincumi polgárváros és katonaváros között

Paula Zsidi Ein Brückenkopf zwischen der Zivilstadt und den Canabae von Aquincum In Verbindung mit dem Ausbau der Donauuferstraße führten wir im Zeitraum 1978-79 an der Donaumündung des Radi árok (Radigrabens bzw. Aranyhegyi­Baches) Rettungsgrabungen durch. Der Fundort liegt im Gebiet zwischen der Aquincumer Canabae und der Zivilstadt, gegenüber von der Ebudaer Insel, am Ufer des Kleinen Donauarmes. Im Laufe der beiden kurzzeitigen Fundbergungen kamen Spuren eines römerzeitlichen Brückenkopfes zum Vorschein. Dabei gelang es, den südlichen Teil des Grundrisses sowie die Konstruktion des Baus zu klären. Das Fundament des sich keilförmig auf das Flußufer stützenden Brückenkopfes besteht aus einer auf Holzpfosten ruhenden Spundwandkonstruktion, auf der man Quader verlegte. Die darüber aufgeführte Steinmauer zeugt von mehrfachen Umbauten und langer Benutzung. Aufgrund der an die Südmauer des Bauwerkes grenzenden Spundmauer ist es wahrscheinlich, daß diese Holz­Stein-Konstruktion anstelle einer früheren, abgebrannten Holzkonstruktion errichtet wurde. Allgemein war die Freilegung arm an Funden. Doch auf einem der geborgenen Holzpfosten sind die eingeschnitzten Zeichen [leg] II AD (letzteres retrograd) zu lesen. Die Pfosten werden gegenwärtig einer dendrochronologischen Untersuchung unterzogen. Hölzerne Spundwand- bzw. Holz-Stein-Konstruktionen sind von den im 1.-2. Jahrhundert erbauten Rheinbrücken (z.B. Köln, Mainz) gut bekannt, ebenso wie von den Pfeilern der Ennsbrücke sowie der Stepperberger Donaubrücke. Weniger bekannt sind dagegen die Grundrisse der Brückenköpfe. Die besten Grundrißparallelen bieten sich aus Britannien, entlang der Hadrian-Limes an, und zwar im Falle der Willowforder Brücke und der bei Chester über den Fluß Tyne führenden Brücke. Ihre ersten Varianten benutzte man bereits im Zeitraum vor dem Bau der hadrianischen Limesmauer, aber auch im Zeitalter der Severer nahm man bedeutende Umbauten an ihnen vor. Die Funktion des jetzt freigelegten Aquincumer Brückenkopfes dürfte ­vermutlich vom trajanisch-hadrianischen Zeitalter bis ans Ende der Severerzeit ­in erster Linie mit dem Schutz des auf der Obudaer Insel liegenden Statthalterpalastes und mit der Verbindung zu diesem im Zusammenhang gestanden haben. In den 20 Jahren nach der Entdeckung des Brückenkopfes gab es im Gebiet zwischen der Militär- und Zivilstadt mehr als ein Dutzend 263

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