Gaál Zsuzsanna - K. Németh András (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 36. (Szekszárd, 2014)

Csekő Ernő: Országgyűlési választások, képviselők, jelöltek. A Tolna megyei elitrétegek politikaszervező erejéről

ERNŐ CSEKŐ Parlamentswahlen, Abgeordneten, Kandidaten Über die politische Organisierungskraft der politischen Elite im Komitat Tolnau In dieser Studie versuchten wir die Abgeordnetenwahlen, die Kandidaten sowie die erwählten Abgeordneten aus der Zeit des Dualismus mit dem Ziel zu überprüfen, welche Rolle die Elite des Komitates Tolnau im Betrieb des politischen Einrichtungssystems spielte. Erstens wollten wir das Parteiorganisierungssystem und die besonderen Eigenschaften der zwei wichtigen politischen Richtlinien, der Liberalen Partei und der Unabhängigkeitspartei durch je ein Beispiel aufklären, und danach die territorialen Unterschiede, bzw. Besonderheiten des Wählerverhaltens in der Zeit des Dualismus - in einem separaten Kapitel - ergreifen. In einem nächsten Kapitel betrachteten wir dann die Kanditaten, sowie die erwählten Abgeordneten. Neben der Parteiverbindung untersuchten wir besonders ihre Gesellschaftspositionen, Berufe und deren Verteilung nach ihren Wohnorten, bzw. die erfolgten Änderungen in diesen Positionen. Aufgrund dessen läßt es sich erklären, wenn auch die Intelligenz, meistens Juristen oder Anwaltsmitglieder in der Parteiorganisierung eine bestimmende Rolle ausübten, trotzdem dominierten unter den Kandidaten, bzw, den erwählten Parlamentsabgeordneten an den Parlamentswahlen in den ersten zwei Jahrzenten dieser Ära die Mitglieder des Mittelgrundbesitzer. Zwischen 1869 und 1881 fanden fünf Abgeordnetenwahlen statt, wobei von den aus fünf Komitatswahlbezirken erwählten dreißig Abgeordneten dreiundzwanzig liberale Kandidaten zum Abgeordneten erwählt wurden und von diesen gehörten zwanzig Personen gehörten zu irgendeiner Mittelgrundbesitzerfamilien des Komitates (Döry, Perczel, Szeniczey, Vizsolyi, Simontsits). Wenn wir auch die wenigen Kandidaten der liberalen, bzw. der früherigen sog. Deäk-Partei miteinberechnen, die an diesen Wahlen Niederlage erlitten, dann können wir im Personalbestand und Traditionen der mit einigen Vertretern der Kleinbesitzer ergänzten Mittelgrundbesitzer eine den munizipalen Traditionen des Komitats passende, sowie in der ersten Jahrhundertshälfte wurzelnde Zusammensetzung konstatieren. Sogar bei der Analyse der Gestaltung des Wählerverhaltens erwiesen sich die Wahlen vom Jahre 1884 als besonders wichtig, welche in den Wahlbezirken von Pincehely und Szakcs auf eine von den sonstigen vier Wahlbezirken des Komitates (siehe Bonyhád, Kölesd, Paks, Szekszárd) abweichende politische Wertwelt eindeutig hinwiesen. Diese Wahlen führten außerdem zur Erlöschung der früheren Hegemonie der liberalen Partei und gleichzeitig auch zum Vorstoß der oppositionellen Unabhängigkeitspolitik. Als ein weiteres wichtiges Ergebnis der nach den Wahlen vom 1884 erfolgten Zäsurwende läßt es sich betrachten, daß es ab 1887 eine hochgradige Stabilisierung bei den Abgeordneten des Komitates Tolna erfolgte. Es läßt sich eigentlich feststellen, daß es von fünf Wahlbezirken aus den insgesamt sechs Wahlbezirken des Komitates beherrschten dieselbe Personen das Mandat für längere Zeit in mehreren Wahlperioden (für fünf oder sechs Wahlperioden, nur beim László Rátkay nir für vier Wahlperioden). Unter ihnen finden wir nur noch eine prominente Person der vermögenden Mittelgrundbesitzerfamilien des Komitates, und zwar Dezső Perczel, den späteren Innenminister und Kammerpräsidenten. 478

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