Gaál Zsuzsanna - Ódor János Gábor (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 34. (Szekszárd, 2012)

SZABÓ GÉZA - CSÁNYI VIKTOR: Werbőczy dombóvári és döbröközi várainak újabb régészeti leletei

GÉZA SZABÓ - VIKTOR CSÁNYI Zwei Burgen von Werbőczy im Komitat Tolnau. Dombó und Döbrököz im Überblick der neueren archäologischen Beobachtungen In den letzten zwei Jahren haben wir in der Gegend der zwei Burgen von Werbőczy in Komitat Tolnau, in Dombóvár-Gólyavár und manchmal auch in der Umgebung von Burg Döbrököz wegen Bauarbeiten und Fundmeldungen mehrere Lokalaugenscheine geführt. Von hier bekamen wir im Laufe der Jahre von der Oberfläche in größerer Menge gesammelten archäologische Fundgegenstände zur Verarbeitung bekommen. Leider wurden bisher von der archäologischen Forschung beide Burgen unsachgemäß behandelt. Eine Ausgrabung mit wissenschaftlichem Anspruch gab es hier früher nicht, dadurch beschränkten sich die Bewertungen der letzten Jahren außer den historischen Daten nur auf den Denkmalschutz und Restauration, sowie auf die Daten der oberflächlichen Beobachtungen. Aus diesem Grunde halten wir es besonders wichtig, die auf die beiden Burgen beziehenden und bereits auch ausführliche Beobachtungen enthaltenden neuere Daten und Angaben so früh wie möglich zu veröffentlichen. Wir möchten das frühere Bild über den Grundriss der beiden Burgen nach den Ergebnissen der neueren archäologischen Beobachtungen deutlicher und pünktlicher machen. Am Ruinengebiet der Gólyavár in Dombóvár wurde der Grundriss der ehemaligen Burg von der Forschung nach den auch heute ersichtlichen oberflächlichen Erscheinungen veröffentlicht. Für die Burgforschung bedeutete die fehlende gemeinsame Auswertung zwischen den früheren Daten und den an der östlichen Seite auch heute zu sehenden Wandüberreste mit Bogen das größte Problem. Nach den bisherigen Vorstellungen stand hier ab dem 15. Jahrhundert eine kleine Burg mit viereckigem Grundriss, deren Eingang an der westlichen Seite war und gegenüber dem Eingang eine hohe, gerade Wandstrecke stand. Die bei den Bodenarbeiten in den letzten Monate geführte Beobachtungen der archäologischen Inspektionen widerlegen jedoch die früheren Hypothesen. Die neueren Lokalaugenscheine passten jedoch nicht zu den früheren Beobachtungen, so wurde es notwendig, frühere Forschungsergebnisse zu überprüfen und durchzudenken. Die erneute Ausdeutung der neuesten archäologischen Beobachtungen und der zeitgenössischen Quellen weisen alle darauf hin, dass das Burgkastell der Familie Dombai in Dombóvár - das von den früheren Forschungen in die Gruppe der südtransdanubischen Kleinburgen eingeordnet wurde - in Wirklichkeit ein Perl der ungarischen Baukunst der Renaissance war. Es ist jedoch auch ein Beispiel dafür, dass der ungarische Adel die Gefahr des türkischen Reiches gar nicht in Anspruch genommen hatte, als einigen Jahren vor der Mohácser Katastrophe durch großen finanziellen Opfern eine imposante und prächtige Palast - in ähnlicher Form wie die französischen Schlosse an der Loire ­bauen ließ, welcher aber zur Verteidigung und Abwehr unfähig war. Nachdem die Abschrift und Landkarte richtig orientiert war, wurde es möglich die wahre Ausbreitung des Ruinengeländes endlich durch planmäßigen archäologischen Freilegung der Wände anzufangen, durch dessen Ergebnis ein Einblick in die weiteren Einzelheiten der Baugeschichte der Burg zu bekommen. Zu der weiteren Forschung der beiden Werbőczy-Burgen im Komitat Tolnau können auch die Vorbereitungsmaßnahmen des 500. Jahresjubiläums des Tripartiums beitragen. Wie es sich aber 202

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