Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 23. (Szekszárd, 2001)

Pásztor Adrien: A Szekszárd–Bogyiszló úti avar kori temető gyöngyleletei

Adrien Pásztor Die Perlenfunde des Gräberfeldes an der Straße Szekszárd­Bogyiszló In der vorliegenden Studie werden die Perlenfunde des Gräberfeldes an der Straße Szekszárd-Bogyiszló typologisch katalogisiert, systematisiert, sowie typochronologisch bearbeitet. Die erzielten Daten und Ergebnisse, die auf eine immer größer werdende Datenbank stützten, wurden mit den Funden der wichtigeren Gräberfelder verglichen. Die dominierende Region der gesammelten Funde ist Transdanubien mit den folgenden ausgewählten Fundorten: das awarzeitliche Gräberfeld von Budakalász-Dunapart, die Gräbergruppe von Szentendre-Nagykürt, die awarzeitlichen Gräberfelder von Szigetmiklós-Háros und von Csákberény- Orondpuszta, das 7. Grab von Tác-Gorsium, das awarzeitliche Gräberfeld von Könye, sowie Fundorte aus dem Komitat Csongrád: das awarzeitliche Gräberfeld von Szegvár-Oromdülő und die awarzeitliche Gräbergruppe von Szegvár-Sápoldal. Dieses Fundmaterial repräsentiert charakteristisch die Eigenschaften und Vielfältigkeit der Perlentracht der Regionen in der untersuchten Zeit. In der vorliegenden Studie wurden nur das Perlenmaterial von 72 Gräbern bearbeitet. Typologische und chronologische Einordnung der Perlen: Die den Haupttyp bestimmenden Faktoren: das Material und die Form als Primäreigenschaft, - Die Verzierung, als der den Typ bzw die Typvariante bestimmende Faktor, - Die Größe ( sekundäre, keine typbestimmende Eigenschaft - Ausnahme: Hirseperlen), - Die Farbe (sekundäre, keine typbestimmende Eigenschaft - Ausnahme: unverzierte zylinder- und prismaförmige Perlen); Die Perlen des Szekszárder Gräberfeldes können in verschiedene Haupttypen (I-XII.) eingegliedert werden, innerhalb deren aber noch weitere Typen (49 Stück) und Typvarianten festzustellen sind. Die Variabilität der Verzierung der Perlen ist so hoch, daß man 135 Typvarianten feststellen konnte. (Taf. I-III.) Die Perlen sind nach Material: Gläser: durchsichtige, lichtdurchlässige bzw. undurchsichtige (Opak) und Steinperlen: Efeustein, Gagat und Karneol. Der Großteil der Szekszárder Perlen ist unverziert. Die meisten von denen sind abgeflachte Kugel (ein- u. mehrfach), Hirseperlen (1.17.1/00) und ringförmige Perlen (1. 10.1/00). Vergleicht man die Perlen nach Form und nach Muster, kann festgestellt werden, daß der Großteil der kugelförmigen Perlen unverziert ist (Abb. 1.). Die Perlentracht der frühen Awaren wurde aber vor allem durch die so genannten Augenperlen bestimmt. Die Färb - und Formvariationen dieser undurchsichtigen, verzierten Glasperlen ergänzt mit den von verschiedenen Gebieten und Völkern stammenden monochromischen und polichromischen Perlen schufen eine eigenartige intakte Mode, die nur für die Awaren im Karpaten-Becken in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts und im 7. Jahrhundert charakteristisch war. Nach dem jetztigen Stand der Materialforschungen ist es sehr wahrscheinlich, daß die Perlen der Frühawaren in westlichen, fränkischen bzw/oder rheinländischen Werkstätten angefertigt wurden. Da die verschiedenen Regionen der Awaren auch in der Perlenmode ein vielfältiges Bild aufweisen, ist es auch nicht auszuschließen, daß die frühen Awaren mit den Perlen nicht nur handelten, sondern auch selber die dem westlichen Import ähnlichen Produkte herstellten. Die Hirseförmigen Perlen: Der Anteil dieser Perlensorte liegt im Szekszárder Fundmaterial bei etwa 16%. 97% dieser Sorte sind Kugel, abgeflachte Kugel, ringförmig, sehr selten zylinder- oder faßförmig und noch seltener prismaförmig. Die Farbe ist meistens hellgelb, ockergelb, gelblich braun, bräunlich ockergelb, hellbraun bzw. meistens 147

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