Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 23. (Szekszárd, 2001)

Pásztor Adrien: A Szekszárd–Bogyiszló úti avar kori temető gyöngyleletei

schwarz, das Material ist Opak. Es gibt sehr selten auch durchsichtige hellblaue, hell türkisblaue, blaue, dunkelblaue und hellgrüne Exemplare. Es wurde eine winzige Perle mit Goldfolie (Grab. 108.) gefunden, deren Bearbeitung auf eine hochentwickelte Berufserfahrung hinweist. Diese Perlensorte taucht in der ganzen awarischen Epoche immer wieder auf. Es ist bemerkungswert, daß der Anteil der hirseförmigen Perlen auf dem Gräberfeld mit überwiegend frühawarzeitlichen Funden hoch ist. Im Grab 108 wurde ein Kind mit einer Kette aus überwiegend farbigen bzw. Augenperlen und mit einer aus hirseförmigen Perlen bestehenden Kette geschmückt (Abb. 4.). Die schwarzen Perlen dieses Grabes errinern an die gepidische Perlenketten aus dem 5. Jahrhundert, oder an die Perlen des frühawarischen Grabes Nummer 9. von Keszthely-Fenékpuszta Horreum. Das gemeinsame Vorkommen der im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts dominant werdenden hirseförmigen Perlen und der klassischen melonenkernförmigen Perlen ist auch in Szekszárd nachzuweisen (Grab. 367.). Dieses Phänomen ist auch in den Gräbern bis zum Ende des 8. Jahrhundert zu beobachten. Die zylinderförmigen Perlen: Der Großteil von diesen Perlen ist kurz und unverziert. Sie sind meistens aus lichtdurchlässigem Material, in den Farben: weiß, hellgrün und dunkelblau. Es ist nicht eindeutig, woher die kurzen, grün- und weißfarbigen Perlen stammen, denn sie sind in der frühen Awarenzeit auch in der norditalienischen, langobardischen, gepidischen bzw. in der germanischen Tracht vorhanden. Unter den zylinderförmigen Perlen kommen die langen zylinder- und auch scheibenförmigen Perlen verhältnismäßig oft vor. Perlen verziert mit auslaufenden Doppelschlingen, mit Wellenlinien und mit Wellenlinienbündeln Der Großteil der zylinderförmigen Opakperlen haben eine Buckel Verzierung (23 Stück), bzw. wesentlich seltener eine zweischichtige, erhabene Verzierung (12 Stück), dann kommen die Perlen mit Doppelschlingen. Es ist zu vermuten, daß die Verzierung der awarzeitlichen Perlen auf den Einfluß der germanischen Perlenmode hinweisen. Die Anzahl der mit auslaufenden Verzierungen versehenen Perlen ist verhältnismäßig gering unter den Szekszárder Funden, aber die Variabilität der Verzierung ist vielfältig. Die häufigste Typvariante ist auf rotem Grund weiße, auslaufende Linien und hellblaue, auslaufende Linien, (Gräber 238., 486., 546., 612.) oder auf weißem Grund blaue »auslaufende, schlingenförmige Linien (Gräber 46.,306.) Die besten Parallelen zu dieser Sorte der Perlen findet man im merowingischen Kulturkreis aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunders und Anfang des 7. Jahrhunderts. Es gibt einige Stücke, bei denen auf dunkelrotem Grund weiße Schiingenverzierungen und gelbe Linienverzierungen angebracht sind. (z.B. Gräber 486.,612.,680.), seltener findet man solche mit schwarzem Grund (Grab 296.), deren Parallelen auch unter den Perlen aus Csákberény zu finden sind. Bei einigen Szekszárder Perlen, die mit geraden oder Wellenlinien verziert sind (Gräber 73., 75., 67., 3o6., 612., 757.,), findet man Varianten, die auch eine buckeiförmige oder augenförmige Verzierung aufweisen (z.B. 108., 296.). Einige Exemplare von ihnen tauchen bei den awarzeitlichen Perlenketten immer wieder auf, aber ihre Typvarianten spielen keine herausragende Rolle. Unter den Szekszárder Perlen kommen die kegelförmigen Perlensorten selten vor im Vergleich zur Gesamtheit der untersuchten Perlen und noch seltener im Vergleich zu den Funden aus Budakalászi und Csákberény. Die beliebtesten sind die kurzen, bikonischen Perlen, die auch in der Gesamtheit der untersuchten Perlen eine ähnliche Rolle spielen. In Szekszárd sind häufiger die hellgrauen, gelben, dunkel türkisblauen bzw. dunkelblauen, durchsichtige Perlen. Die Mehrzahl der kegelförmigen Perlen sind unverziert. Unter den Opakperlen sind die mit der auslaufenden Linienverzierung am häufigsten vertreten. Sie sind charakteristische Exemplare der spätgermanischen Perlenmode. Dies weist auf eine mögliche Handelsbeziehung hin. Die Formen der prismaförmigen Glasperlen (VII.,VIII., X.) ähneln den Formen der Steinperlen wie Karneol und Efeu. Die Funde aus dem Szekszárder Gräberfeld weisen daraufhin, daß die Perlen aus Efeu bei der Herstellung von Schmuckketten bis zum Ende des 7. Jahrhunderts beliebt waren. 148

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