Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 19. (Szekszárd, 1996)

István Zalai-Gaál: Neufunde der neolithischen anthropomorphen Idolplastik im südlichen Transdanubien

István Zalai-Gaál NEUFUNDE DER NEOLITHISCHEN ANTHROPOMORPHEN IDOLPLASTIK IM SÜDLICHEN TRANSDANUBIEN In der Privatsammlung des Herrn Antal Csiszér (Aparhant, Kom. Tolna) befinden sich anthropo- und zoomorphe Tonfiguren, die während seiner langjährigen systemetisch durchgeführten Gelendebegähungen hervorgekommen sind . Einige davon wurden schon früher mitgeteilt: bei der Bearbeitung der anthropomorphen Idolplastik und der sog. „neolithischen Tonlämpchen" der Lengyel-Kultur wurden auch die von ihm früher entdeckten Funde einbezogen (ZALAI-GAÁL 1993; 1995). Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist in erster Linie die Materialvorlage der neuentdeckten lengyelzeitlichen Funde aus dieser Privatsammlung . Es wird versucht unser früher vorgestelltes typologisches System mit diesen Exemplaren zu ergänzen. In die Kataloge wurden nicht nur die hier mitgeteilten Funde aufgenommen, sondern alle, die im südöst­lichen Transdanubien schon früher hervorgekommen sind (Katalogennumer 001-033). Eine zusammenfassende Bearbeitung der anthropomorphen Idolplastik der spätneolithisch-frühkupferzeitlichen Lengyel-Kultur des südlichen Transdanubien wird von Frau Klára Jakabos (Universität Sorbonne, Paris) erwartet, die die chronoiogischen Zusammenhänge und Unterschiede zwischen der südosttransdanubischen Lengyel-Kultur und der mährischen bemalten Keramik (MBK) in ihrer Diplom- bzw. Dissertationsarbeit aufgrund der ausführlichen Analyse der anthropomorphen Figuralplastik betrachtet und untersucht. 1. BESCHREIBUNG DER FUNDE 1. Bruchstück einer sitzenden oder stehenden, mutmaßlich weiblichen schematischen Tonfigur. Die Oberfläche der aus grobkörnigem Ton hergestellten Figur hellbraunlicher Farbe ist matt und grob. Das Tonmaterial ist verhältnismäßig mailig. Der Körper ist brettartig mit abgerundeten Seiten. Der Hals ist zylindrisch, der Kopf ist oben flach. Die einzelnen Gesichtsteile sind nicht gestaltet. Die nach oben gezogenen Arme und Hände liegen unter und zwischen den Brüsten. Die Beine wurden vor den Knien abgebrochen. Die „Sitzfläche" wurde plastisch stark betont. Fundort: Mórágy-Tűzkodomb. H.: 0,97 cm, Br.: 3,79 cm, Dicke beim Bauchteil: 1,81 cm, Inv. Nr.: Csi. 95/129 (Abb. 1. a-b; 2. a-b). Kat. No.: 020 2. Bruchstück einer aus grobkörnigem Ton hergestellten weiblichen Sitzfigur dunkelgrauer Farbe. Die Oberfläche ist matt, weißkörnig und poröse mit Spuren roter Bemalung, die wahrscheinlich den ganzen Körper bedeckte. Der Oberkörper ist zylindrisch geformt, auf dem kurzen Hals sitzt ein „Vogelkopf '. Das Gesicht wurde durch Zusammen­drücken des vorderen Teiles dargestellt. Die waagrechten Armstümpfe sind sich verjüngend. Auf die Brüste sind durch kleine Buckeln hingedeutet. Mit dem Einschnitt auf der Sitzfläche wird die Weiblichkeit stark betont. Die Füße fehlen, die Figur konnte auf einem Schämel sitzen, die Füße sind beim Oberschenkel abgebrochen. Der Körper wurde beim Bauchteil waagrecht durchlocht. Fundort: Mórágy-Tűzkodomb. H.: 5,66 cm, Br.: 2,51 cm, Dicke beim Bauch: 2,25 cm, Inv. Nr.: Csi. 95/79 (Abb. 3. a-d). Kat. No.: 021 3. Kopfteil einer Tonfigur aus grobkörnigem Ton graubrauner Farbe. Die Oberfläche ist grob, weißkörnig und poröse, Auf dem zylindrischan Hals befindet sich der oben flache Kopf mit vogelartigem Gesicht: die Nase und die Ohren wurden durch Zusammendrücken des vorderen Teiles geformt. Die rechte Kopfseite wurde beschädigt. Fundort: Mórágy-Tűzkodomb. H.: 2,86 cm, Br.: 3,04, D.: 2,91 cm, Inv. Nr.: Csi. 95/76 (Abb. 4. a-d). Kat. No.: 022 1 Für die Hilfe von Herrn Antal Csiszér möchte ich mich auf dieser Weise herrzlich bedanken! 2 Zalai-Gaál 1993; 1995. 57

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