Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1986)

Ivan Pavlů: Neolithische Grabenanlagen in Böhmen

terschiedlichen Grundrissen durchforscht (DOMBAI 1960, PODBORSKY 1976, KALICZ 1976, KAZDOVÁ 1984), die sich von den LnK-und StK-Hütten in we­sentlichem Maße absonderten. Wohl auch in diesem Bereich ist ein ausgeprägter Unterschied der Lengyel Kultur im Vergleich mit der vorangehenden linearband­keramischen Besiedlung zu beobachten. Rondelle: Eine der Besonderheiten der jungneolithischen Siedlungsstruktur stellen die Kreisgrabenanlagen-Rondelle dar, die als sozial-kultische Zentren der Ansiedlun­gen gedeutet werden. Wahre Rondelle mit Durchlässen auf allen vier Himmels­richtungen wurden bisher im Umkreis der LgKin der Slowakei, in Österreich und Mähren, im Bereich der StK in Böhmen und Bayern wahrgenommen (EIBNER­KAUS-URBAN 1983-84). Alle datierbaren Rondelle im Bereich der LgK entfallen in die Stufe Ia, in Böhmen in die Phase StK IVa und in Bayern in die damit zeitge­nössische Oberlauterbach Gruppe. Heute wird allgemein anerkannt, daß die Ron­delle auf dem Gebiet der StK erst unter dem Einfluß der LgK zum Vorschein ka­men. Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß ihnen ältere, weniger regelmäßige (kreisförmige, ovale oder fast rechteckige) Grabenanlagen vorangingen, die im Bereich der ehemaligen westlichen LnK bereits in der Übergangsphase vom Mit­tel-zum Jungneolithikum auftauchten. In Ungarn sind es z.B. die Lokalitäten Sé und Becsehely (KALICZ 1983-84), in Österreich Frauenhofen (LENNEIS 1983-84), in Böhmen vermutlich Tuchoraz (PAVLŰ1983-84). Zahlreich vertreten sind sie am unteren Rhein, wo sie in die jüngste LnK datieren und chronologisch bereits der älteren böhmischen StK entsprechen (LÜNING 1983-84). Beide Ty­pen der Grabenanlagen sind auschließlich mit dem ursprünglichen Verbreitungs­gebiet der westlichen LnK verknüpft und ihr Auftreten auf dem gesamten Gebiet ist beinahe zeitgleich. Steingeräte Eine Übersicht der Steinindustrie der StK hat S. VENCL bereits im J. 1960 unterbreitet. In der älteren Stufe der StK finden Anwendung, die mit der jüngeren LnK übereinstimmenden geschliffenen Geräte (hohe Schuhleistenkeile und Bei­le). Erst seit der Phase III (Ende der älteren Stufe, mit der Luzianky Gruppe gleich­zeitig) kam es zu gewissen Änderungen. Am bedeutendsten ist die Fertigung durchbohrter Arbeitsgeräte: durchbohrte Schuhleistenkeile und Hacken. In den Gruppen mit stichverzierter Keramik leben sie durch die ganze jüngere Stufe wei­ter, zur Zeit der Rössener Keramik werden sie noch mit plattbolzenartigen Ham­meräxten vervollständigt. In der LgK tauchen die ersten durchbohrten Schuhleistenkeile in der Luzianky Gruppe auf und setzen sich im älteren Lengyel fort. Außerdem treten zugleich echte Streitäxte in Form der Hammeräxte hervor, die uns aus dem Be­reich der Gruppen mit stichverzierter Keramik überhaupt nicht bekannt sind. Sie sind dagegen geläufig und zahlreich vertreten im gesamten bemaltkeramischen Kreis, von der Ukraine bis nach Mähren (ZÁPOTOCKY1985 und 1986). Diese Ty­pen steinerner Streitäxte stellen eines der kennzeichnenden Merkmale der Zuge­hörigkeit der Lengyel Kultur zum bemaltkeramischen Kreis dar. Es ist gut mög­268

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