Istvánovits Eszter: A Rétköz honfoglalás és Árpád- kori emlékanyaga / Régészeti gyűjtemények Nyíregyházán 2. (Nyíregyháza, 2003)

Das landnahme- und arpadenzeitliche Nachlassmaterial des Rétköz

Das landnahme- und arpadenzeitliche Nachlassmaterial des Rétköz Katalog In dem Kataster des 30 Siedlungen abdeckenden Rétköz habe ich im Zusammenhang mit insgesamt 320 Fundorten aufgezáhlt; darunter 58 mehr oder weniger authentische Begrábnisstátten, von welchen mindestens 597-602 Gráber erwáhnt werden. Die Zahl der mit archáologischen Mitteln (Gelándebegehung, Ausgrabung) bisher identifizierten Siedlungen betrágt 146, urkundliche Angaben (d.h. Ortsnamen) liegen über 81 Siedlungen vor. Bezeichnend für die Situation der Forschung ist, dass es unter den Letzteren nur insgesamt sieben Orte gibt, in deren Fali die genaue Lokalisierung der aus Quellenangaben bekannten Siedlung mit Hilfe archáologischer Methoden erfolgte (Demecser-Borsova, Kék-Fancsal, Kemecse-Gégény, Nyírbogdány-Hene, Paszab-Bénye, Tiszarád­Ivánka, Vasmegyer-Apáti), bzw. erwáhnenswert sind unter den noch heute bestehenden auch jene elf Siedlungen, wo verschiedene Funde zum Vorschein gelangten, so dass deren arpadenzeitliche Vorláufer wohl ebenfalls an diesen Fundorten zu lokalisieren sind (Ajak, Buj, Döge, Fényeslitke, Gávavencsellő— Vencsellő, Ibrány, Kemecse, Kisvárda, Kótaj, Paszab, Tiszabercel). Im Katalog sind 29 Orte mit Kirche angeführt. Bei der Mehrzahl der Kirchen ist die Bauzeit nicht eindeutig geklárt. Oftmals deuten spatere Quellen (des 14. oder gar 15. Jahrhunderts) auf eine Dorfkirche hin, zugleich kann aber auch ihre frühere Existenz nicht ganz ausgeschlossen werden. Jeder dieser Einzelfálle bedarf in Zukunft einer eingehenderen Untersuchung. Desweitercn erwáhnt der Katalog drei Hortfunde. Der Früheste darunter ist der Fundkomplex von Gégény-Monok-domb. Den vom Fundort Pátroha-Butorka stammenden Hort datieren Münzen, die König Béla III. prágen liefi. Ob es sich beim dritten Hort - namentlich den 13 im Ortsinneren von Tiszabercel (beim Bessenyei-Geburtshaus) gefundenen Zopfringen - tatsáchlich um einen Hortfund handelt, ist fraglich. Einige der über das Gebiet zusammengestellten Angaben beziehen sich auf drei Erdwálle, sog. Erdburgen (Beszterec, Demecser, Tuzsér - die Letztere ungewiss). In diesem Zusammenhang sei auch Hypothese erwáhnt, derzufolge sich unter der Burg von Kisvárda ebenfalls eine Befestigung befand. In 19 Falién schlieBlich wissen wir lediglich von Einzelfünden (Sporn, Streitkolben, Fingerring, GefáB usw.), die als Streufunde zum Vorschein gelangt und deren genauere Fundumstánde unklar sind. Ich denke nicht, dass die einzelnen Fundstellen des Katalogs bei der Auswertung gleichermaBen ins Gewicht fallen, gibt es unter den aufgezáhlten doch eine ganze Reihe Fundorte, wo lediglich vereinzelte Scherben oder andere - aus dem Fundkontext gerissene - Gegenstánde zum Vorschein kamen. Und im Hinblick auf die Bestattungen möchte ich hier auch darauf hinweisen, dass den oben erwáhnten 58 Begrábnisstátten mit 597-602 Grábern das insgesamt 272 Bestattungen záhlende Gráberfeld Ibrány-Esbó­halom gegenübersteht. Annáhernd die Hálfte aller Gráber (45%) stammt alsó von einem einzigen Gráberfeld. Das Rétköz Der Rétköz genannte Landstrich (zu Deutsch sinngem. Wiesenmoor) ist eine 560 km 2 umfassende Kleinregion im Gebiet am Oberlauf der TheiB, welche die nordöstliche Ecke des heutigen Ungarns einnimmt. Das ehemals morastige Sumpfland erstreckt sich im linken Uferbereich des altén Überschwemmungsgebietes der TheiB. Heute gehören dazu 30 Dörfer. Im Norden stöBt es an die TheiB, die übrigen Seiten begrenzt das Hochplateau des Birkenlándchens (Nyírség). Vor seiner Regulierung legte der TheiB-Fluss im Rétköz eine Strecke von 135 km zurück. Die hier zu beobachtende extreme Strömung geht darauf zurück, dass dies der niederschlagreichste Teil der Oberen TheiBgegend ist. Seine durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel schwankt zwischen 93 und 103 m. Der mittlere Wasserstand der TheiB liegt in dieser Gegend bei 95 m, so dass sich ein ausgedehntes Becken ohne Abfluss bilden konnte. Zur Besiedlung war nur das Gelánde über 100 m Normál geeignet, denn Schátzungen zufolge dehnten sich die Überschwemmungen, wenn die TheiB Hochwasser führte, auf mehr als die Hálfte des Rétköz­Gebietes aus. Geeignete Stellen zur Besiedlung gab es dort, wo Sumpf- und Festland zusammentrafen. 485

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