Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Claus von Carnap-Bornheim: Das Waffengrab von Geszteréd (Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg) aus „germanischer" Sicht

1863, Taf. 10, 40; RADDATZ 1987, 25, Taf. 12: 7, 77: 10; CARNAP-BORNHEIM 1991, 54-55). Aus dem schwedischen Grabfund von Skuttunge liegt ein vergleichbares Stück vor, das nach J. Ilkjier in die Mitte der Periode C2 (Waffenkombinationsgruppe 8) datiert werden kann (ILKJÍER 1990, 294 f. Abb. 190, 201, Kat. 621 mit weiteren Literaturhinweisen). Daraus ergibt sich eine absolute Datierung der Stücke aus Thorsberg und aus Skuttunge in die Zeit kurz vor oder um 300 n. Chr. Abb. 10 Thorsberg: Schwertriemenbügel (nach RADDATZ 1987); o. M. Für die chronologische Einordnung des Grabes sind auch zwei silberne Bleche wichtig, die ebenfalls ein grobes Opus interrasile aufweisen (Abb. 2 mit Rekonstruktion n. BONA 1993). Während das rechteckige Blech als Schwertscheidenbeschlag interpretiert werden kann, muß das runde mit einem Durchmesser von 102 mm als Fragment eines großen Dosenortbandes angesprochen werden, wie sie zuletzt von S. Martin-Kilcher zusammengestellt wurden (MARTIN-KILCHER 1993.). Das Muster weist einen deutlichen Gelb-Weiß-Kontrast auf, möglicherweise wurde die Durchbruchsarbeit mit Goldblech hinterlegt. Vergleichbare polychrome Farbeffekte finden sich bei dem bereits erwähnten Schwertriemenbügel aus Thorsberg, beispielsweise aber auch im dänischen Mooro­pferfund von Ejsbol in Ostjütland, wo insbesondere Schwertgriffe und Riemendurchzüge durch eingelegte flache Drähte mit einem entsprechend Farbeffekt verziert wurden (0RSNES 1988, Taf. 51, 65). Diese jütischen Funde lassen sich eindeutig mit der Niederlegung Ejsbol-Nord verbinden und datieren damit in die Zeit um 300 n. Chr. In seiner eigenartigen Gestaltung mit einem geraden Mittelsteg und bogenförmig angesetzten Seitenlinien erinnert das Ortbandfragment darüber hinaus aber auch an tauschierte römische Dosenortbänder. Als Beispiel kann hier das Ortband aus Pilismarót-Szobi rév angeführt werden (Abb. 11), das von L. Borhy allerdings in das späte 2. Jahrhundert datiert wird (BORHY 1989, 137). Zwar besteht zwischen dem Dosenortband aus Pilismarót-Szobi rév und dem Stück aus Geszteréd eine große zeitliche Differenz, in der Tauschierung des pannonischen Ortbandes könnte aber tendenziell das Vorbild für das deutlich jüngere, sarmatische Stück gesehen werden. Da Importe im Grab ganz fehlen, ergibt sich hiermit zumindest ein indirekter Verknüpfungspunkt mit dem römischen Kulturkreis.

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