Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Tadeusz Makiewicz: Verzierte Tonaltäre und Feuerstellen als Ausdruck der interkulturellen Kontakte in der Eisenzeit Europas

Ich habe folgende Typen der Ornamentierung von Tonaltären unterschieden: Typus I. Reiche, gut ausgearbeitete Ornamentierung, bestehend vor allem aus unterschiedlichen geometrischen (Mäander und Spirale), auch Pflanzen- und ausnahmsweise Tiermotiven. Die Ausführung ist sehr sorgfaltig und präzise mit gut beherrschter Technik. Typus I A Identische oder ähnliche Ornamentierung, aber vereinfacht und barbarisiert. Typus II. Das Motiv der plastischen Spirale. Typus III. Das Ornament mit Kreis als grundlegendem Bestandteil; einzelne Kreise, konzentrische Kreise oder vervielfachte Kreise, hier wurden fünf Untertypen unterschieden. Typus IV. Das Ornament mit regelmäßigem Quadrat oder Viereck als Grundelement, manchmal verdoppelt oder konzentrisch vervielfacht oder mit anderen Elementen wie Diagonalen, Punkten, Kreisen u.ä; insgesamt acht Untertypen. Typen V—VIII. Das Kreuz mit Ovalen und Halbovalen zwischen den Kreuzar­men, ungeordnete Punkte oder chaotische Wellenlinie. Sie kommen nur vereinzelt vor. Am zahlreichsten sind Befunde vom Typus I, ferner die des Typs IV und III. Das Ornament der plastischen Spirale ist aus der Ukraine, aber auch von den Fundstellen der Hallstattzeit auf dem Territorium Ungarns bekannt. Die Befunde vom Typus I kommen in der Ukraine (Zabotin) vor, diesen Typus vertreten die meisten Befunde aus Bulgarien sowie fast alle Befunde aus Frankreich und nur einer aus Rumänien (Popeçti). Die Ornamentierung der Altäre dieser Gruppe ist durch den Reichtum an komplizierten Motiven bzw. das Vorhandensein von einigen Mustern gekennzeichnet, die deutlich von der hellenischen Ornamentik herleiten (Mäander, Spirale, Wellenmotiv, griechische Buchstaben, Pflanzen- und Tiermotive). Charakteristisch ist die Zusammenführung von verschiedenen Ziermotiven, wodurch sich diese Altäre durch Originalität und Vielfalt der Ornamentik hervorheben. Es ist auch sichtbar, daß die Befunde aus einer bestimmten ethnisch-geographischen Region eine deutliche Übereinstimmung im Charakter der Ornamentik aufweisen, wohingegen sie sich von der für andere Regionen typischen Verzierung, mit dem gleichen Ornamentierungstypus ziemlich scharf unterscheiden. Ich habe auch den Untertypus I A eingeführt, in dem ich analoge oder verwandte Ornamen-tierung erfaßte, die sich jedoch durch deutliche Barbarisierung und manchmal sogar Primitivismus in der Ausführung abhebt. Solche Befunde treten ausschließlich in Frankreich und Rumänien auf. Unter den Befunden vom Typus III (Kreis) dominieren die Exponate mit sehr einfacher Verzierung in Form von einzelnem Kreis oder von konzentrischen, vervielfachten Kreisen. Solche Befunde sind aus der Ukraine, weiters vom Territorium Rumäniens, Polens, Dänemarks und Deutschlands bekannnt, wobei in der Ukraine andere Untertypen als in den übrigen Gebieten vorkommen. Am interessantesten ist ohne Zweifel das Vorkommen der Befunde mit der Ornamentik vom Typus ГУ, deren Grundelemente ein Quadrat und ein Viereck sind, oft verdoppelt und durch andere Elemente wie Diagonalen, Punkte, Kreise ergänzt. Solche Befunde treten sowohl in Bulgarien und Rumänien (in den Siedlungen der thrakischen Kultur sowie in der germanischen Kultur Poiene§ti-Lukashevka [die Bastarnen]), als auch auf dem Territorium Polens, Dänemarks und Deutschlands auf, wobei gewisse Untertypen in allen diesen Gebieten vorkommen (Abb. 2).

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