A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 49. (Nyíregyháza, 2007)
Régészet - Jakab Attila: Hortfund aus der Zeit des Mongolenüberfalls in Tyukod–Bagolyvár
Tatárjárás kori kincslelet Tyúkod—Bagolyvárról Hortfund aus der Zeit des Mongolenüberfalls in Tyúkod—Bagolyvár Auf den Fund stieß man 1970 in dem am Rande des Ecseder Moores gelegenen Tyukod-Bagolyvár-dűlő. Der Fundort liegt südwestlich der Siedlung in einem ehemaligen Sumpfgebiet. Weitere archäologische Funde kamen in unmittelbarer Umgebung des Fundortes nicht zum Vorschein. In den Jahren 2006-2007 fanden wird an dem Fundort die folgenden Gegenstände: ein nahezu unversehrtes Ohrgehänge mit Kettchenanhänger, den tropfenförmigen Anhänger eines anderen Ohrgehänges (das Paarstück kam schon bei den Forschungen 1970/71 ans Licht), einen Siegelring, einen Goldfingerring mit Bergkristalleinlage, Fragment von einem Armring(?), drei Silberklumpen sowie 80 St. Münzen. Der Hortfund war in einem Gefäß verborgen, das nur fragmentiert ins Museum gelangte, so dass sein Profil nicht vollständig rekonstruierbar ist. Die Schlussmünze trägt die Jahreszahl 1235, das Vestecken der Münzen ist daher mit großer Wahrscheinlichkeit an den Mongolenüberfall (1241-42) zu binden. Die Zusammensetzung der Münzen weist keine Besonderheit auf und entspricht auch im Durchschnitt den Funden ähnlichen Alters. Umso interessanter ist das Vorhandensein der Silberklumpen, die einen wichtigen Beweis dazu liefern, dass sie gemeinsam mit den Friesacher Denaren verwendet wurden. Der Fund enthält zwei - zu ergänzende - Hacksilberstücke sowie elf kleinere Silberklümpchen. Die beiden größeren Exemplare - wovon das kleinere völlig unversehrt ist - tragen mit wichtigen Angaben zum Kennenlernen des zeitgenössischen Gewichtesystems bei. Unter den Schmuckstücken sind drei Gegenstandstypen hervorzuheben: 1. Rosettenverzierter silberner Siegelring mit Inschrift, dessen Siegelbild eine Rarität darstellt. Seine nächste Parallele ist ein Fingerring mit Inschrift aus dem Hortfund von Zalaszentgrót. Besonders interessant macht ihn außer der Rosettenverzierung die darauf erkennbare, verwischte bzw. schwer lesbare Inschrift. Ihre wahrscheinliche Lesung, nach freudlicher Auskunft von Professor András Kubinyi: + SIGILLVM PAVLI, obschon vom ersten Wort nur der erste Buchstabe ganz sicher ist. Sein Eigentümer lässt sich nicht identifizieren. 2. Fragmentierte Umhangverzierung. Beste Parallele ist das an zwei verschiedenen Stellen (Nationalmuseum, Kunstgewerbemuseum) aufbewahrte, jedoch zusammen gehörende Umhangschmuckpaar, dessen Unterlegbleche gekerbt und mit kleinen Löchern gegliedert sind. Ihre Passform stimmt mit der des Stückes von Tyúkod überein. Enge Verwandtsschaft zeigt es auch zur oberen Ausgestaltung der Schmuckgegenstände: gegossene, silbervergoldete, rückläufig gewundene Ranken und auf diesen in runden bzw. leicht ovalen Fassungen sitzende Einlagen. Hinsichtlich der Verzierung stehen dem Exemplar von Tyúkod die aus dem sog. Budapester Hortfund stammenden vergoldeten Silberagraffen nahe, deren Rand ein ähnliches Kerbmuster aufweist. Das Interessante an dem Fund von Tyúkod ist seine Gestalt, die sich im Gegensatz zu den bisherigen Stücken als oval (eventuell als tropfenförmig) rekonstruieren lässt. Aus den erhalten gebliebenen Fragmenten mit Rankenornament ergibt sich zwar nur ein Exemplar. Doch der Paarcharakter dieses Schmucktyps sowie die große Zahl der Fassungen gestatten die Vermutung, dass man auch hier urpsrünglich wohl zwei Exemplare verborgen hat und die Fragmente des zweiten Stücks wahrscheinlich verloren gegangen sind. 3. Als echtes Kuriosum unter den ungarländischen Funden zählen die Ohrgehänge mit Kettchenanhänger, von denen man in Tyúkod sogar zwei Paare versteckt hatte. Bei dem schlechter erhaltenen Paar aus - ehemals vergoldetem - minderwertigem Silber ist keines der beiden Exemplare 277