A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Régészet - Ildikó Szathmári: Beiträge zur frühbronzezeitlichen Geschichte von Nordostungarn. Siedlungsspuren der Makó- und Nyírség-Kultur in Tiszalúc–Sarkad (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén)

Ildikó Szathmári Da in Tiszalúc nur zwei Gruben der Nyírség­Kultur erschlossen wurden, waren keinerlei Schlüsse über die Siedlungsstruktur dieser Kultur möglich. Im Unterschied dazu lohnt es sich zu überrüfen, welche Stellung die Siedlung der Makó-Kultur von Tiszalúc mit ihren 20 Objekten in der Reihe ähnlicher Siedlungen einnimmt. Wenn wir die allgemeinen Charakteristika der bis jetzt freigelegten und auch in Publikationen be­sprochenen Siedlungen der Makó-Kultur auf ungarischem Gebiet untersuchen, fällt ihre spora­dische Existenz am meisten auf. Obwohl diese Annahme angesichts der Kleinflächigkeit der meisten Ausgrabungen durch diese nicht belegt werden kann, scheint unsere Auffassung - abgesehen von einigen Ausnahmen - durch die großflächigen Ausgrabungen der letzten Jahre bestätigt zu werden. N. Kalicz brachte in seiner für die Bronzezeit­forschung bis heute unentbehrlichen Monographie Fundorte der Makó-Kultur aufgrund je eines Objektes, oder aufgrund von meist sporadischen Funden zusammen. Aus seiner Kollektion treten nur das Haus und einige Gruben der 1937 durchgeführten Ausgrabung von Kiskánya, ferner die in Domony gefundenen zwei Gruben hervor (KALICZ 1968.77­80). Vom südungarischen Territorium der Großen Ungarischen Tiefebene kennen wir schon zahlreiche Fundorte der Makó-Kultur. Unter den Fundorten im Komitat Csongrád, deren Kataster in der letzten Zeit zusammengestellt wurde, finden wir kaum eine Stelle, wo die erschlossenen Objekte durch mehr als einige Gruben vertreten wären (KULCSÁR 1997.). Einige Beispiele seien erwähnt: aus Jánosszállás wurden 5 Gruben (KÜRTI 1971.), aus Hódmezővásárhely-Barci­rét wurde 1 Grube (KULCSÁR 1997.), aus Csongrád­Vidresziget - nach Angaben der Ausgräberin trotz der großflächig durchgeführten Freilegungen - nur einige Objekte bekannt (SZÉNÁSZKY 1987/88.154). Man darf nicht vergessen, daß an dem letzteren Fundort auch ein Hausgrundriß zum Vorschein kam (KALICZ 1984.95, ferner Taf. XXIII, 1). Während der älteren Ausgrabungen erschloss nur Gy. Gazdapusz­tai in Csongrád-Saroktanya mehrere (insgesamt 12) Siedlungsobjekte (GAZDAPUSZTAI 1966.241-248). In der südöstlichen Region Ungarns erhöhten die großen Rettungsgrabungen (veranlaßt durch die Verlegung von Gasröhren, Kanalbau, usw.) auch die Zahl der Fundorte der Makó-Kultur. Diese Freilegun­gen mehrten jedoch keineswegs unsere Kenntnisse über die Wohnkultur, oder die Ausdehnung der Siedlungen. In der Umgebung von Battonya, an verhältnismäßig häufig auftretenden Fundorten - die unserer Meinung nach wahrscheinlich nur als vorüber­gehendes Quartier dienten -, kamen nur 1-2, obzwar an Fundmaterial reiche, Objekte vor. Die Situation war auch in Mezőgyán ähnlich, wo eine Grube, und in Szeghalom, wo auf einem riesigen, 5000 m 2 um­fassenden Gelände ebenfalls nur eine einzige Grube erschlossen wurde (SZÉNÁSZKY 1987/88). M. Csányi untersuchte die Fundorte des mittleren Theißgebietes und kam zu der Schlußfolgerung, daß die Makó-Bevölkerung in der frühesten Periode der Bronzezeit auch in diesem Gebiet lebte. Trotz dieser wohlbekannten Tatsache kann die Existenz der Kultur durch authentische Ausgrabungen kaum bewiesen werden. Frau Csányi erwähnt bei Einbeziehung der Geländebegehungen lediglich 10 Fundorte im mitt­leren Theißgebiet. Im Verlauf der Rettungsgrabung in der Gemarkung von Tiszakürt, die eine weite Fläche von mehreren Hektar umfaßte, gelang es ihr nur, 5 Gruben der Makó-Kultur freizulegen. Wir stimmen mit ihrer Meinung überein, wonach die ziemlich selten und in deutlicher Entfernung von­einander vorkommenden Objekte weder auf eine intensive Besiedlung, noch auf eine dichte Ein­wohnerschaft hinweisen (CSÁNYI 1996.). Hinsitlich der Makó-Kultur gehört die Umgebung von Budapest in Mittelungarn zu den gut erforschten Gebieten, wo R. Kalicz-Schreiber in letzter Zeit Terrainforschungen über diese Kultur durchführte. Bis jetzt hat die Bearbeitung der Funde und Sied­lungserscheinungen der Makó-Kultur nur teilweise stattgefunden (KALICZ-SCHREIBER 1994.39^45) oder ist noch im Gange, sodaß wir keine genauen Angaben über die Ausdehnung der einzelnen Siedlungen besitzen, nur ihre verhältnismäßig dichte Lage wurde kurz erwähnt (KALICZ-SCHREIBER 1994.14). Nach der freundlichen Mitteilung der Ausgräberin scheint es so zu sein, daß sich die Siedlung von Budapest­Aranyhegyi-ut unbedingt in die seltener zu findenden größeren Wohnstellen einreihen läßt. Ein ähnliches Bild ergab sich in der Umgebung von Győr in Nordwesttransdanubien, wo infolge der größeren Rettungsgrabungen mehrere neue Fundorte der Makó-Kultur bekannt wurden (FIGLER 1994. Abb. 1). Über das aus dem erwähnten Gebiet stammende Fundmaterial und die Siedlungsobjekte von 13 Fundorten sind bisher nur Detailpublikationen veröffentlicht. Daher verfügen wir hinsichtlich der Ausdehnung der Siedlungen nur über wenige Angaben. Von der SiedlungAbda-Hármasok erwähnt der Ausgräber einige kleinere Gruben und die Spuren eines Baus (FIGLER 1996.9). Von Táp-Borbapuszta gibt es Informationen über 13 Gruben (FIGLER 1994.22-23). 68

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