A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Képző- és iparművészet - Ferenc Mmatits: Das Porträt eines Nürnberger Patriziers in Budapester Privatbesitz

Ferenc Matits Abb. 2 Johann Kreuzfelder: Herrenporträt, Kur­pfälzisches Museum, Heidelberg 2. kép Johann Kreuzfelder: Férfiportré, Kurpfälz­isches Museum, Heidelberg Recherchen einige Angaben, die die Geschichte des Budapester Nützel-Porträts etwas erläutern. Es stellte sich heraus, daß das Bild in unserem Jahrhundert zweimal an Auktionen beteiligt war. Es ist anzunehmen, daß dieses Werk erst nach der Wiener Auktionierung 1913 nach Ungarn gelangte, wo es dann 1942 nochmal versteigert wurde. 5 Als Maler wurde damals jeweils Kreuzfelder ver­zeichnet. Doch durch mehrmalige Besitzerwechsel geriet die Urheberschaft in Vergessenheit. In der Hoffnung, andere Analogbeispiele zu dem Budapester Gemälde finden zu können, versuchten wir mit dem Inventarbuch über Bildbestände deutscher Museen (SCHWEERS 1994.1005.) wei­terzukommen. Darin fand ich unter dem Namen Johann Kreuzfelder, Gest. 1636 in Nürnberg" eine aus 8 Bildern bestehende Auflistung. Die Redaktion des sonst sehr nützlichen Werkes ist in diesem Fall fehlerhaft vorgegangen, da der Maler von den ange­führten Bildern ein anderer Maler als der 1636 ver­storbene Kreuzfelder sein soll. Darauf deuten bereits die akkurat angegebenen Entstehungsdaten der Bilder, die alle auf die Mitte 17. Jahrhundert gesetzt sind. Der Schöpfer dieser Werke könnte wohl der Sohn von Johann Kreutz­4 235. Kunstauktion bei dem Dorotheum, Wien 1913, 26. April, Nr. 5 IX. Művészeti Aukció, Gróf Almásy-Teleki Éva Művészeti Intézete Budapest 1942, 18. Mai, Nr. 67., Abb. Abb. 3 Johann Kreuzfelder: Damenporträt, Kur­pfälzisches Museum, Heidelberg 3. kép Johann Kreuzfelder: Női portré, Kur­pfälzisches Museum, Heidelberg felder sein, der Joachim Georg Creutzfelder (1622­1702) hieß und, verwaist, von 1640 an auf Kosten des Grafen Georg Friedrich zu Hohenlohe-Weiker­sheim bei Johann Schreyer in Hall malen lernte (KEMPT usw. 1987.50-51.). Nach der Inschrift des Budapester Bildnisses han­delt es sich um die Darstellung des Reichsschul­theissen Johann Nützel (1540-1620), aus dem Jahr vor seinem Ableben. Er war Sproß einer berühmten Nürnberger Handels- und Ratsfamilie (IMHOFF 1984.389-390, PFEIFFER 1971.196.), deren wichti­ges Mitglied, den Ratsherrn Kaspar Nützel (ca. 1470-1529), bereits Albrecht Dürer porträtiert hatte (MENDE 1982.). Als Zeichen seiner hohen Stellung in Nürnberg - er war ja seit 1585 Junger Bürger­meister, 1598 Alter Bürgermeister, 1602 Landpfleger, l604 Alter Herr, stieg dann 1617 zum Vorderster Losunger und Reichsschultheiß auf -, gelten neben seiner kostbaren Bekleidung auch solche Bei­gaben wie eine dicke goldene Kette sowie ein Prunkstab. Auf dem Budapester Gemälde ruht die etwa neun­mal umgehängte Kette am Bauch des Ratsherren. Der Stab in der rechten Hand von Johann Nützel, sollte seine Funktion als Dritter Oberster Haupt­44., Abb. Tafel 3­. (11. Kunstauktion der Kunstanstalt von Gräfin Éva Almásy-Teleki.) 414

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