A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)
Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene
KERTÉSZ-SÜMEGI-KOZÁK-BRAUN-FÉLEGYHÁZI-HERTELENDI érte. Pollenanalytisch ließen sich folgende Schichten feststellen: Zwischen 2,0 und 1,7 Metern kamen nur sporadisch solche Pollenkörner vor (Pinus, Picea, Graminae), die auf das Spätglazial hinweisen. Von 1,7 bis 1,5 Meter dominieren die Nadelhölzer, doch auch der Anteil der Laubhölzer (Ulmus, Quercus, Betula) ist bestimmend. Nur in dieser Schicht kam Sporenmaterial vor. Die Schicht weist das charakteristische Pollenspektrum des Anfangs des Postglazials vor. Von 1,5 bis 1,0 Meter sank die Dominanz der Nadelhölzer allmählich, während die Laubbaumelemente (vor allem Ulmus und Tilia) beherrschend wurden. Der Anteil des Corylus war innerhalb des Abschnitts in dieser Schicht am bedeutendsten (30 Prozent). In diesem Horizont ließen sich geschlossene Laubwälder (Quercus, Ulmus, Salix, Tilia) rekonstruieren, in deren Strauchschicht, eventuell an den Waldrändern, das Corylus massenhaft auftrat. Auch das Minimum an Graminae-Pollen bestätigt eine geschlossenere Waldumgebung. Von 1,0 bis 0,7 Meter treten in der Schicht die Fagus-Pollen auf, der Anteil des Corylus nimmt ab. Diese Dominanzveränderung zeigt einen Makroklimawechsel, den Beginn einer kühleren Klimaperiode. In der Schicht zwischen 0,7 und 0,4 Metern ist ein sehr starker antropogener Einfluß nachzuweisen (Waldrodung). Die Baumpollen verschwinden völlig, während der Anteil der Graminae und der KulturGraminae dominant wird. Im Pollenabschnitt von 0,4 Meter bis zur Oberfläche erscheinen die Baum- und Strauchpollen erneut. Ihr Anteil beträgt aber weniger als 30 Prozent. Der Anteil der Kultur-Graminae-Pollen (Triticum und Seeale) ist gleichzeitig im Abschnitt bedeutend, was die Herausbildung des extensiven Ackerbaus belegt. Auf die direkte Umgebung der mesolithischen Lager läßt sich aus dem Pollenmaterial des geologischen Abschnitts in Meggyesi-erdő zwischen 1,5 und 1,0 Metern und aus der zytologischen Analyse der an den archäologischen Fundstätten freigelegten Holzkohle schließen. Demzufolge war der Raum der mesolithischen Ansiedlungen von die Flußbette begleitenden, ausgedehnten Hainwäldern umgeben. In diesen Wäldern dominierten die Eiche (Quercus), die Ulme (Ulmus), die Weide (Salix) und die Linde (Tilia), in der Strauchschicht der Hasel (Corylus). Die tiefer liegende Zone des Hain- und Sumpfwaldes mit einer üppigen Vegetation war von höherem, trockenerem Terrain mit Steppen- und Waldsteppenpflanzen umgeben. Außer den pollenanalytischen Untersuchungen führten wir auch die malakologische Analyse des geologischen Abschnitts in Meggyesi-erdő durch. Die 1 Kertész, R.: Ásatás Jászberény I középső kőkori lelőhelyen. malakologischen Veränderungen bilden eine sukzessive Folge und belegen in erster Linie die allmähliche Verlandung des Flußbetts, die Veränderung des Mikrohabitats. Den malakologischen Untersuchungen zufolge kamen im Teil des Abschnitts zwischen 1,0 und 1,5 Metern diejenigen Arten vor (Viviparus contectus, Viviparus acerosus), die wir auch in der Kulturschicht der Fundstelle Jászberény nachweisen konnten. Auf der Grundlage der pollenanalytischen und malakologischen Untersuchungen des im Bett der Ur-Zagyva freigelegten geologischen Abschnitts setzen wir voraus, daß der Teil dieses Abschnitts, der zwischen 1,5 und 1,0 Metern liegt, gleichaltrig ist mit der Schicht C der mesolithischen Ansiedlung Jászberény I (KERTÉSZ et al. 1994.). Die Fundstelle Jászberény I Die Fundstelle Jászberény I liegt 7,5 km südöstlich von Jászberény, auf der Auinsel der Ur-Zagyva (Abb. 7). Die mesolithischen Ansiedlungsüberreste sind auf dem westlichen Teil der Insel zu finden. Das archäologischen Quellenmaterial sammelten wir an 6 Ansiedlungsflecken (et, ß, y, 5, e, Q von 12-17 m Durchmesser (Abb. 8). Ein Teil der Wohnflecke liegt direkt am Rande des Ufers, die anderen sind weiter entfernt vom ehemaligen Flußbett (KERTÉSZ 1991.33.). Die rezente Zagyva fließt 1,5 km östlich vom Fundort Jászberény I. Das meiste archäologische Quellenmaterial kam im östlichen Gebiet des Fundortes Jászberény I, im Fleck e zu Tage. Infolge der Geländeregulierung ist die Oberfläche in dieser Hälfte des Fundortes stark erodiert. Auf dem Gebiet wurde früher intensive Bodenbearbeitung betrieben, und wahrscheinlich bewirkten diese zwei Ursachen die Vernichtung des östlichen Ansiedlungsteiles (unter Umständen mehrerer Wohnflecke!). Die Geländeregulierungsarbeiten berührten die Ansiedlungsflecke im westlichen Teil des Fundortes nur in geringerem Maße. Hier zeigten sich Oberflächenfunde nur sporadisch. So bestand die Hoffnung, daß die mesolithische Kulturschicht in diesem westlichen Teil des Fundortes im wesentlichen unbeschädigt blieb und die archäologischen Erscheinungen im Laufe der Freilegung in situ studiert werden konnten. Das oben Geschriebene berücksichtigend erschien der Wohnfleck y am Fundort Jászberény I zur Freilegung am besten geeignet . Am Wohnfleck y des Fundortes Jászberény I wurden 4 Schichten in der Nähe der Oberfläche identifiziert: A-B-C-D (Abb. 9) (KERTÉSZ 1994.b.l4., KERTÉSZ 1994.C, KERTÉSZ et al. 1994.). Die einzelnen Schichten in der Schichtenfolge des Fundortes wuräches Nationalmuseum, Archiv 94. IX. Budapest 1990. Manuscript. 18 Jósa András Múzeum Évkönyve 1994