A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene

Mesolithikum im nördlichen Teil der Großen Ungarischen .. den aufgrund der archäostratigraphischen und sedi­mentologischen Daten, der Abweichungen der Mol­lusken-Fauna und der geochemischen Zusammen­setzung gegliedert. Schicht A. Es ist ein schwarzbrauner, stark humo­ser, karbonatreicher, rezenter Bodenhorizont. In der Schicht A legten wir vereinzelt mittelalterliche und atypische vorgeschichtliche Keramikbruchstücke, Flintsteinartefakte sowie Wirbeltier- und Weichtier­faunareste in sekundärer Lage frei. Unter den Makro­wirbeltieren sind der Auerochse (Bos primigenius Boj.), das Wildpferd (Equus ferus gmelini Ant.), der Rothirsch (Cervus elaphus L.), das Reh (Capreolus capreolus L.) und Vogeleier (Aves sp. indet.). Von den Molluskenarten kommen das Chondrula tridens und das Monacha cartusiana nur in dieser Schicht vor. Der geochemischen Analyse nach war die orga­nische Stoffmenge zu dieser Zeit auf diesem Gebiet bedeutender. Infolge der landwirtschaftlichen Nut­zung und der Geländeregulierungen ist ein bedeu­tender Teil der Schicht A zerstört. Der ungestörtere Typ dieser Schicht ist nur in den verlandeten Fluß­betten zu finden. Schicht B. Es ist ein gelbbrauner, humoser, subfos­siler, karbonathaltiger Bodenhorizont. Schicht B ist archäostratigraphisch in zwei Horizonte gliederbar (Horizont Bl - B2). Im obersten Teil der Schicht B, im Horizont Bl wurde ein vorgeschichtliches Ansied­lungsdetail in situ freigelegt. Auf der präparierten Oberfläche gab es in einer horizontalen Verbreitung atypische vorgeschichtliche Keramikbruchstücke, Flintsteinartefakte. Im unteren Teil der Schicht B, im Horizont B2, erschien das archäologische Material gleichfalls in horizontaler Verbreitung. Hier kamen keine Keramikbruchstücke mehr vor, sonden nur die für das Spätmesolithikum charakteristischen Flint­steinfunde (unter den geometrischen Mikrolithen Segment, Dreieck und Trapez). In der Schicht B waren neben den archäologischen Funden zoologi­sche Reste (Wirbeltiere und Weichtiere). Von den Makrowirbeltieren treten der Auerochse (Bos primi­genius Boj.), das Wildpferd (Equus ferus gmelini Ant.), der Rothirsch (Cervus elaphus L.) und die Sumpfschildkröte (Emys orbicularis L.) auf. Unter den Molluskenarten kamen einige Bruchteile von Helix pomatia nur in dieser Schicht vor. Den geochemi­schen Parametern zufolge war bei der Entstehung dieser Schicht die Verwitterung des Grundgesteins, das Auftreten von Tonmineralien charakteristisch. Den chronologischen Analysen nach reicht die Aus­bildung der Schicht B bis zum Anfang des Atlanti­kums zurück. Die Schicht B ist stellenweise stark zerstört, wegen der Geländeregulierungen manch­mal lückenhaft, erscheint fleckweise. Schicht C. Es ist ein grauweißer, limonitfleckiger Tonlehm, der reich an Karbonatkonkretionen ist. Stratigraphisch konzentrierte sich das mesolithische archäologische Quellenmaterial im obersten Teil der Schicht C, im Durchschnitt in der Höhe von 89,5 m über dem Meeresspiegel, 0,15 m mächtig. In der freigelegten Steinindustrie im obersten Teil der Schicht C kommen die für den mittleren Abschnitt des Mesolithikums charakteristischen Typen (unter den geometrischen Mikrolithen das Segment und das Dreieck) vor. Im Makrowirbeitiermaterial treten der Auerochse (Bos primigenius Boj.), das Wildpferd (Equus ferus gmelini Ant.), der Rothirsch (Cervus elaphus L.), das Reh (Capreolus capreolus L.), das Wildschwein (Sus scrofa ferus L.), die Sumpfschild­kröte (Emys orbicularis L.) und Vogeleier (Aves sp. indet.) auf. Die bestimmende Molluskenart der Schicht C ist das Cepaea vindobonensis. Aufgrund der Erfahrungen der Geländebegehungen und sedi­mentologischen Eichfreilegungen in Jazygien wissen wir, daß die Schicht C nicht als eine Karbonatakku­mulationszone der rezenten Bodenschicht betrachtet werden kann. Das nehmen wir aufgrund dessen an, daß wir eine Karbonatschicht in solch einer Lage fanden, in der sich eine Fließsandschicht zwischen der Karbonatschicht und dem Boden erstreckt. Auf­grund geochemischer und sedimentologischer Daten bildete sich die Schicht C in Folge der abwechselnden Verlandung und Überflutung aus. Diese Karbonat­schicht entstand in der borealen Periode dadurch, daß das Überschwemmungsgebiet periodisch über­flutende Wasser während der trockenen, warmen Sommer verdunstete. Durch die schwankende Wasserbewegung schied das Karbonat aus und ak­kumulierte in der Schicht. Die Herkunft der Karbo­natschicht kann also mit der Auswirkung dieses sich mehrmals wiederholenden Vorgangs erklärt werden. Die Herausbildung dieser Schicht begann in der borealen Periode und ihre Entstehung dauerte bis zum Anfang des Atlantikums. Die Schicht C ist zu­meist ungestört, nur in geringerem Maße beschädigt. Schicht D. Es ist eine grüngraue lehmige Mittel­sandschicht. Sie ist archäologisch steril. Sie ist das Liegende der Schicht C, und besteht aus grobkör­nigen Auensedimenten. In der Molluskenfauna der Schicht D dominieren - im Gegensatz zu den Faunen der Schichten B und C - die Wasser- und Uferarten: Lithoglyphus naticoides, Lymnaea spp., Bithynia ten­taculata, Succinea putris. Der geochemischen Analy­se nach ist die Karbonatakkumulation in dieser Schicht im Vergleich zur Schicht C niedriger. Die Schicht D ist völlig ungestört. Im archäologischen Abschnitt,vermischten sich die Schichten A und B an vielen Orten infolge des intensiven landwirtschaftlichen Anbaus dermaßen, daß auch die Schicht C stellenweise beschädigt wur­de. Aus letzterem Grunde gelangte mesolithisches, archäologisches Quellenmaterial an die Oberfläche. Das Alter der Schicht C kann gut mit den lakustri­schen und Süßwasserkalken und Kalkschlamm von Ungarn korreliert werden (HERTELENDI et al. 1992.). Bei der geochemischen Analyse des archäologi­Jósa András Múzeum Évkönyve 1994 19

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