A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Judit Regenye: Die Funde der Sopot-Kultur in Ajka

Judit REGÉNYE Die Gefaßformen 1. Bikonisches Gefäß. Es ist der charakteristischste Typ der Sopot-Kultur. Im Material von Ajka lebt er in drei Varianten: a. In klassischer Form mit scharfem Umbruch (Abb. 3:1,2,4,5,6 Abb. 10:2), ähnlich wie die kennzeichnende Form der früheren Phase der Sopot­Funde in Transdanubien (KALICZ 1988.2.1-6.), die Form lebt aber in Bicske auch in der jüngeren Phase weiter (KALICZ 1988.114.). b. Mit abgerundetem Umbruch (Abb. 4:1-5), als kennzeichnende Form der jüngeren Phase (KALICZ 1988.4.1-6.). c. Mit gewölbter Schulter und tief angesetztem, abgeRindetem Umbruch (Abb. 4:7), dem Sé-Luzi­anky-Typ entsprechend (NOVOTNY 1962.). Diese Variante ist durch viel weniger Exemplare vertreten als die zwei vorherigen. 2. Profilierte Schüssel mit breitem Mund und ausladendem Rand a. Mit scharfem (Abb. 5:1,3,4), b. mit abgerundetem Umbruch (Abb. 5:2,5). In Ajka kommt dieser Typ unter den Randbruch­stücken in größter Anzahl vor. Den publizierten Funden nach taucht diese Schüsselform in Bicske nicht so häufig auf (MAKKAY 1969. 9. ábra 3-4.). Sie ist in Zalavár (KALICZ 1988.6.2.), in Sé (KALICZ 1983/84.6.3.,5.,7.) und sogar in der Lengyel-Kultur zu finden (Friebritz z.B.) (NEUGEBAUER-MARESCH 1986.198.). 3. Schüssel mit kugeligem Bauch und abgesetztem Rand (Abb. 6:1-3). Sie kommt in der slawonischen Sopot-Kultur vor, und zwar laut S. Dimitrijevic auf Einfluß der Vinca C-Kultur (DIMITRIJEVIC 1969- X.6., DIMITRIJEVIC 1968. III.7., VII.8., XL5.). 4. Schüssel mit eingezogenem Rand in zwei Vari­anten: stark (Abb. 6:4) oder wenig (Abb. 6:5) einge­zogen. Diese Form ist für die Sopot-Kultur nicht so kennzeichnend, obwohl die Schüssel mit wenig eingezogenem Rand unter den Typen sowohl der früheren, als auch der jüngeren Phase von Becsehely vorzufinden sind (KALICZ 1988.2.12.,14.; 4.8.). Die Schüssel mit stark eingezogenem Rand ist aber eher für die frühe Lengyel-Kultur charakteristisch (RUTTKAY 1979.IIL1.,11.; NEUGEBAUER-MARESCH 1986.1.10.). 5. Fußschüsseln. Sie sind in drei Varianten vorhan­den: a. Massiv, leicht konkav (Abb. 6:7). Sie kommt sehr oft im Protolengyel-Horizont, in der Lengyel-Kultur aber nicht mehr vor. b. Hohlfuß von mittlerer Höhe (Abb. 6:6), er kommt ebenso oft vor, sein Gebrauch ist aber zeitlich nicht beschränkt. c. Ganz niedrige Fußschüssel (Abb. 6:8). Sie kommt sowohl in der Sopot-, als auch in der Lengyel­Kultur vor (MAKKAY 1969.4.9.; KALICZ 1974/75. 6.8.). 6. Gefäß mit schlankem, ausladendem Rand (Abb. 7:1-2) (Schüssel, eventuell Flasche). In Bicske er­scheint dieser Randtyp bei den Schüsseln (MAKKAY I969.IO.5.), aber er kann auch als Gefäßteil unter den Flaschen aufgezält werden (KALICZ 1988. 5.6.; DIMITRIJEVIC 1969.XIII.5.). 7. Größeres Gefäß mit geradem Rand, eine Vari­ante des vorher erwähnten Typs, hier mit zylindris­chem Hals (Abb. 7:5-6). 8. Eiförmiger Topf mit ausladendem Rand (Abb. 8:1,3-4), die am meisten benutzte Topfform im Pro­tolengyel-Horizont. Sie kann in der jüngeren Phase von Becsehely (KALICZ 1988.4.13.,14.) und in Sé (KALICZ 1983/84.7.1.,3.) gefunden werden. 9. Topf mit zylindrischem Hals und gewölbter Schulter (Abb. 7:7). In der Sopot-Kultur gehört dieser Topf nicht zu den häufigen Gefäßformen. Er kommt in Sé vor (KALICZ 1983/84.7.2.), ist aber eher für die Lengyel-Kultur charakteristisch, und zwar schon seit dem frühesten Zeitabschnitt (NEMEJCOVÁ-PAVÚ­KOVÁ 1986.1.18.). 10. Großes bikonisches Gefäß (Abb. 8:5). Es ist größer als die entsprechende Form der Feinkeramik und durch viel weniger Exemplare vertreten. Kommt in Segesd (ZALAI-GAÁL 1979/80.22.3.) und in Sé (KALICZ 1983/84.7.8.,9.) vor. 11. Schüssel mit zylindrischem oberen und kegel­stumpfförmigem unteren Teil (Abb. 8:6), eine Vari­ante des vorher behandelten Gefäßes mit breiterem Mund. Verzierung Bemahmg - Ein beträchtlicher Teil des Fundmate­rials ist bemalt, etwa 20 % der Feinkeramik und nur ein BRichteil (18 Stück) der Grobkeramik. Die vor­herrschend verwendete Farbe ist rot, in vier Fällen schließt sich ihr die gelbe Farbe (Abb. 9:1-4) und das Purpur an. Die pastose rote Bemalung bedeckt entweder die ganze Oberfläche (Abb. 10:2) oder zeigt ein Streifenmuster (Abb. 9:1-8,11). Das Muster ist nur fragmentarisch erhalten, man sieht aber, da sich die Bemalung nach den Bruchlinien des Gefäßes richtet. Die Bemalung des Randes ist gewöhnlich (Abb. 5:1,3,4); wir finden einen breiten oder schmalen Streifen um den Rand, wie auch um den Hals. Der dritte Streifen wurde in diesem Fall unter der Bruch­linie angewandt (Abb. 5:4). Der bemalte Streifen läuft nicht immer vollkommen um. Die Verteilung der Oberfläche in Felder ist auch gebräuchlich, dann zeigt das Muster eine H-förmige Komposition (Abb. 9:8). Vertikale und schräge Streifen wurden auch selbständig verwendet. Die Komposition ist also viel einfacher, als die BemalungsstRiktur ob nun der Luzianky-Gruppe oder der frühen Lengyel-Kultur, obwohl dieses einfache, ausschließlich streifige Verzierungsprinzip auch dort zu finden ist (z.B. NOVOTNY 1962.6.3.; DOMBAY 1960. CII.2.,3., 204 Jósa András Múzeum Évkönyve 1994

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