A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Judit Regenye: Die Funde der Sopot-Kultur in Ajka

Die Funde der Sopot-Kultur in Ajka cv.3.,cvm.i.,cxi.,cxm.; KALICZ 1985.65.1.,3.,5.). Es kommt weiterhin Bemalung auf dem Boden (Abb. 9:12) und auf der Innenseite der Gefäße (Abb. 9:9 Abb. 10:1) vor. Beide haben Beispiele in der Pro­tolengyel- und in der Frühlengyel-Periode (NO­VOTNY 1962. 8.3-, XXXIX.4., XLV.4.; DOMBAY 1960.CV.3-, CVII.2., CXI., CXIIL). Die Bemalung der Innenseite des Gefäßes tritt in Form eines Streifens um den Rand oder als Bemalung der ganzen Ober­fläche auf, sie ist ziemlich häufig in unserem Material. Die Bemalung des Bodens ist nicht so häufig, der Boden ist entweder mit der ganzen Oberfläche zusammen bemalt (Abb. 9:12), oder als Ergänzung des Streifenmusters (Abb. 5:3). Die Bemalung der ganzen Oberfläche ist vor allem für die bikonischen Gefäße charakteristisch. Bemalt sind im allgemeinen die Schüsseln mit breitem Mund und der größte Teil der ausladenden Ränder. Die Grobkeramik war auch teilweise bemalt, das Muster ist aber nicht gut erhal­ten (Abb. 10:3). Auch hier ist der breite Streifen unter dem Rand das beliebteste Motiv, es gibt aber auch Bemalung auf einem Hohlfuß (Abb. 10:7). In der transdanubischen Sopot-Kultur ist die rote Bemalung in ähnlicher weise verbreitet (MAKKAY 1969.259.), ihre Häufigkeit wächst in der jüngeren Phase an (KALICZ 1988.114.). In der slawonischen Sopot-Kul­tur spielt die Bemalung eine geringere Rolle (DIMITRIJEVIC 1969.58.) Ritzverzicrwig - Das Vorkommen ist zu ver­nachlässigen, wie in Bicske (KALICZ-MAKKAY 1972.6.). Zu einem Stück mit einem Linienpaar um den Hals (Abb. 10:4) ist eine gute Parallele in der slawonischen Sopot-Kultur zu finden (DIMITRIJEVIC 1969.XIII.9., XIV.8.). Vertiefte Verzierimg - Als ovale, vertiefte Punkt­reihe auf der Umbruchlinie (Abb. 5:2-3) und am Rand des Bodens (Abb. 9.13). Eine ähnliche Verzierung kommt auch auf dem ursprünglichen Sopot-Gebiet (DIMITRIJEVIC 1968.1.2., X.4.) und ebenso in der frühen Lengyel-Kultur (RUTTKAY 1979.IV.7.; NEMEJ­COVÁ-PAVÚKOVÁ 1986.2.2.) bzw. in der frühen mährischen bemalten Keramik vor (PODBORSKY 1970. 8.19., 27.,28.). Die Fingerkniffverzierung (Abb. 11:1-2) ist vorhanden, sie ist aber gar nicht charak­teristisch. Loch unter dem Rand- ist eine häufige Verzierung (DIMITRIJEVIC 1968. 11.11., IX.2., X.I.), insofern wir es als solche interpretieren. B. Novotny warfeine viel praktischere Lösungsmöglichkeit in Verbindung mit diesen Löchern auf, wonach sie zur Reparatur von gebrochenen Gefäßen gedient haben sollten (NO­VOTNY 1962.211.). Plastische Verzierung - vor allem Buckel. Die Buckel sind sehr vielfältig, fast alle spätere Typen der Lengyel-Kultur erscheinen hier: kleine runde (Abb. 11:6), spitzige, große kugelförmige (Abb. 11:3), run­de flache (Abb. 11:4) (darunter manchmal mächtige), von zwei Seiten gedrückte, zwei geteilte (Abb. 11:8) und konische. In der Luzianky-Gruppe sind die Buckel ebenso vielfältig (NOVOTNY 1962. Abb. 17.), was man von Bicske wiederum nicht sagen kann (MAKKAY 1969. Abb.7.). Henkel sind in kleinerer Anzahl vertreten: horizontal durchbohrter kleiner, Henkel mit ovalem Querschnitt, Schnabelhenkel (Abb. 10:6), breiter Henkel in der Mitte vertieft. Der tierkopfförmige Henkel fehlt hier. Ausbildung des Randes- häufig ist der nach außen verdickte Rand (Abb. 7:7 Abb. 11:9). Diese eigenar­tige Ausbildung des Randes erscheint am Anfang der Lengyel-Kultur im Material von Unterwölbling (RUTTKAY 1979. IV.7.) und in der frühesten Phase von Svodin prachtvoller ausgeführt (NEMEJCOVÁ­PAVÚKOVÁ 1986.2.1.). Anderswo trifft man diese Randbildung bei der Grobkeramik (DIMITRIJEVIC 1968. III. 11.; KALICZ 1983/84. 7.3-). Auch der schräg abgeschnittene, sich verjüngende Rand wurde oft verwendet. Diese Lösung ist auch in Bicske (MAK­KAY 1969. 9.2.,4.; KALICZ-MAKKAY 1972.4.2.) und in der Frühphase der mährischen bemalten Keramik zusammen mit dem nach außen verdickten Randtyp zu finden (KOSTURIK 1979. Abb.5.; PODBORSKY 1970. VH.5.,VIIL6.,X.l.). An den slawonischen Fund­orten ist sie noch häufiger vertreten, in Vinkovci-Er­venica sind diese fast horizontal geschnittenen Rän­der mit Kanneluren verziert (DIMITRIJEVIC 1969. X.8., 1968. X.l-3.,9. - dort als Vinca C-Importstücke). Ausbildung des Bodens - sie sind abgesehen von einigen Ausnahmen gerade, während der innen ge­wölbte Boden selten aufzufinden ist . Er ist eher für die Lengyel-Kultur charakteristisch (RUTTKAY 1979.111.17.; KALICZ 1985.64.9.), kommt aber auch in Luzianky vor (NOVOTNY 1962.64.9.). Die Verzie­rung des Bodens ist ungewöhnlich. Die Bemalung wurde schon erwähnt; auf einem Bruchstück findet man außer der Bemalung noch eine vertiefte, ovale Punktreihe am Rand des Bodens (Abb. 9:13), eine ziemlich seltene Verzierung. In der Bükk-Kultur ist etwas ähnliches zu beobachten (SISKA 1979-111.26-28.). Das Fundmaterial ist sehr einheitlich, es gibt nur eine einzige Randscherbe, die hier fremd wirkt (Abb. 11:10). Nach Meinung von N. Kalicz sollte man sie aber wegen der leicht bikonischen Form später da­tieren, als es aufgrund der Verzierung möglich wäre. Die Funde von Ajka sind in vollem Umfang mit dem Material von Baláca (BIRÓ-PALÁGYI-REGENYE 1989.), dem des anderen Fundortes der Sopot-Kultur im Komitat Veszprém und mit einem kleinen Fund von Zalavár, der wegen seiner geographischen Nähe erwähnt werden muß (KALICZ 1988. Abb.6.) iden­tisch. Im Falle von Bicske kann man nur im Zusam­menhang mit der jüngeren Phase über die Identität einiger Gefäßformen sprechen. Ähnlich sind die in den letzten Jahren im Komitat Zala aus den Ausgra­bungen von K. Simon zum Vorschein gekommenen Protolengyel-Funde (freundliche Mitteilung von K. Simon). Es gibt weiterhin viele verwandte Züge mit Jósa András Múzeum Évkönyve 1994 205

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