Horváth János: Zichy Mihály emlékmúzeum Zala, 1979

Das Gedenkmuseum Michael Zichy in Zala Die hervorragende Künstlerpersönlichkeit der ungarischen Malerei ist im Jahre 1827 in dieser einstigen Kurie geboren. Das Elternhaus — welches im XVI M-ten Jahrhundert gebaut wurde - Hess der Grossvater des Küns'lers, der Tafelrichter Franz Zichy im Jah­re 1830 neu umbauen. Der Vater des Künstlers Alexander Zichy ist früh gestorben, und so hat die Mutter Eper­jessy Julianna — die zwei Söhne:: Anton und Michael den familiären Traditionen ge­mäss zu juristischen Studien angetrieben. Aber Michael zog lieber die Kunst hinan, wie wir das aus seinem im Jahre 1846 aus Wien an seinen Bruder geschriebenen Brief er­fahren können: ,, . . . ich habe mit jener meiner Leidenschaft begonnen, welche ein neu­es Leben, eine Seele in mir erweckt hat ..." Der junge Künstler reiste auf die Empfehlung seines Meisters Wald mü IIer im Jahre 1847 nach Russland ail s der Lehrer der Kusine des Zaren, und bald wurde er zum Hofmaler des Zaren Nikolaus des l-ten. Mit kleineren Unterbremhungen verbrachte er 50 Jahre im Zarenhof bis zu seinem Tode im 1906. über die Welt der Ereignisse im Hofe, Feierlichkeiten, Jagde, aristokratische Vergnüg­ungen liess er ein Zeitgetreues Bild in seiner ,,Zeichnungschronik an die Nachwelt zu­rück. Unsere Besucher können viele wunderbare Stücke dieser künstlerischen Chronik in dem Heim des Küntslers in Zala besichtigen, doch auch in dem Eremitage, in den einstigen Sommerviilen der Zaren beweisen seine unzähligen Werke die Jkünstlerisch­reporterische" Tätigkeit des mit aussergewöhniichem Zeichnungstalent begabten Meis­ters. Auf Zichy's aussergewöhnliche Ansprüche deutet, dass weder der aristokratische Anspruch und Geschmack die schöpferische Tätigkeit des Künstler bis zur nur Schau­schilderung der Lebenserscheinungen verengte, noch in die entgegengesetzte Übertrei­bung fiel. Darüber können wir bei ihm folgendes lesen: ,,Die Kunst ist kein Luxusarti­kel, die Kunst ist das Mittel der Bildung, wie das gedruckte Buch ..." Zbhy blieb trotz der aristokratischen Umgebung ein Mitfühlender der Armen, der Unter­drückten in seiner Gefühlswelt; das beweist unter anderen eine seiner am meisten cha­rakteristischen Werke, das „Auto da fé",, welches die um ihren Glauben den Märtyr­ertod erleidende mutige Gruppe schildert. Sein auf die Pariser Weltausstellung im 1878 gesandte Gemälde von mächtigem Format mit dem Titel ,,Der Sieg des Genius von der Zerstörung hat man von der Ausstellung entfernt, weil die Schilderung der Verwundeten, der verheerten Heime und der über diesen thrinenden Mächtigen strahlte eine Klage unmissverständlich gegen die Unterdrücker und drückte ein Mitleid den Unterdrücken gegenüber aus. Ein ähnliches Los traf auch das grosse ölbüdnis der Ausstellung, das ,.Moderne Sirene". Die zeitgenössische Kritik beurteilte die für phan­tastische, ein andenmail für überschrittene gehaltenen Werke Zichy's hart. Unser Zeital­ter kann aber die ganze schöpferische Tätigkeit des Künstlers mit richtiger Kritik auf den gebührenden Platz zu stellen. Die Gefühls, und Gedankenwelt Zichy's, der die fortschrittlichen Ideen verkündigt®, of­fenbart sich auch in seinen Illustrationen, Das beweist zum Beispiel die Illustration des Don Juan von Byron, dessen Gestaut im Kreise des forts ehr itt liehen Bürgertums im Be-

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