Farkas Rozália szerk.: Gazdaság- és társadalomtörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 25. Szentendre, 1995)

G. Sin Edit: Egy alföldi település története a forradalomtól a millenniumig – Abony, 1848–1896

Edit Sin DIE GESCHICHTE EINER SIEDLUNG DER UNGARISCHEN TIEFEBENE VON DER REVOLUTION BIS ZUM MILLENNIUM (ABONY, 1848-1896) Die gewesenen Leibeigenen, Kätner, Handwerker und Mitbesitzer von Abony nahmen beispielhaft an der Revolutionsgegebenheiten und den Verteidigungskämpfen teil. Ungefähr sechs­siebenhundert griffen als Soldaten des Verteidigungsheeres oder als Landsturmmänner zu den Waffen. Lajos Kossuth gelangte im Verlauf des Antrommelns am 26. September 1848 nach Abony, wo ihn die Menschen mit Begeisterung empfingen. Im Verlauf der Kämpfe war die Gemeinde mehrmals Durchmarschgebiet, Lagerstelle, Schauplatz der Vorbereitungen und Nachgeschehnisse einiger grossen Schlachten (z.B. die Schlacht von Szolnok). Die Bewohner bewahrten auch zur Zeit der Gewaltherrschaft die Idee des Freiheitskrieges von 1848, einmal stand sogar der Richter an der Spitze des passiven Widerstandes. Ins Parlament von 1861 wurde (sowie auch 1848) Graf László Teleki als Agbeordneter von Abony gewählt. Teleki fasste als Abgeordneter von Abony das Landesprogramm der Resolutionspartei ab. Die Gemeinde blieb nach dem Tod von Teleki, sogar auch nach dem Ausgleich den Ideen der Unabhängigkeit treu. Die örtlichen Bewohner nannten in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts Nagy­Л£>о?7у (Gross-Abony) als „Stadt", „Marktflecken", später, ungefähr ab der Jahrhundertwende wird die Siedlung unter den namen Abony erwähnt. Tatsächlich war der juristische Status Grossgemeinde, dementsprechend war die amtliche Organisation und auch der Siedlungsaufbau. Der Hauptbeschäftigungszweig war die Landwirtschaft. Das Mitbesitzertum und die befreiten Leibeigenen waren schon zur Zeit der Revolution von 1848 darum bemüht, den 1837 begonnenen urbarialen Prozess abzuschliessen, was allerdings erst in den 60-er Jahren geschah. Nach den Urkunden der urbarialen Verträge gelangten 496 gewesene Leibeigene in den Besitz von 13-500 Morgen (1200 Quadratklafter), 685 gewesene Kätner in den Besitz von 933 Morgen Grundbesitz. Fast ein genauso grosses Gebiet (die Hälfte der Feldmark von Abony) blieb im Besitz von 30 Familien mit mittelgrossem Grundbesitz. Nach der Grundbesitzregelung beschleunigte sich die Entwicklung der Landwirtschaft in Abony, mehrere Familien pflanzten Weinstöcke und Obstbäume. Der Bodenmangel hinderte die Tierzucht. In den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts begann sich, wenn auch langsam - ähnlich wie im ganzen Land - die Industrie und der Handel zu entwickeln. Von 1850 bis 1890 nahm die Einwohnerzahl von Abony von 8876 auf 12012 zu. Im Jahr der Jahrhundertwende lebte 71% der Bevölkerung von der Landwirtschaft, 11% von der Industrie und 3,4% vom Handel. 4% waren tagelöhner und Dienstboten. Die Rückständigkeit des Gesundheitswesens wird dadurch gekennzeichnet, das 35-40% der geborenen Kinder vor dem ersten Lebensjahr, 20-30% zwischen dem ersten und dem zehnten Lebensjahr starb. Im Sommer der Jahre 1849, 1866 und 1873 suchte die Choleraepidemie viele Opfer im Lande. Die Gemeinde hatte nicht mehr als zwei Ärzte und einen Militärarzt. Nach der Schulwesenreform begann die Zahl der Schulen in Abony zuzunehmen. Im Jahr des Millenniums gab es in der Gemeinde 6 römisch-katholische Schulen mit 12 Klassenräumen, 3 reformierte mit einem Klassenraum und gleichzeitig gab es 3 israelitische Schulen mit einem Klassenraum in Abony. Für die in den Aussengebieten lebenden Kinder wurden keine Gehöftschulen gebaut, - das war das grösste Problem des lokalen Unterrichtswesens. Seit 1842 gab es auch eine Kleinkinderbewahranstalt. Die Religionsverteilung der Bevölkerung im Jahre 478

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