Ikvai Nándor szerk.: Tápiómente néprajza (Studia Comitatensia 16. Szentendre, 1985)
Német nyelvű összefoglalás
ren Existenztproblemen zu kämpfen gehabt. Wegen der Agrarübervölkerung gab es ein Überangebot an Arbeitskräften für die Landwirtschaft. Der autarke Charakter der Haushalte existierte im Kapitalismus nicht mehr, so daß weibliche Arbeitskräfte freigesetzt wurden. Viele Männer leisteten in der Hauptstadt eine industrielle Tätigkeit. Mädchen aus kinderreichen Bauernfamilien mit wenig Ackerland dienten vor ihrer Eheschließung in Pest. Ihr Großteil kehrte nach der Hochzeit (ihr Ehemann stammte aus dem eigenen Dorf) in den Rahmen der bäuerlichen Lebensform zu jenem Kollektiv zurück, das sie hervorbrachte. Der Dienst in der Hauptstadt war ein vorübergehender Broterwerb und dauerte in der Regel nur solange, bis das Geld für die Mitgift verdient worden war. In der Studie werden die Erfahrungen von 14 Frauen, ehemaligen Dienstmädchen, über ihren Lebensweg in der Hauptstadt behandelt. Die hauptstädtische Dienerschaft (Diener und Hausmädchen) bildete keine stabile, den individuellen Lebensweg determinierende Berufsgruppe. Trotz der Tatsache, daß soziologische Untersuchungen aus den 30er Jahren die Unerträglichkeit der bäuerlichen Lebensform nachwiesen, bedeutete den Wunschtraum für breite Massen dieser Schicht nicht die Möglichkeit, zum städtischen Proletarier zu werden, sondern der Erwerb eines Stückchen Landes. Für die Mehrheit der Mädchen vom Dorf war der Dienst in der Hauptstand nicht mit der Perspektive der Verbürgerlichung gleichzusetzen. Er war die worbereitende Phase des Werdeganges zum Proletarier. Gábor Barna: FEIERTAGSBRÄUCHE IN DER TÁPIÓ-GEGEND Die Gemeindegruppe, die südöstlich von Budapest den Fluß Tápió entlang liegt, lebt nun seit einem Jahrhundert in der starken Anziehung der Hauptstadt. Sie hat die Ordnung ihrer traditionellen Feiertagsbräuche trotzdem bis Mitte unseres Jahrhunderts gewahrt, denn Gesellschaft und Wirtschaftsstruktur der Dörfer blieben unverändert. Von den 50er Jahren angefangen traten starke gesellschaftliche Veränderungen ein, die dazu führten, daß die Bräuche, die mit den inzwischen nicht mehr existierenden Dorfgemeinschaften verbunden waren, verschwanden. Beibehalten wurden jedoch die in familiärer Umgebung lebendigen Bräuche (z. B. am NikolausTag und zu Weihnachten) sowie ein Teil der Bräuche und Sitten mit religiösem Charakter (vor allem in der Praxis der Rosenkranz-Gruppen). Die Studie stellt also zum Großteil die rekonstruierte Bräucheordnung der 40er Jahre unseres Jahrhunderts dar. Die Bräuche in der analysierten Gemeindegruppe sind nicht einheitlich. Darin widerspiegeln sich natürlich auch ihre Verschiedenheiten anderen Charakters. Hier gibt es neben den zumeist ungarischen Siedlungen auch slowakische Gemeinden (z. B. Mende und Tápiósáp). Diese Gegend ist auch in bezug auf ihre Religion gegliedert: Neben den Anhängern des römisch-katholischen Glaubens leben hier auch Angehörige der reformierten Kirche (Pánd, Szentmártonkáta) sowie die der evangelischen Kirche (Mende, Tápiószentmárton). Dementsprechend gibt es in den katholischen Dörfern am reichlichsten Bräuche, die von den übrigen abweichen (Obdachsuche vor Weihnachten, Nachtwache in der Karwoche). Die Gemeinden in der Tápió-Gegend stellen zwischen den benachbarten größeren Landschaften: Jászság und Dreistädte (Cegléd, Kecskemét und Nagykőrös) sowie dem Palotzenland (Gegenden an den Flüssen Galga und Ipoly) eine Zone mit vorübergehendem Charakter dar. Durch die Luza-Spiele (13. Dezember), die Oblaten Verteilung zu Weihnachten, das Rutentragen der Hirten und andere Erscheinungen könnte man an eine Verwandschaft dieser Gegend eher im nördlichen Landesteil denken, während beispielsweise das Geschirrzerschlagen in der Faschingszeit (Alte-Jungfer-Spott) auf Beziehungen zur Jászság hinweist. Die katholische Bevölkerung unseres Territoriums befindet sich im Anziehungskreis von zwei größeren Kulturzentren, dem Franziskanerkloster von Jászberény und des Wallfahrtsortes Máriabesnyő. Von der Gegend der Dreistädte und der Jászság unterscheidet sich unsere Gegend dadurch, daß hier kleinere und auch größere 1045