Ikvai Nándor szerk.: Tanulmányok Pest megye múzeumaiból (Studia Comitatensia 3. Szentendre, 1975)

Néprajz - †Schram Ferenc: A máriabesnyői búcsújáró hely

Die Zahl der Pilger in den 30-er Jahren betrug etwa 100 000 jährlich und ist auch gegenwärtig ungefähr so hoch zu schätzen. Zwischen den beiden Kriegen kam das Volk der Umgebung und auch der entfernteren Dörfer schon am Vorabend des Feiertages tradtionsgemäss zu Fuss mit Kreuz und Fahnen unter der Leitung des Wallfahrtsführers an. Dieser hält bei der Ankunft die sogenannte Begrüssungsandacht in der Kirche. Die Nacht vor dem Feiertag wurde immer mit gemeinsamen (nie indi­viduellem) Gebet und Andacht verbracht. Eine dieser ist die sogenannte Kreuzweih. Vier Kinder werden in Kreuzform aufgestellt und die Pilger ziehen mit brennenden Kerzen in der Hand unter Leitung des Wallfahrtsführers singend um sie herum. Noch bei der vorigen Generation war das Übernachten in der Kirche sehr beliebt, im Glauben, dass ihre Wünsche auf dieser Weise sicherer Erhörung finden. Da je­doch daraus viel Profanation entstand, hat die kirchliche Behörde diesen Brauch ver­boten. Am Feiertagsmorgen gibt es Messen von Morgendämmerung an; jedes Dorf lässt für sich separat die Messe lesen, die nötigen Stipendien dazu sind schon unter­wegs gesammelt worden. Ausser dieser Messe nehmen die Pilger noch an einer um 10 Uhr gehaltenen Pontifikalmesse Teil. Nachher schicken sie sich an nach Hause zu gehen ; früher warteten sie auch noch die Nachmittagslitanei ab. Bis heute hat sich all dies geändert. Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden kommt erst am Morgen des Feiertages, meistens mit dem Auto oder Autobus an. Auch das Kreuz, die Fahnen und die Marienstatue bringen sie so mit sich. Bei vielen Teilnehmern spielt die Ausspannung, der Unterhaltungstrieb eine wenigstens so grosse Rolle wie das religiöse Gefühl. Folglich sind das Offerieren, das Sichwaschen in der Heilquelle sowie die Zurücklegung des Weges bei Brot- und Wassernahrung auch verschwunden. Die streng festgesetzten Rahmen der bäurischen Ordnung bewahren vorläufig noch einzelne Momente der tradizionellen Kirchweihformen, doch weist die Tendenz der Entwicklung darauf hin, dass die mit Kratfwagen ankommenden Massen diese Rahmen nach Verlauf einer halben Generation zersprengen werden.

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