Hann Ferenc (szerk.): Kósza Sípos László 1943 - 1989. Szentendrei Képtár 1997. április (Szentendre, 1997)

Biographische Daten 1943, am 15. Juni in Budapest geboren. Aufgewachsen in Szentendre, in dem Haus Bükköspart 27. Um 1958 beginnter mit dem Lernen von Zeichnen und Malen an der Städtischen Freien Schule von Szentendre bei Antal Deli und János Pirk. Die Technik der Radierung lernt er von Béla Kondor. Von 1963 an ausstellender Künstler. Seine Ausstellungen werden in Studentenwohnheimen, Kulturhäusern, Privaiwohnungen und seltener in Museen (Székesfehérvár, Szentendre) veranstaltet, meist gemeinsam mit anderen jungen Künstlern. 1965 werden von ihm Werke in Warschau und 1966 auf Silizien ausgestellt. (Seine Warschau-Reise ist seine erste Reise ins Ausland und hat große Wirkung auf ihn.) 1 967 finden seine Werke bei der ungarischen Kritik ernste Anerken­nung: Krisztina Passuth (in: Üj Symposium) und Lenke Hau­lisch (in: Művészettörténeti Értesítő) reihen ihn in die Haupt­gruppe der Malerei von Szentendre ein. Mehrmals erschei­nen seine Zeichnungen auf den Seiten von Elet és Irodalom. 1968 erhält er das Stipendium der Károlyi-Mihály-Gedöchtnis­­stifung für drei Monate Frankreich. 1969 wird in Szentendre im Kdroly-Ferenczy-Museum seine Ausstel­lung eröffnet. Schickt er seine Werke zu einer Ausstellung in der Galerie Süss in Amsterdam. 1970 bekommt er eine Einladung in das Städtchen Wildeshausen bei Bremen zu einer Ausstellung in einer Privatgalerie und zur Benutzung einer Radierwerkstatt. 1971 im August verläßt er Ungarn, nachdem er und seine Frau nur unter großen Schwierigkeiten die Ausreisegenehmigung zu der Ausstellung in Deutschland erhalten haben. In der Unga­rischen Nationalgalerie, auf der Kunstausstellung des Komi­­tats Pest, werden seine Bilder als die eines angeblichen Dis­sidenten von den Wänden genommen. Da entschließt er sich, in Deutschland zu bleiben, er wird von einer deutschen Adelsfamilie mit zum Teil ungarischer Abstammung in ihr "Gartenhaus" in Hannover aufgenommen. Eine Zeitlang ar­beitet er in der Fabrik der Familie. 1972 Ausstellung in einer Privatgalerie (Galerie Klett) des Städt­chens Fredelsloh bei Göttingen, dann gewinnt er das Stipen­dium der Kleinstadt Wolfsburg, mit welchem auch die Benut­zung einer Radierwerkstatt verbunden ist. 1973 Ausstellung in Berlin-Neukölln, später schickt er seine Werke auf Aufforderung einer älteren englischen Galeriebesitzerin, die er noch in Vence kennengelernt hatte, zu einer Ausstel­lung nach Suffolk. Nach seiner zweiten Fredelsloher Ausstellung hat er 1973/74 mehrere kleinere Ausstellungen in Hannover, wo er zu dieser Zeit ein Atelier mietet, und die Kosten davon be­streitet er, indem er nachts als Taxichauffeur arbeitet. In den 70er Jahren erhält er den Auftrag für zwei Wandbilder. Das erste, die "Betrunkene Stadt", schmückt die Wand eines Jazz- Clubs, das zweite eine Arztpraxis. Der Jazz-Club brennt ab. 1975 wird eine wichtige Ausstellung in der AXIOM Galerie in Köln eröffnet, danach werden seine Pastelle und Radierungen in Bremen und in der Galerie des Städtchens Quickborn bei Hamburg ausgestellt. 1976 reise nach Spanien, eine starke Wirkung üben auf ihn die Landschaft und das Meer sowie das Material einiger großer Museen aus. Ende der 1970er Jahre beginnt sein schweres Rückgratleiden, in den folgenden Jahren unterzieht er sich mehreren Operatio­nen, die aber das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten können. 1979 gründet er die nach ihm benannte Gesellschaft von Kunst­sammlern, die monatlich einen nicht sehr hohen Mitgliedsbe­itrag zahlen und dafür für seine Werke das Vorkaufsrecht be­sitzen. Die Gesellschaft, die ihm zu einem bescheidenen, aber sicheren Einkommen verhilft, hat im Durchschnitt zwan­zig Mitglieder und besteht bis zum Tode des Künstlers. Die Mitglieder stammen aus intellektuellen Kreisen von Hannover und Umgebung. Diese Gesellschaft schafft ihm relativ ruhige Voraussetzungen für seine Arbeit. Anfang der 80er Jahre weilt er in London und Venedig. 1 984 zieht er in das Städtchen Ronnenberg bei Hannover. In dem Stadtteil Empelde mietet er mit seiner Frau ein Haus mit Gar­ten, das auch ein helles, großes Atelier besitzt. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide, doch noch einmal fährt er nach Paris. Von 1985 an unterrichtet er Zeichnen und Malen, er hat drei Schüler. 1986/87 zeichnet er nach einer erneuten Operation sehr viel mit dem Bleistift, und in seiner Malerei beginnt die weiße Perio­de. 1 988/89 malt er von neuem, indem er sich fast Zwang antut, far­bige Bilder. Von 1988 an beschäftigt er sich mit dem Gedanken einer Budapes­­ter Ausstellung und der Heimreise. Seinen letzten, fast historisch zu nennenden Auftrag erhält er von Er­zsébet Nagy, die ihn während ihres Hannover-Aufenthaltes besucht und ein Gemälde zur Erinnerung an ihren Vater, Im­re Nagy, von ihm ewartet. Das bleibt jedoch leere Lein­wand. Am 1 2. Juni 1989 stribt er in Empelde.

Next

/
Oldalképek
Tartalom