Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XVIII. (1993)

Tanulmányok - Történelem - Pálmány Béla: A cserháti Szentiván nemesi községének szabályrendeletei (1734–1817)

Resümee BÉLAPÁLMÁNY Die Gemeindestatuten der adligen Kommunitat von Szentiván in der Cserhát-Gebirge (1734-1817) Der Aufsatz veröffentlicht zwei Statuten, die die Angelegenheiten eines von Kleinadligen bevölkerten Dorfes in 1734 und 1817 regelten. Die durch die Gemeinden besetzten Privilegien bilden einen bis heute fast unbekannten Quellentyp, obzwar der Typus der Flecken, wo alle Gutbesitzer in ihren .Adelhöfen" lebenden und sich vom Ackerbau nährenden „Krautjunker" waren, für die ungarischen Historiker bekannt ist: etwa 10-12 Aufsatze haben sich mit der Verwaltung und mit der Wirtschaft einigen adligen Kommunitaten befassen. Es ist wichtig zuallererst den Sing der Benennungen der drei standlichen Gruppen des ungarischen Kleinadels: die „Curialisten", die „Pradialisten" und die .Annalisten" zu erklaren. Die Curia bedeutete „Adelhof ', Landsitz und die dazu gehörigen Hausgründe, Acker, Wiesen, die alle steuerfreien adligen Güter waren. „Curialisten" waren also .Adligen mit einem Fronhof' (nobiles unius sessionis), die keine Fronbauern - nur einige Kleinhausler - hatten, und von ihrer Handarbeit lebten. Ihre unabhängige Gemeindeverwaltung war nur dem Komitatsgericht untergeordnet und wurde durch den für einen Jahr gewählten Richter (Leutnant, ung.: Hadnagy), seinen Stellvertreter, den „Korporal" (ung.: Tizedes) und 8-10 „Geschworene" besorgt. Die .Pradialisten" d. h. kirchliche Edelleute - die ahnlich .Adeligen mit einem Fronhof' waren - gehörten zu den PradialenstUhlen. Diese Einrichtung entstand im Mittelalter, als die Prälaten Kregsdienste tun mu ten. Ihre kriegsdiensttuenden Untertanen von allen grundherrlichen Verpflichtungen entbunden und dadurch adelig waren. Die Lehensherren der sieben Pradialstühle (Bácsa, Becse, Füs, Érsekiéi, Vajka, Verebély, Szentgyörgy) der Erzbischof zu Gran (Esztergom), der Bischof zu Raab (Győr), das Kapitel zu Raab und der Bischof zu Veszprém waren, also die Pradialisten gehörten nicht zum Reichsadel. Endlich: die .Annalisten" besä en nur einei königlichen Adelsbrief, aber sie wurden ohne Lehen, Grundbesitz veradelt. Deshalb pachteten sie einin Hausgrund oder einen Bauernlehen von einem Besitzadligen, dem sie auch einige Dienste (meistens Neuntel, seitens Fron) leisteten. Noch eine gesellschaftliche Gruppe, die „Libertinen" braucht Erklärung. Sie waren freine Bauern, dia frei ziehen dürften und nur Taxe bezahlen mu ten. In den Gemeinden der Curialisten die unadligen Bewohner haufigstens Libertinen oder Kleinhausier waren. Das Dorf, Szentiván (Sankt Johann) liegt im Herzen des Cserhát-Gebirges, im Land der Palócén, eine der berümtesten Volksgruppen des Ungartums. Die Ortschaft wurde zuerst 1265 urkundlich erwähnt, aber nachdem die Türken die Festung von Buda eroberten, verödete und durch fast 200 Jahre ganz unbevölkert blieb. Der Autor aufspürte und jetzt zum ersten Mal publiziert die Dokumenter der Neu an Siedlung des adligen Dorfes in 1728 und rekonstruiert die Besitzverhaltnisse auch. Einige Stammbesitzer - die Aranyi, Siraky und Tody Familien - überlebten die lange Türkenzeit in den Nachbarndörfern. Das erste Statut vom Jahre 1734 kann man als Ansiedlungsbrief der kleine adlegen Kommunitat betrachten. Die 20 Paragraphen regeln z. B. die Wahl und die unabhanlige, breite Zuständigkeit der Richter und Kleinrichter, die in diesen freinen Dörfen „Leutmant" und „Korporal" benannt wurden. Ihre wichtige Aufgabe war die Beaufsichtigung des ordnungsgema en Anbaus der Acker, Wiesen, Garten, Weingarten, gemeinen Weiden, Walder, und Wirtshauses. Eine traditionelle und allgemeine Pflicht des „Leutnants" und des „Korporals" war die Verteidigung der Tugenden und die Strafe der fluchenden Edelleute oder Bauern. Der Autor philologisch zerlegt den Inhalt der Vorschriften des Statuts. Er stellt fest, da es in acht Paragraphen den gleichen Gehalt mit dem Text des Statuts der adligen Kommunitat von KiskUrtös (Mary Krtis 1693) hat. Der Aufsatz erklart die Ausfertigung des zweiten Statuts von Szentiván in 1817 mit den demographischen und wirtschaftlichen wechseln. Die kleine und unfruchtbare Korfflur Konnte die steigende Bevölkerung nicht benahren, und so die traditionelle Viehzucht im Krisis Kam. Die Konflikte unter die Kleinbesitzenden Adeligen brachen als ein Kampf gegen die immoralen Jugendlichen aus. Deshalb baten die uralten Familien der Kommunität die Komitatsbehörden um Hilfe und um die Genehmigung des neuen Statuts. Der Autor Publiziert mehrere statistische Tabellen, die die demographische Entwicklung und die soziale Gliederung der Bevölkerung der sechs Dörfer im Cserhát-Tal vorstellen. 136

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