Kisné Cseh Julianna: Római üvegek (A Kuny Domokos Múzeum gyűjteményei 2. Tata, 2003)

bestimmende Rolle, im 3V4. Jahrhundert dagegen zeigen sich die Auswirkun­gen des Osthandels und der Provinzen der Balkanhalbinsel. Nach der römischen Eroberung bildete sich auch das örtliche Glashandwerk heraus. In der westeuropäischen Städten entstanden schon in der frühen Peri­ode örtliche Werkstätten, deren Rolle nach dem Zurückdrängen des Italien­handels wuchs. Die in Aquincum zum Vorschein gekommenen Keramiksiegel und der Positivabdruck an einer Flasche bezeugen eindeutig die örtliche Pro­duktion. Es ist anzunehmen, daß auch die Kölner Bürger hier Werkstätten besaßen, im 2. Jahrhundert. Das hohe technische Niveau der in der Zeit Mark Aureis auf­tauchenden östlichen Meister wirkte sich auch auf das Glashandwerk der Pro­vinz aus. In der Zeit Severus Alexanders produzierten sie sowohl in Intercisa und wahrscheinlich auch in Gorsium die eine große Kunstfertigkeit verlangen­den Glaskelche östlichen Typs. Auf unserem Gebiet stielte neben dem Handelsverkehr Brigetios (Szőny) Glas^roduktion eine bestimmende Rolle. Brigetio war eine der wichtigsten Basen auf dem Limesabschnitt Carnuntum-Aquincum. Der Kern der Siedlung bildete sich an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert um die hierher verlegte Legion I. Adiutrix und schnell bildete sich um das Legionslager die Soldaten­und Bürgerstadt heraus bzw. Zur Befriedigung der Bedürfnisse Handels- und Handwerkszentren. Die Blütezeit erreichte die Siedlung in der Severuszeit, damals wurde sie Municipium, später, in der Mitte des 3. Jahrhunderts erhielt sie den Rang einer Kolonie. Südlich des Lagers kamen auf das örtliche Glashandwerk hinweisende Spu­ren zum Vorschein - unbearbeitet, rohe Glasklumpen und ein deformiertes Fragment mit Henkels^»uren einer größeren Schale mit gewölbter Seite - auf dessen Grundlage konnte der Beginn der Brigetioer GlasjSroduktion an die Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert gelegt werden kann. Das Kuny Domokos Museum besitzt in seiner römischen Glassammlung Material aus dem pannonischen Glashandel und der Brigetioer Glas^roduk­tion in einem reichen Formenschatz und Abwandlungen. Unter den Glasfun­den in dieser Provinz sind fast alle Formen und Typen zu finden und dem bisher publizierte Fundmaterial nach anthält es auch einige seltene und einzig­artige Stücke. Zu diesen gehören die aus dem norditalischen Import stammen­den Millefiori-Schüsseln, von denen ein aus Brigetio stammendes bisher publi­ziert wurde. Ein einzigartiges Stück ist das Bruchstück des wahrscheinlich aus dem germanischem Import des 3. Jahrhundert stammende, flache Schalenfrag­ment mit ellipsen- und kreisförmigen Dellen, und ähnlicher Köllner Parallele zeigt sie eine Glasfadenauflage an der Wandung einer gedrückten, halbkugli­gen Schale mit abwechselnden Ellipsen. Unter der steilwändigen kleinen Scha­len mit eingeschliffenen, senkrechten Ovalen ist ein eiziges Stück bekannt, wel­ches aus dem Fundmaterial Brigetios vom Ende des 1. bis zum Beginn des 2. Jahrhunderts zum Vorschein kam. Wahrscheinlich ist es das Produkt einer itali­schen oder dalmatinischen Werkstatt. Einen bedeutenden Teil der Sammlung bilden die in verschiedenen Variati­onen vorkommenden Parfüm-, Saug-, Öl-, und Schminkflaschen. Die schöns­20

Next

/
Oldalképek
Tartalom