Fülöp Éva – Kisné Cseh Julianna szerk.: Komárom – Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 8. (Tata, 2001)
Lázár Sarolta: Die Ofenkacheln des Paulinerklosters von Pilisszentlélek
Die Ofenkacheln des Paulinerklosters von Pilisszentlélek Sarolta Lázár Das Kloster ist nördlich von Pilisszentlélek auf der westlichen Hügelseite über dem Dorf zu finden. Die Kirche und das Kloster wurden in der zweiten Hälfte des 13Jh. aus einem königlichen Jagdschloss umgestaltet und das unter dem Esztergomer Kanoniker Öszéb erbauten, nahe gelegenen Heiligen-Kreuz-Kloster wurde bevölkert. Der Gebäudekomplex erhielt an der Wende vom 14. zum 15. Jh. seine noch heute zu sehende Gestalt. Das Kloster wurde zwischen 1526 und 1543 zerstört. Zwischen 1928 und 1933 kam es hier schon zu einer Ausgrabung. Während unserer Ausgrabungen erforschten wir die Kirche, das Kloster, den östlichen Abschnitt der Umfassungsmauer und das südliche Fluchtgebäude. Die hier vorgestellten Ofenkachelstücke und Kachelbruchstücke kamen im südlichen Nebengebäude in der aus dem Kloster zwischen 1928 und 1933 dorthin getragenen Erde bzw. aus den Räumlichkeiten im Ostteil des Klosters zum Vorschein: I. Bruchstücke in Verbindung zum Kreise der Kacheln mit Rittergestalten: 1. Die grünglasierten Bruchstücke von Ofenkacheln mit geschlossener Vorderplatte, rechteckig und mit Rosetten gehören zum Typ Holl Imre 16 (Bild 2). 2. Grünglasierte Eckkachelbruchstücke mit geschlossener Vorderplatte, napfkuchenförmig, halbiert, mit Rosetten und einer extra ausgeformten Gestalt des Petrus (Bild 3), eine genaue Analogie gibt es nicht, die zum Holl Imre 16. Typ gehörenden halbierten Kacheln (Typ 13) mit figurellen Eckverzierungen, gehören nach neueren Bestimmungen zum Typ 13/B. Die Kachel war wahrscheinlich ein Eckteil des unteren Teiles des Ofens, ähnlich der Lösung beim Visegráder Ofen mit dem Wappen Matthias'. 3. Fragment der Spitze eines gotischen Eselrückenbogens mit zwei Nasengliedern, sowie 4. Fragment eines Eselrückenbogens mit gotischem Blindmaßwerk, mit drei Kletterpflanzenblättern und mit dem Beginn zweier Fensterteile (Bild 4), welches in Zusammenhang mit dem Typ 5/A mit Ritterfigur gebracht werden kann. 5. Teils grünglasierte Fragmente einer Giebelkachel mit durchbrochener Vorderplatte, napfkuchenförmig, mit wappentragendem Engel (Bild 5).Die fein ausgearbeitete Kachel ist weder mit der Budaer noch mit der publizierten Visegráder Giebelkachel identisch, ist der Engeldarstellung von Szentlélek ähnlich, die Kachel mit dem vor seiner Brust ein Wappen tragender Engel ist aus dem - noch nicht publizierten - Budaer Fundmaterial bekannt. Die Ofenkachelfragmente von Szentlélek sind neue Kachelvarianten der Werkstatt der Ofenritterfigur aus der Zeit König Matthias' und können Bestandteile mehrerer Öfen bilden. 174